Gemischte Gefühle beim 10. VBT
Wolnzach, 10./11.09.16. Mit gemischten Gefühlen gehen die Wolnzacher Teams – aus ihrem Vorbereitungsturnier am vergangenen Wochenende. An den zwei Turniertagen holten sich jeweils die Favoriten den Sieg (Damen: Jahn München, Herren: Bad Aibling), während die Hallertauer Korbjäger sich mitunter schwer taten.
Ein heterogenes Feld gab es am Samstag bei den Damen zu beobachten. Von der Bezirksliga (Wolnzach) bis Jahn München (Regionalliga) waren über vier Ligen hinweg alle Niveaus vertreten. In Gruppe eins setzte sich Jahn München unter dem neuen Trainer Marco Moroder gegen Ingolstadt-Etting (Bayernliga) und Neuötting (Bezirksoberliga) locker jeweils mit 85:24 und 60:30 durch. In Gruppe zwei tat sich Staffelsee (Bayernliga) gegen Bezirksoberligisten Bad Aibling2 (42:41) und Wolnzach (26:55) etwas schwerer, konnte aber dennoch den Gruppensieg als nomineller Favorit einfahren. Im Finale der Damen verkaufte sich Staffelsee unter Andreas Schneider so teuer wie möglich und erkämpfte sich gegen Jahn München ein ausgeglichenes erstes Viertel (13:14). Doch bereits da war der körperliche und spielerische Vorteil zu erkennen, Jahn erarbeitete sich alleine elf Freiwürfe im ersten Abschnitt, Staffelsee nur drei. In Viertel zwei zog die Moroder-Truppe dann mit einem 15:5-Lauf davon, Verena Seligmann (11 Pkt.) erzielte dabei zwei Dreier. Nach der Halbzeitpause hatte Staffelsee wieder Energie für ein gutes Viertel (9:6 für Jahn München), aber im letzten Viertel (13:0 für Jahn) war wieder Sturmlaufen der Münchener angesagt. Mit 57:27 holte sich Jahn München, wie schon viele Male zuvor in der zehnjährigen Geschichte des Turniers, den Sieg.
Die Wolnzacher Damen1 starteten mit nur neun Spielerinnen und einer 15:57-Niederlage gegen Bad Aibling ins Turnier. Nach einer erträglichen ersten Halbzeit (13:31) brach das Offensivspiel in der zweiten (2:26) komplett gegen die aggressive Defensive der Gäste zusammen. Ab Spiel zwei unterstützten Christine Preyß und Gastspielerin Annika Rotter am Brett den Wolnzacher Kader. Preyß erzielte gleich zehn Punkte gegen Staffelsee, während das Angriffsspiel immerhin keinen Totalausfall mehr erlitt. An der 26:55-Niederlage änderte dies jedoch insgesamt wenig. Erst im Ãœberkreuzspiel gegen den Tabellenzweiten der Gruppe eins, Neuötting, ging langsam mehr zusammen. Rotter führte die Wolnzacher mit acht Punkten an, in der letzten Minute hatten sich die Wolnzacher sogar eine 33:30-Führung erspielt, konnten das Spiel aber erneut gegen den Spezialgegner Neuötting nicht nach Hause bringen. 33:34 mussten sie sich knapp Neuötting und Sabine Kirmayer (11 Pkt.) geschlagen geben. So beendeten die Wolnzacherinnen unter Tobias Fuchs das Turnier zwar mit einer weiteren Niederlage, aber dennoch mit einer nach oben zeigenden Leistungskurve. Die Ausfälle von Luisa Beck, Bettina Strujan, Natalie Wiesenberger, Manuela Sterr und Verena Brunner als normalerweise geplante Stammkräfte erwiesen sich als gravierend. Hoffnung machte auf Wolnzacher Seite Julia Braun (5,7 Pkt), die das Trainingspensum der letzten eineinhalb Jahre an diesem Tag mit am besten in die Spiele übersetzen konnte.
TSV WOLNZACH DAMEN1 (vs. Bad Aibling/Staffelsee/Neuötting): Biersack (6/0/3), Braun (4/7/6), Troiano (0/0/0), Merkl (0/2/2), Seidl (0/0/0), Rotter (-/0/8), Preyß (-/10/2), Nussbaum (0/0/-), Weißbach (1/3/4), Doleschel (3/4/5), Gürle (0/0/3).
