Showdown in Neuötting
20.03.16., Neuötting. Am Sonntag reist die junge Wolnzacher Damen1 zu einem ihrer wohl interessantesten Saisonspiele nach Neuötting. Um 15:00 Uhr ist Tip-Off gegen den Tabellennachbarn. Der Sieger macht einen entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt.
Aufgrund der bis jetzt schlechten direkten Vergleiche mit Neuötting (5:10 Siege) und Mammendorf (5:11) haben die Wolnzacher (5:10) nicht unbedingt die beste Ausgangslage im Dreiervergleich zwischen den Teams, die diese Saison den vorletzten Tabellenplatz unter sich ausmachen werden. Unglücklich und schmerzhaft war dabei vor allem die knappe 42:46-Hinrundenniederlage gegen Neuötting, wo die Hallertauer über drei Viertel lang die Nase vorne hatten, aber im letzten Viertel (4:17) immer mehr ins Stocken gerieten und die Partie in den letzten Minuten verloren ging. Außerdem hat Neuötting den wesentlich besseren Saisonausklang mit Partien gegen Tabellenschlusslicht Freising (0:15) und Mammendorf, während Wolnzach noch gegen Spitzenteams wie Dachau (11:4) und Germering (14:2) ran muss. Das heißt, selbst ein einfacher Sieg in Neuötting wird wahrscheinlich nicht reichen, Tobias Fuchs und seine Damen müssten schon mit fünf Punkten Unterschied gewinnen, um sich den direkten Vergleich zu sichern.
Was die Sache schwieriger macht, ist, dass Neuötting (46,1:52,6) am vergangenen Spieltag einen überraschenden und sehr knappen 58:53-Sieg gegen Mitterfelden holen und somit mit den Wolnzachern siegpunkttechnisch gleichziehen konnte. Veronika Kammerer (12 Pkt.) und Alexandra Wottke (14) bekamen mächtig Unterstützung von Kathrin Lämmle (15), die nicht nur Topscorer der Neuöttinger war, sondern auch elf ihrer 13 Freiwürfe verwandelte. Lämmle führt ihr Team in dieser Saison mit 11,0 Punkten pro Spiel an, – hat aber erst vier Spiele gemacht. Es ist davon auszugehen, dass sie im Abstiegsduell gegen Wolnzach mit dabei sein wird. Neben Lämmle findet sich eine ausgeglichene Verteilung im Angriff: Macrina Gottwald (9,5), Gusti Waldmann (8,3), Wottke (8,3) und Kammerer (8,0) verbuchen alle fast gleich viele Punkte. Gottwald (2,2 Dreier pro Spiel) und Waldmann (1,3) sorgen für die Treffer aus der Distanz, von wo die Neuöttinger (3,5) doppelt so viele Würfe versenken wie die Wolnzacher (1,7).
Während die Kurve sowohl bei Mammendorf als auch bei Neuötting nach oben zeigt, müssen sich die Wolnzacher weiter mit Personalproblemen herumschlagen, die den Trainings- und Spielbetrieb beeinflussen. In Neuötting werden die Wolnzacher (48,9:61,8) wieder auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Deshalb können die Wolnzacher eigentlich auch locker in die schwierige Aufgabe gehen, es gibt nur eine Richtung und die heißt „jetzt erst recht und einfach drauf los“. So gelangen diese Saison schon überraschende Siege gegen den FCB 2 und Jahn München. „Diese Saison ist wirklich nicht einfach: das Heranführen der jungen Spieler, die Fluktuationen bei den erfahrenen Spielern und die Reintegration von Rückkehrern, das alles braucht Zeit. Die Mädels sowie Tobias und Thorben (Woldt) als Trainer machen da einen guten Job“, findet Wolnzachs Sportlicher Leiter Mike Urban, „das Wichtigste ist, dass sie als Team wachsen, gerne miteinander arbeiten und etwas lernen. Danach schauen wir, wo wir stehen und wenn es mit dem Klassenerhalt klappt, umso besser.“