Serien gebrochen

Nördlingen, 13.02.16. Am Samstag gelang den Wolnzacher Bayernliga-Basketballern ein bemerkenswerter Sieg. Nördlingen hatte sowohl die letzten fünf Spiele gewonnen — darunter ein eindrucksvoller 84:58-Sieg gegen den Tabellenführer Passau — als auch die Heimspiele gegen die Wolnzacher in den letzten beiden Spielzeiten. Mit einem 84:75 (41:29) konnten Mike Urbans Team beide Serien beenden.

Johannes Wießnet (beim Dunking) schüttelte im letzten Viertel seinen Foul Trouble (4 Fouls) ab und brachte mit einigen spektakulären Aktionen das Spiel für die Wolnzacher nach Hause. Tobias Schmid (blau, Nr. 5) und die Nördlinger hatten somit das Nachsehen und mussten damit die dritte Heimniederlage im zehnten Heimspiel hinnehmen.

Johannes Wießnet schüttelte im letzten Viertel seinen Foul Trouble ab und brachte mit einigen spektakulären Aktionen das Spiel für die Wolnzacher nach Hause. Tobias Schmid (blau, Nr. 5) und die Nördlinger hatten somit das Nachsehen und mussten damit die dritte Heimniederlage im zehnten Heimspiel hinnehmen.

Zwar fällt Nördlingens Topscorer und Power Forward Philipp Bühler (17,6 Pkt.) anscheinend längerfristig aus und konnte ebenso wie „Aushelfer“ Lukas Ferner (7,0/6 Spiele) nicht dabei sein. Dafür waren aber die restlichen acht besten Werfer der Schwaben gegen Wolnzach mit dabei, inklusive Shooting Guard Jonas Zink (14,3) und Center Tobias Neukamm (7,7), die beide bisher nur sechs Spiele mitgemacht haben. Nördlingen warf demnach schon einiges in die Waagschale, um seine Siegesserie am Leben zu halten. Etwas anders erging es den Wolnzachern, deren Kader sich im Verlauf der Woche erheblich gelichtet hatte. Nach dem Montagstraining war klar, dass Oliver Oberndorfers (Aufbau) Knie eine genauere medizinische Untersuchung erfordert. Am Freitag fielen dann kurzfristig die Power Forwards Alexander Jureczek (Studium) und Klaus Schachtner (Daumen) sowie Center Thomas Moosmayr (Schulter) aus. Small Forward Leonhard Biersack war privat verhindert, Power Forward Thorben Woldt leidet erneut seit einigen Wochen an Knieschmerzen. „Das sind dann genau die Phasen, die einem Team die Saison versauen können“, schildert Urban.

Doch die Wolnzacher setzen schon seit Jahren auf eine breite Ausbildung, ein starkes Kollektiv und eine mannschaftliche Spielweise, was Flexibilität erlaubt. So fuhren zehn Wolnzacher guter Dinge nach Nördlingen, obwohl der Kader auf Small und Power Forward merklich ausgedünnt war. Dass sich die Wolnzacher allerdings nach einigen Ausfällen immer besser einspielen und auch die drei Neuzugänge Sven Leichtl, Johannes Wießnet und Anthony Gräber nach verkürzter oder kaum vorhandener Vorbereitung immer besser ins Team wachsen, zeigte sich nicht nur in den Offensivleistungen der letzten vier Spiele (93,8 Punkte), sondern auch gegen Nördlingen. Nach einem verhaltenen, defensiv geprägten Start (7:11, 8 Min.) fanden die Wolnzacher in Form von Tobias Fuchs und Sven Leichtl gute Wege zum Korb, die nur durch Foul zu stoppen waren. Sechs von acht Freiwürfe und ein Korb zur Viertelsirene von Gräber stellten das 15:15 her. Mit zwei Dreiern von Alexander Hoffmeister und einem von Leichtl blieben die Wolnzacher gleich weiter auf dem Gas, ein 10:0-Lauf war die Folge. Den so herausgespielten Vorsprung verteidigten die Gäste bis zur Halbzeit (41:29), obwohl Center Robin Seeberger (18 Pkt.) wiederholt durch Offensivrebounds Probleme bereitete und vor der Halbzeit noch einmal sechs Punkte in Folge erzielte.

Das dritte Viertel (27:18) verlief ebenso nach Plan. Für die Wolnzacher punkteten acht verschiedene Spieler, jedoch lief auf Seiten der Gastgeber Jonas Zink (17 Pkt.) mit fünf Zählern langsam warm, nachdem ihm bis zur Halbzeit nur drei gelungen waren. Seeberger und Aufbau Florian Sefranek (18 Pkt) steuerten je sechs und vier Zähler bei. Nach der letzten Viertelpause stellte Leichtls dritter Dreier die höchste Führung der Wolnzacher (71:49, 31. Min.) her, welche die Hallertauer prompt durch einen 18:0-Lauf der Hausherren wieder verloren. „Da kam viel zusammen“, meinte Hoffmeister, „Nördlingen hat den Druck erhöht und die Schiedsrichter hatten das Spiel nicht mehr wirklich im Griff.“ David Eichmüller fand es „unprofessionell“, dass sich sein Team in dieser Phase so negativ beeinflussen hat lassen. „Wir hätten nicht nur die technischen Fouls vermeiden, sondern auch ordentlich weiterspielen müssen. Da kann sich jeder an die eigene Nase fassen.“ Beim Stand von 71:67 (36. Min.) fingen sich die Wolnzacher wieder. Johannes Wießnet erzielte elf Punkte in den letzten vier Minuten, darunter einen atemraubenden Tip-in-Dunk. Lukas Kappelmeier traf noch zwei von zwei Freiwürfe, da halfen dann auch neun Punkte von Zink und sechs von Sefranek im letzten Abschnitt (16:28) nichts mehr. Nun erging es den Nördlingen, wie es den Wolnzachern oft in Nördlingen ergangen war. Eine tollte Aufholjagd änderte nichts mehr am Endergebnis, dem 84:75-Sieg der Wolnzacher.

TSV WOLNZACH: Fuchs (4), Biersack J, Kappelmeier (6), Gräber (4), Leichtl (17), Schinhammer (6), Eichmüller (5), Degner (4), Hoffmeister (13), Wießnet (25).