Meilenstein im Visier

Wolnzach, 18.03.17. Bereits am drittletzten Spieltag gibt es den ersten Match-Ball für die Wolnzacher Basketballer (17:2 Siege), den lang ersehnten Meistertitel in der Bayernliga Mitte klar zu machen. Die Bühne: das Hallertau Gymnasium am Samstagabend (18.3., 18.30 Uhr). Zu Gast der Tabellenachte aus Nördlingen (8:11).

 Nachwuchsspieler Filip Schinhammer (am Ball) ist zurzeit gut drauf (letzten drei Spiele: 10,0 Punkte bei 50% Trefferquote, 2,0 Rebounds, 3,0 Assists und 2,7 Steals) und will sein Team weiter vorantreiben.

Nachwuchsspieler Filip Schinhammer (am Ball) ist zurzeit gut drauf (letzten drei Spiele: 10,0 Punkte bei 50% Trefferquote, 2,0 Rebounds, 3,0 Assists und 2,7 Steals) und will sein Team weiter vorantreiben.

Rein von der Tabelle her sieht die Partie nach einer klaren Sache aus, doch die Wolnzacher haben nun schon einige Jahre Erfahrung mit den Schwaben aus dem Ries. Das Hinspiel war eine sehr umkämpfte Partie, welche die Wolnzacher Anfang Dezember mit 85:78 für sich entscheiden konnten. Ihre Heimstärke bewiesen die Schwaben diese Saison schon mehrmals, unter anderem durch Siege gegen den Tabellenzweiten TV Augsburg (71:67) und den Tabellendritten TuSpo Heroldsberg (76:74). Auswärts steht Nördlingen dafür bis jetzt in der Rückrunde in drei Partien bis jetzt erfolglos da.

„Entscheidend wird die Aufstellung sein, die Nördlingen hervorbringt und das funktioniert bei ihnen daheim meist besser als auswärts“, schätzt Wolnzachs Trainer Mike Urban die Lage ein. „Allerdings ist es uns schon sehr oft passiert, dass die Teams gegen uns mit allem, was sie irgendwie mobilisieren können, antreten. Vielleicht weil sie wissen, dass auch wir immer mit einem vollen Kader antreten und Gas geben oder weil die Stimmung bei unseren Spielen eigentlich immer gut ist. Oder manche Teams empfinden es als reizvoll, ein Team mit Ambitionen – herauszufordern. Ich weiß es nicht… – Auf jeden Fall sind wir es gewohnt, uns auf alles vorzubereiten.“ – Nördlingen hat mit Power Forward Johannes Raab (19,2 Punkte pro Spiel/5 absolvierte Spiele), Aufbau Felix Leitner (12,2/5), Flügel Phillipp Leitner (11,8/4), Power Forward Philipp Bühler (10,6/5) und Center Tobias Neukamm (9,5/2) auf jeden Fall eine ganze Garde an qualifizierten Jokern, die am Samstag neben zuverlässigen Stammkräften wie David West (17,3/18), Florian Sefranek (13,3/18), Tobias Schmid (7,6/13), Alexander Pollithy (6,9/15) oder Christopher Geyer (6,1/14) in der Wolnzacher Halle auftauchen könnten.

Die Wolnzacher wollen den Zuschauern laut Aufbau Tobias Fuchs aber auf jeden Fall ein tolles Spiel bieten: „Auch wenn das noch nicht das letzte Spiel ist, sind viele Emotionen im Spiel. Die Saison läuft für uns seit Juni/Juli und unsere Fans begleiten uns mit bis zu 20-30 Leuten auf Auswärtsspiele, da wollen wir am Samstag dann schon vor heimischer Kulisse den Sack zumachen.“ Fuchs erinnert sich, wie es war, die letzten Jahre immer wieder nahe an der Meisterschaft dran gewesen zu sein. „Es ist schon ein schönes Gefühl, jetzt – nur noch einen Sieg vom Sprung in die Regio2 entfernt zu sein.“ Dieser Sprung würde auch den Sprung aus Bayerns höchster Liga auf die nächste Ebene, die Regionalliga Südost, bedeuten. Letztere ist mit der Spielordnung des DBB verzahnt und regelt den Spielbetrieb in den Bundesländern Bayern, Sachsen und Thüringen. Die RLSO2 ist in eine Nord- und Süddivision unterteilt. „Das wäre dann zu unserem 20-jährigen Jubiläum heuer ein passender, sagenhafter Meilenstein“, sinniert Urban, „wenn ein Ort wie Wolnzach die Anwartschaft an einem Spielbetrieb gewinnt, der über das Bundesland Bayern hinausgeht, auch wenn davon auszugehen ist, dass wir in der Süddivision landen würden.“

Da war es wenig überraschend, dass Fuchs und seine Teamkollegen im Montagstraining eine inspirierende Leistung hinlegten. „Ich habe mir einige Ãœbungen gespart, nachdem die Jungs in einen richtigen – Flow gekommen sind. Natürlich will jeder am Samstag spielen und zeigen, dass er das Team in irgendeiner Form – besser machen kann. Das hat riesig Spaß gemacht“, freut sich Urban über den Trainingseifer und das Zusammenspiel seiner Mannschaft. „Da wird es schon schwierig, aus den 16 hochmotivierten Leuten, die für dieses Spiel theoretisch zur Verfügung stehen, die passenden 12 auszuwählen“, so Urban. Höchstwahrscheinlich nicht spielen wird Topscorer Johannes Wießnet (Prüfungen), angeschlagen sind Aufbau Stefan Fuchs (Gehirnerschütterung) und Center Torben Degner (Erkältung).

AUSBLICK ZUM SPIEL

Shooting Guard Sven Leichtl

„Bei Nördlingen sind die Spieler generell gut ausgebildet, allerdings hatten sie im Laufe der Saison eine starke Personalfluktuation. Somit kommt es darauf an, mit welchem Kader sie auflaufen und wieviel wir von unserem maximalen Können abrufen müssen, um sie zu schlagen.

Die Nachricht, dass Heroldsberg verloren hat, kam plötzlich und unerwartet. Wir haben erst langsam realisiert, dass uns nur noch ein Sieg von der Meisterschaft trennt und wir diesen auch noch vor heimischem Publikum holen können. Dementsprechend ist jeder heiß, alles dafür zu tun, um das möglich zu machen. Das hat man am Montag gemerkt, als das Team eines der intensivsten Trainings der Saison abgeliefert hat.

Jede Meisterschaft hat etwas Besonderes. Allerdings ist die Kombination aus dem nicht erreichten Ziel des Aufstiegs, das wir letztes Jahr noch einmal verstärkt angegangen sind, dem investierten Engagement, der hervorragenden Teamchemie und dem aufstrebenden Verein an und für sich schon eine außergewöhnliche Geschichte. Wir wollen am Samstag einfach irgendwie die Meisterschaft holen. Wenn wir der erwarteten Kulisse noch ein schönes Spiel liefern würden, wäre das natürlich das Tüpfelchen auf dem I.“