Spiel mit dem Feuer
Wolnzach, 6.2.17. Auch ein Tabellenletzter hat seinen Stolz und will erst einmal bezwungen werden. Der bisher sieglose BC Hellenen2 verkaufte sich teuer gegen den Bezirksliga-Tabellenführer aus Wolnzach, am Ende siegten die Basketball-Damen aus der Hallertau aber mit 50:45 (34:25) dank eines Kraftaktes im zweiten Viertel (17:5).
Es war ein Spiel, das temporeich begann, aber stark nachließ. Die Gäste aus München ließen sich vom Ausfall ihrer zweitbesten Werferin Laura Di Vora (8,0 Punkte pro Spiel) nicht schocken und starteten mit einem wahren Offensivfeuerwerk ins Spiel. Kapitän Stefanie Lübker erzielte sieben ihrer neun Punkte im ersten Abschnitt, in dem die Hellenen bald 20:11 (10. Min.) vorne lagen. Dies erinnerte an den schlechten Start im letzten Spiel, als die Wolnzacher im Spitzenspiel gegen Fürstenfeldbruck2 (49:52) im ersten Viertel 14:25 hinten lagen und sich zwei Viertel lang wieder mühsam herankämpfen mussten. Dieses Mal verlegten die Wolnzacher die Aufholjagd aber deutlich nach vorne und wählten einen erfolgreichen Spielverlauf. Körbe von Verena Brunner (Double Double: 10 Punkte/11 Rebounds), Christine Preyß und Natalie Wiesenberger ließen den Rückstand noch in der letzten Viertelminute auf 17:20 schmelzen. Diesen Schwung trugen die Hausherren mit ins nächste spielentscheidende Viertel, das Neuzugang Annika Rotter (Double Double: 12 Punkte/11 Rebounds) mit acht Zählern dominierte. Nur Münchens Topscorer Jennifer Mrowiec (13 Punkte) konnten in diesen zehn Minuten fünf Punkte erzielen, so dass die Wolnzacherinnen zur Halbzeit auf einmal eine 34:25-Führung im Rücken hatten.
In der zweiten Halbzeit (16:18) verlor die Partie zunehmend an offensiver Qualität. Verena Brunner konnte im dritten Viertel (13:12) noch sechs Punkte beisteuern, während Manuela Sterr (9 Punkte, 5 Assists) zum Viertelende ihren zweiten „Buzzer-Beater-Dreier“ des Spiels traf. Aber im letzten Viertel (3:8) lief dann auf beiden Seiten fast gar nichts mehr zusammen. Beim Stand 50:37 (34. Min.) waren es sogar die Gäste, die noch einmal einen gefährlichen 8:0-Lauf hinlegten und zum 45:50 (37. Min.) verkürzten. Danach war allerdings drei Minuten wirklicher Stillstand angesagt, es fielen keine weiteren Körbe mehr, so dass die Wolnzacher ihren achten Sieg im neunten Spiel einfahren konnten.
Wie im letzten Spiel kam die Mannschaft von Tobias Fuchs nicht über eine Wurfquote von 28% hinaus, vom Freiwurf (40%) sah es auch nicht viel besser aus. „Der Gameplan war, vermehrt die Center zu finden, das hat gut funktioniert und einige einfache Punkte ergeben“, analysiert Fuchs. „Das Spiel mit einer weiten Rotation hat in der Defense gute geklappt, im Angriff wäre mit mehr Willen zum Abschluss mehr drin gewesen.“
TSV WOLNZACH: – Brunner (10), Sterr (9), Wiesenberger (12), Braun, Troiano, Merkl (1), Seidl, Rotter (12), Preyß (2), Eichmüller (2), Doleschel (2), Beck.