Teamerfolg veredelt Meistersaison
Wolnzach, 1.4.17. Es gab nur einen Weg für die Wolnzacher Basketballer, die Saison 2016/17 gebührend zu beenden: und das war mit einem Sieg. Dieser gelang vor 140 Zuschauern auch auf eine ansprechende Art und Weise (96:75) am Samstagabend gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden FC Tegernheim.
19 Siege aus 22 Spielen bedeuten die Bayernliga-Meisterschaft 2016/17 der Wolnzacher vor dem TV Augsburg (17:5 Siege). Wie knapp es hätte sein können, bewies der TVA allerdings in der Rückrunde, wo die Schwaben jedes ihrer 12 Spiele nicht nur zweistellig, sondern im Schnitt mit 27,1 Punkten Differenz gewinnen konnten. Die Wolnzacher hatten sich dabei mit 53:67 noch am besten gegen die heiß gelaufenen Augsburger verkauft. Proportional spielten die Wolnzacher allerdings eine bessere Rückrunde (8:3 Siege) als die Augsburger die Hinrunde (5:5), so dass die Wolnzacher am Ende sogar noch einen kleinen Puffer im Rennen um die Meisterschaft hatten. Der TuSpo Heroldsberg (14:8), lange der ärgste Verfolger der Wolnzacher, musste in der Rückrunde Federn lassen und wurde am letzten Spieltag im direkten Duell (76:64 für Schwandorf) um den dritten Platz noch vom TSV Schwandorf (14:8) überholt.
Tegernheim kam am Samstag noch einmal mit zehn Mann und der Hoffnung auf einen Ãœberraschungssieg angereist, der das Verlassen des vorletzten Tabellenplatzes bedeutet hätte. Die Wolnzacher waren jedoch gut vorbereitet. „Die Stimmung war durchgehend recht spaßig, ohne Druck im Rücken spielt es sich einfach viel lockerer“, fand Herren2-Aushelfer Marco Hoffmeister, „dennoch waren wir durchgehend konzentriert und der Sieg war bei jedem im Fokus.“ So ging es relativ ausgeglichen in die Partie. Die Gäste aus der Oberpfalz setzen Mitte des ersten Viertels zu einem kleinen 6:0-Sprint zum 12:9 (5. Min.) an, die Wolnzacher konterten aber bald mit einem 9:0-Lauf, den Alexander Hoffmeister mit einem Dreier abschloss. Mit 24:19 konnten die Hausherren somit den ersten Abschnitt für sich entscheiden. Ein ähnliches Bild gab es in Abschnitt zwei. Muhamet Tatli (16 Punkte insgesamt) eröffnete mit einem Dreier für die Gäste, Power Forward Michael Schmidl (28) legte sechs Zähler in Folge nach, darunter ein donnernder Dunking mit Foul, der die Halle kurzzeitig zum Stillschweigen brachte. Wolnzach blieb im Angriff aber am Drücker. Aufbau Lukas Kappelmeier kreierte immer wieder Lücken, Center Torben Degner netzte binnen vier Minuten drei Mal ein. Kurz vor der Halbzeit holten die Wolnzacher noch einmal durch einen 8:1-Lauf Schwung, Marco Hoffmeister verwandelte dabei einen „Buzzer-Beater-Dreier“ zum 48:39, der die Zuschauer und Teamkollegen von den Hockern riss.
Das dritte Viertel (30:14) nutzten die Wolnzacher, um die offensivbetonte Partie in trockene Tücher zu bringen. David Eichmüller eröffnete mit fünf Zählern, Sven Leichtl kombinierte mit Tobias Ziehe zu leichten Punkten aus Blocksituationen heraus und schon stand ein 16:2-Lauf. Dieser Phase bescheinigte Aufbau Stefan Fuchs die nötige Wachheit und Intensität von Seiten der Hausherren: „Das hat uns dann auch letztlich den Sieg eingebracht, die Tegernheimer konnten da nicht mitgehen.“ Fuchs (6 Punkte, 5 Rebounds, 7 Assists, 4 Steals) hatte aufgrund einer Gehirnerschütterung die letzten drei Spiele verpasst und wollte noch einmal eine vernünftige Leistung zeigen. „Ich habe versucht ein komplettes Spiel abzuliefern und das ist mir dann auch ganz gut gelungen.“ – Ihren Vorsprung (64:41, 24. Min.) verwalteten die Wolnzacher dank treffsicherer Distanzschützen wie Alexander Hoffmeister (4/6 Dreier) und Leichtl (5/11 Dreier) bis zum Ende (96:75) anständig, auch wenn die letzten sechs Minuten nur noch zwei Körbe gelangen.
Die Tegernheimer waren faire Verlierer und wohnten der Abschlusszeremonie bei, als sich die Wolnzacher Herren1 mit einem Dankes-Plakat bei ihren Fans verabschiedeten. Bürgermeister Jens Machold ehrte die Basketballer mit herzlichen Worten ebenso wie TSV-Vorstand Hans Frank. Spielleiter Klaus Bertelsmann kürte die Hallertauer Korbjäger dann offiziell zum Meister und übergab Präsente des BBV in Form von Meister-Shirts, Bällen und einem Pokal. Er hob hervor, wie erfolgreich die Wolnzacher als Team gearbeitet hätten, denn keiner der Spieler aus Mike Urbans Team platzierte sich in den Top10 der Scorer-Liste (Johannes Wießnet auf Platz 15 mit 15,1 Punkten pro Spiel). Es sei angemerkt, dass sich auch unter den Top50 der besten Werfer insgesamt nur drei Wolnzacher befinden. Trotzdem verbuchte der Meister aus der Hallertau 81,1 Punkte pro Spiel (zweitbester Angriff knapp hinter dem TVA mit 82,3) und die beste Defensive mit 60,6 zugelassenen Punkten. 21 Spieler haben die Wolnzacher über die Saison hinweg eingesetzt, mehr Spieler hat nur der FC Tegernheim eingesetzt. Gegen letzteren punkteten am Samstag fünf Spieler zweistellig, außerdem gelangen 31 Assists (Vorlagen), wiederum ein Beweis dafür, wie gern die Wolnzacher zusammenspielen und den besten Wurf finden wollen.
Im Anschluss zum Spiel begab sich die Wolnzacher Basketball-Community zur Saisonabschlussfeier, wo man die Meisterschaften der Herren1, Herren3 und Damen feiern konnte. Diese Woche lassen die Wolnzacher die Trainings mit lockerem Sporteln, Abschlussgesprächen und einen Teammeeting ausklingen, bevor das Team in die wohlverdiente Saisonpause entlassen wird. Alexander Hoffmeister ist „auch froh, dass nach so einer langen, intensiven Saison mal ein paar Wochen Pause sind, um zu regenerieren, am – Wochenende einfach mal die Füße hoch zu legen und Zeit für andere Dinge zu haben. Lange wird allerdings nicht gefaulenzt denke ich, alle sind heiß auf die Regio!“
TSV WOLNZACH: Biersack L, Leichtl (16), Fuchs S (6), Kappelmeier (4), Oberndorfer (3), Etedali, Eichmüller (9), Hoffmeister Al (14), Hoffmeister M (6), Ziehe (14), Degner (12), Wießnet (12).