—
Bei den Herren verlief der Turniertag ausgeglichener. Zwar setzten sich mit Herzogenauchrauch und Bad Aibling (beide Regionalliga1) die auf dem Papier favorisierten Teams in ihren Gruppen durch, doch gab es durchwegs interessante Spiele. Bad Aibling wehrte mit 54:44 die aufgestiegenen Hellenen (2. Regionalliga) ab, musste aber gegen Regensburg (2. Regionalliga) mächtig kämpfen (55:48), während gegen Schwabing (Bayernliga) ein entspannterer Sieg (60:45) gelang. Herzogenaurach konnte sich nur hauchdünn gegen DJK München (50:49) und München Basket (60:56) (beide 2. Regionalliga) durchsetzen, gegen Wolnzach gab es allerdings einen ungefährdeten 57:33-Sieg. Im Finale setzten sowohl Bad Aibling und Herzogenaurach auf Offensiv-Basketball, so dass sich ein munterer Schlagabtausch entwickelte. Bad Aibling legte vor der Halbzeit (36:35 für Herzogenaurach) einen 11:0-Lauf ein und erspielte sich im dritten Viertel mit einem 14:3-Lauf eine 49:41-Führung. Unter der Führung von Habfürther (12 Pkt), Manzur (7) und Ngom (11) stürmten die Franken jedoch ins letzte Viertel und hatten plötzlich in der letzten Minute eine 64:62 inne, ehe Bad Aiblings Neuzugang Malo Valérien (20) den entscheidenden Dreier verwandelte und die Oberbayern am Ende den Sieg mit 69:64 davon trugen. Auffällig waren noch Naclic (13) und Meredith (6) für die jungen Herzogenauracher. Bad Aibling konzentrierte die Last eher auf wenige Schultern, neben Valérien war auf Neuzugang Miljan Grujic (20), Clauss Weiß (13) und Simon Bradaric (8) Verlass.
In Gruppe eins gab es den höchsten Sieg und die höchste Niederlage des Turniertages, beide Male waren kurioserweise die Wolnzacher Herren1 involviert. Aufgrund des Ausfalles von Head-Coach Mike Urban betreute Sascha Steinbach das erste Spiel der Wolnzacher, was souverän mit 53:25 gegen München Basket gewonnen werden konnte. Filip Schinhammer (12 Pkt) und Sven Leichtl (11) verwandelten jeweils drei Dreier, während Johannes Wießnet (10) am Brett den Laden dicht hielt und Lukas Kappelmeier und Tobias Fuchs mit je vier Assists den Motor am Laufen hielten. In den folgenden Spielen, die von Joe Thaler und dem gesundenden Thomas Moosmayr geführt wurden, ging der Rhythmus dann offensiv wie defensiv komplett verloren. DJK München zündete im ersten (19:7) und dritten Viertel (25:13) ein wahres Offensiv-Feuerwerk, was letztendlich den großen Unterschied und den Endstand von 67:42 für die Gäste ausmachte. Neun Dreier verwandelten die Frösche, die gedankenschneller, gewiefter und mit mehr Intensität agierten. Gegen Herzogenaurach schienen sich die Wolnzacher wieder gefangen zu haben. Jedoch folgte nach einem starken ersten Viertel (15:15) im zweiten Viertel ein 2:13 Einbruch, dem die Hallertauer nun hinterherlaufen mussten. Bis zum 30:44 hielten sich die Wolnzacher im Spiel, danach zündeten die Franken einen 9:0-Lauf, der ein 57:33-Endergebnis für die Gäste zur Folge hatte. Neuzugang und Power Forward Salman Manzur, der letzte Saison Schwabing in der 1. Regionalliga noch mit 15,2 Punkte angeführt hatte, bekamen die Wolnzacher nicht in den Griff (16 Pkt.). Die Probleme im Angriff waren nicht zu übersehen, – 42,7 Punkten in drei Spielen waren der zweitschlechteste Wert der acht Teams am Turniertag. Vom Dreier fielen nur 22% der Würfe, vom Freiwurf 49%. Doch auch am Brett konnten sich die Wolnzacher nur 22,7 Rebounds pro Spiel angeln und in drei Partien nur einen Wurf blocken. Der Ausfall der Power-Forward-Riege (Thorben Woldt, Tobias Ziehe und Alexander Jureczek) fiel deutlich ins Gewicht. Dass es allerdings doch geht, wenn man die Energie hoch halten kann und Wert auf die Kleinigkeiten legt, bewies David Eichmüller (4,0 Pkt, 3,7 Reb, 1,7 Stl, 1,3 Ast, 50% FG%), der neben Johannes Wießnet (7,7 Pkt, 3,7 Reb, 1,7 Stl, 67%FG%) für die Wolnzacher ein gutes Turnier spielte.
TSV WOLNZACH HERREN1 (vs. München Basket/DJK München/ München Basket): Biersack L (2/2/5), Leichtl (11/3/3), Biersack J (0/0/3), Kappelmeier (0/4/0), Schinhammer (12/2/2), Eichmüller (1/4/7), Hoffmeister (6/4/3), Degner (6/4/5), Wießnet (10/11/2), Fuchs S (4/2/2), Gräber (1/4/-), Fuchs T (0/0/0), Oberndorfer (-/2/1).