H1: Weitere Chance auf Revanche
Wolnzach, 6.3.16. Das vorletzte Heimspiel steht für die Wolnzacher Basketballer in der Bayernliga Mitte an. Zu Gast ist der VfL Treuchtlingen (12:6 Siege), der einen Sieg weniger als die Wolnzacher (13:5) aufzuweisen hat. Tip-off ist am Sonntag um 17:00 Uhr wie gewohnt im Hallertau Gymnasium Wolnzach.
Treuchtlingen (+7,4 Punkte pro Spiel) hat nach Tabellenführer Passau (+18,8) und den derzeit auf dem dritten Tabellenplatz verweilenden Wolnzachern (+8,7) die beste Korbdifferenz der Liga. Die Franken haben sich als Aufsteiger dank der ligabesten Verteidigung (60,8 erlaubte Punkte pro Spiel) schnell als eines der besseren Teams etabliert. Die beste Verteidigung wollte heuer dabei eigentlich Mike Urban mit seinen Wolnzachern (66,7 erlaubte Punkte) stellen, in der Rückrunde hat sein Team allerdings in sieben Spielen bereits 75,4 Punkte zugelassen und sich von diesem Ziel weit entfernt. „Das ist keine gute Tendenz, da werden wir die letzten vier Saisonspiele verstärkt ansetzen“, verspricht Urban, „unsere Positionsfluktuationen und Ausfälle haben uns da vom angestrebten Konzept abgebracht.“
Eine verbesserte Defensive dürfte dringend anzuraten sein, wenn es offensiv so weitergeht wie in die letzten vier Spielen, in denen die erzielten Punkte jedes Spiel weniger wurden (109 vs. Tegernheim, 84 vs. Nördlingen, 74 vs. NBC 2, 65 vs. Augsburg). Hinzu kommt, dass das Hinspiel gegen Treuchtlingen für die Wolnzacher ebenfalls sehr punktearm war, das 61:74 war die zweitschlechteste Offensivleistung der Saison. Zwar kontrollierten die damals von Ausfällen geplagten Wolnzacher drei Viertel lang das Spiel mit viel Anstrengung (56:52., 30.Min.), aber im letzten Viertel (5:22) wollte einfach gar nichts mehr zusammenlaufen. Im Nachhinein wäre es egal gewesen, weil die Wolnzacher am grünen Tisch einen Paragraphen aufgrund eines Formfehlers des Kampfgerichtes, der den Schiedsrichtern und Wolnzachern entgangen war, für das Spiel aufgebrummt bekamen. Die Spielanlage gegen die ungemütlichen Treuchtlinger muss trotzdem auf jeden Fall besser werden, wenn am Sonntag ein Sieg her soll.
Die Treuchtlinger (5:3 Siege in der Rückrunde) haben sich nämlich in der Rückrunde ähnlich wie die Wolnzacher (4:3) präsentiert. Daheim gelangen dem VfL Siege gegen Königsbrunn (79:70), Neumarkt (92:57), Donauwörth (87:66) und Tegernheim (75:62). Auswärts verhält es sich allerdings genau andersherum, in fremden Hallen gingen mehr Spiele verloren als gewonnen wurden. Niederlagen in Heroldsberg (52:67), Augsburg (47:58) und Passau (57:63) steht nur ein Sieg in Schwandorf gegenüber (55:44). Sein kompaktes Spiel baut Treuchtlingen um die Brettspieler Jonathan Schwarz (14,2 Pkt.) und Alexandros Mavropoulos (10,9) sowie die großen Außenspieler Jonas Rauch (11,3) und Nico Jahnel (8,4) auf. Ergänzt wird es dabei von Small/Power Forward Oliver Linss (9,4) und Aufbau Lars Stecher (5,9). Dank dieses Personals ist auch eine groß aufgestellte Zonenverteidigung eine echte Option für die Franken, wie die Wolnzacher im Hinspiel erfahren durften. Aus der Distanz verfügt der VfL über keine wirklichen Spezialisten, Rauch (1,3 Dreier pro Spiel), David Fruth (1,1), Stecher (1,0), Jahnel (0,9), Mavropoulos (0,8) und Tobias Heinz (0,7) teilen sie die Würfe vom Dreier relativ gleichmäßig auf.
Nach drei Spielen Pause werden die Wolnzacher im Freitagstraining Power Forward Alexander Jureczek wohl wieder integrieren können, was den Hallertauern eine flexiblere Spielweise verleiht. Zudem will Coach Urban sein Team wieder erinnern, wie es seine Aufbauspieler aggressiver und kreativer ins Offensivspiel einbinden kann, denn auf den Außenpositionen lief im letzten Spiel gegen Augsburg nur wenig zusammen: Sieben Außenspieler verbuchten gemeinsam nur acht von 39 Würfe (20%) dafür aber 22 der insgesamt 30 Fouls. „Da stimmte es hinten und vorne nicht“, so Urban, „die Verteilung und Auswahl der Würfe, die Strukturierung der Angriffe gegen harte Defense, das effektive Kontrollieren der Gegenspieler und die mentale Stabilität müssen besser werden.“