Mit viel Herz und Geduld
Wolnzach, 27.02.16. Kämpfen und weitermachen, bis der Schiri abpfeift, das war das Motto der Wolnzacher Damen1 am Samstag. Mit diesem Rezept konnten sie dem Tabellenletzten aus Freising ein zähes 51:42 (22:24) abtrotzen, um einen weiteren wichtigen Sieg Richtung Klassenerhalt einzufahren.
Der Sieg gewinnt an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass einige Wolnzacher Jugendspielerinnen direkt vor dem Spiel noch ein Damen2-Spiel in Schwabing zu absolvieren hatten. Zudem fiel Topscorer Natalie Wiesenberger (13,8 Pkt.) aus (privat verhindert) und auch erfahrene Aushelfer wie Claudia Huber und Christine Preyß standen nicht zur Verfügung. Immerhin halfen auf der Center-Position Julia Eichmüller (drittes Spiel) und Anna Tröstler (erstes Spiel) aus. Hinzu kommt, dass Mammendorf (4:10 Siege), das nur einen Sieg hinter den Wolnzachern (5:8) auf dem drittletzten Tabellenplatz ist, am Sonntag ein knapper 69:64-Sieg beim FC Bayern 2 gelang. Da wäre ein Patzer der Wolnzacher gegen die noch sieglosen Freisinger schon ungünstig gewesen.
Zu Beginn sah es jedoch gleich nach einer Geduldsprobe aus. Die Schiedsrichter gaben eine kleinliche Linie vor, auf die sich die Wolnzacherinnen nur schwer einstellen konnten. Acht Foulpiffe gab es für die Mannschaft von Tobias Fuchs bereits im ersten Viertel (13:15). Dies, und die ersten vergebenen todsicheren Chancen machten dem Wolnzacher Spielrhythmus schwer zu schaffen. Erst sieben Punkte in Folge von Bettina Strujan brachten die Heimmannschaft langsam auf Touren (9:7, 6. Min.). Leicht verbessert zeigten sich die Wolnzacher im zweiten Viertel (9:9), als sie es schafften, defensiv effektiver zu arbeiten. Vorne punkteten nur Lisa Doleschel (Double Double mit 11 Punkten und 10 Rebounds) und Strujan, so dass zur Pause noch nicht mehr als ein 22:24 drin war.
Sabine Kirmair (15 Pkt.) hatte sich für Freising warm geworfen, mit zwei Treffern sorgte sie nach der Halbzeitpause kurzzeitig für eine 29:24-Führung der Gäste (24. Min.). Punkte von Julia Braun, Doleschel und Tröstler brachten dann allerdings Aufwind für die Hausherren, zur Viertelpause stand wieder eine ausgeglichenes 31:32 (30. Min.) auf der Anzeigetafel. Im letzten Abschnitt (20:10) tauschten Strujan und Kirmair Dreipunktetreffer aus (36:36, 32. Min.), die Partie ging in die entscheidende letzte Runde. Und hier zeigten die Wolnzacher, was sie drauf hatten. Luisa Beck erhöhte mit vier Zählern auf 42:36 (33. Min.). Als dann Eichmüller endlich nach einigen guten Versuchen ihre ersten beiden Würfe zum 48:40 (37. Min.) versenkte, war der Sieg gesichert. Freilich hätte das schon früher geschehen können, denn Clara Biersack (1/8 Würfe), Braun (3/8) und Eichmüller (2/9) hatten im Verlaufe des Spieles schon einige blitzsaubere Chancen auf dem Präsentierteller vorbeiziehen lassen.
Laut Rückkehrer Anna Tröstler lag es an der guten Einstellung, dass ihr Team den schwierigen Spielverlauf und die Rückstände meistern konnte. „Wir haben den Kopf nie hängen lassen“, so Tröstler, „das Zusammenspiel hat dann langsam besser funktioniert, auch Richtung Korb.“ Der Wiedereinstieg sei ihr nach mehreren Monaten Pause leicht gefallen. „Das Team ist unkompliziert, ich bin gut aufgenommen worden. Klar muss man mit neuen Spielertypen klar kommen, aber ich konnte einfach und befreit spielen.“
TSV WOLNZACH: Beck (4), Biersack (2), Braun (6), Doleschel (11), Eichmüller (4), Gürle, Hurzlmeier (2), Merkl, Strujan (19), Tröstler (3).