Das Glück der Tüchtigen
Nördlingen, 03.12.16. Drei Mal ließen die Wolnzacher Herren-Basketballer Nördlingen zurück ins Spiel kommen, konnten am Ende jedoch Sieg Nummer neun in der Bayernliga Mitte sichern. 85:78 (35:31) hieß es am Ende gegen den TSV 1861 Nördlingen (4:5-Bilanz).
Dass die Schwaben motiviert waren, wurde gleich zu Beginn offensichtlich. Elf Spieler standen auf dem Spielbogen, darunter Philipp Leitner (11,8 Punkte pro Spiel), Johannes Raab (11,5) und Paul Pfeilschifter (8,0), die bis dahin die deutliche Mehrheit der Spiele verpasst hatten. Von den besten neun Werfern fehlte nur Felix Leitner (16,3), der in der aktuellen- Saison allerdings nur drei Spiele mitgemacht hat, somit kann man schon von einer Bestbesetzung sprechen, gegen welche die Wolnzacher am Samstag bestehen mussten. – Für die Wolnzacher konnte Aufbauspieler Stefan Fuchs sein Comeback feiern. Der 1,80-Meter große, technikversierte Wirbelwind hatte letzte Saison aufgrund zweier Auslandsaufenthalte und aufgrund von Verletzungen kein einziges Spiel gemacht. Auch heuer hatte er die ersten acht Spiele aufgrund einer Zerrung im unteren Beinbereich verpasst. Aus seiner Rehabilitation nimmt er damit, dass „Stretching wichtiger ist als man denkt und für Basketball als Ganzkörpersport alle Bereiche trainiert werden müssen.“
Der Spielbeginn lief nach Maß für die Wolnzacher. Mit gutem Teamplay — vier Spieler punkteten — konnte eine frühe 10:2-Führung (5. Min.) herausgespielt werden. Diese war bald wieder weg, Shooting Guard David West (23 Punkte, 6 Dreier) versenkte zwei Dreier zum 13:12 für Nördlingen (8. Min.). Zu allem Ãœberfluss knickte David Eichmüller auch noch im ersten Abschnitt um. Sven Leichtl und Torben Degner zeigten dann, dass auch mit der Wolnzacher Bank zu rechnen ist und stellten mit je fünf und vier Zählern wieder eine 21:17-Führung für Wolnzach her. Im zweiten Viertel dominierte Power Forward Johannes Wießnet und verhalf seinen Wolnzachern zu einem 10:0-Lauf, der eine 35:21-Führung bedeutete (15. Min.). Nördlingen konterte vor allem über Leitner (11 Punkte) und über Small Forward Christoph Geyer (10), der die Wolnzacher mit zehn Punkten in Halbzeit eins vor einige Probleme stellte. Mit einem 9:0-Lauf schlossen die Hausherren zum 35:39 zur Halbzeit auf.
In Viertel Nummer drei legten die Wolnzacher mit Dreiern von Alexander Hoffmeister und Tobias Fuchs sowie Körben am Brett von Tobias Ziehe vor, doch auch diese Führung (54:42, 26. Min.) sollte nur bis zum 68:54 (33. Min.) halten. „Offensiv haben wir manchmal den Faden verloren, viele Ballverluste gehabt und dem Gegner dadurch Schnellangriffe erlaubt“, erklärte Stefan Fuchs die Nördlinger Läufe. Erst gab es einen 8:0-Lauf zum 62:68 (35. Min.), wenig später sogar einen 14:4-Lauf (darunter vier Dreier) zur überraschenden 78:77-Führung (39. Min.) für die Schwaben. Dann verwandelte jedoch Wießnet zwei Freiwürfe und im darauffolgenden Angriff erkämpften sich die Wolnzacher über Alexander Jureczek und Tobias Fuchs mit Hechtsprüngen einen fast schon verloren geglaubten Ball, der in den Händen von Sven Leichtl endete. Dieser schüttelte seinen Verteidiger ab und versenkte eiskalt den Dreier zum 82:78 (40. Min.). Die Stop-the-Clock-Phase spielten die Wolnzacher dann souverän herunter, das Spiel endete mit einer Passstafette, welche die auf Foul gepolte Nördlinger Verteidigung umspielte und einen „Alley-Oop-Dunking“ von Wießnet mit der Schlusssirene ergab.
Stefan Fuchs bescheinigte seinem Team in der Schlussphase das „Glück der Tüchtigen“, das den Wolnzacher bisher hold ist und den Saisonverlauf gut beschreibt. „Es war auch schön, endlich wieder mit den Jungs zu spielen“, sagte der zufriedene Rückkehrer nach dem Spiel, „ich konnte etwas beitragen, aber das Minutenlimit war gut, denn der Spielfluss und die Defensive müssen noch ein wenig zurückkommen.“
TSV WOLNZACH: Leichtl (14), Kappelmeier (2), Jureczek (9), Schinhammer (2), Eichmüller, Hoffmeister (9), Moosmayr (2), Ziehe (8), Degner (8), Wießnet (20), Fuchs S (3), Fuchs T (8).