H1: Auf der Suche nach Wiedergutmachung
Neutraubling, 30.01.16. Aufgrund einer Verlegung reisen die Wolnzacher Herren-Basketballer schon am Samstag in die Oberpfalz zum nächsten Bayernliga-Duell. Um 17:00 Uhr geht es dann gegen den FC Tegernheim, Austragungsort ist ausnahmsweise das Gymnasium in Neutraubling (Gregor-Mendel-Str. 5).
Das Spiel dürfte besonders für Shooting Guard Sven Leichtl emotionalen Wert haben, denn er darf gegen den Verein ran, bei dem er seine Ausbildung in der Jugend erhalten hat und später — nach seiner Rückkehr — noch einmal in einer sehr erfolgreichen Bayernligamannschaft aktiv war. Coach Mike Urban hofft, dass trotz der veränderten Hallensituation für den einen oder anderen erinnerungsträchtigen Moment Platz ist, fordert aber von seinem Team vollste Konzentration. Daran hat es nämlich zuletzt beim „Ausrutscher“ gegen Königsbrunn (93:94) gewaltig gehapert. „Wir werden dahingehend wieder anders auftreten, das war peinlich“, so Urban, „ich habe mir da schon ein paar Dinge fürs Abschlusstraining überlegt.“
Die Wolnzacher würden gut daran tun, Tegernheim nicht zu unterschätzen. Ähnlich wie Königsbrunn stehen sie im unteren Mittelfeld, sind aber mittlerweile dem Abstiegskampf gefährlich nahe gekommen. Derzeit befindet sich der FC (4:9 Siege) auf dem viertletzten Platz vor dem Nürnberger BC 2 (3:10), dem VSC Donauwörth (2:11) und den Fibalon Baskets Neumarkt 2 (1:10). Das wird die erfahrene und größtenteils ohne große Taktik aufspielende Truppe um Spielertrainer Muhamet Tatli ungern auf sich sitzen lassen. Allerdings hat es bis jetzt in drei Rückrundenspielen nur Niederlagen gegebenen. Sowohl in Treuchtlingen (62:75, 20:37) und Heroldsberg (70:80, 30:48) liefen die Oberpfälzer gleich nach dem ersten Viertel das ganze Spiel einem Rückstand hinterher. Dasselbe passierte daheim gegen Königsbrunn (75:79, 37:40).
Zu kämpfen hat der FC (76,5:78,1) sicher auch mit dem Personal. Topscorer Markus Stein (Small/Power Forward, 20,0 Pkt.) hat bisher zum Beispiel nur sieben von 13 gespielten Partien mitgemacht. Philipp Kroehling (Power Forward, 13,3) nur sechs, Flügel Philipp Maron (10,8) neun und der regionalligaerprobte Small Forward Sebastian Erdelt (6,8) auch nur sechs. Alle 13 Spiele hat nur Tatli (17,5), der bisher eine tolle Saison spielt, mitgemacht. Power Forward Mike Birzer (10,2) und Small Forward Markus Höß (8,5) waren jeweils elf Mal aktiv. Neben den Personalfluktuationen, die bei einer älteren Truppe zu erwarten sind, fällt auf, dass die Oberpfälzer auf den kleinen und großen Flügelpositionen tief besetzt sind, es aber an „echten“ Aufbauspielern und Centern fehlt. Dafür stehen einige Allrounder zur Verfügung, die auf diesen Positionen aushelfen und somit auch für das eine oder andere „Mismatch“ durch Größen- oder Beweglichkeitsvorteile sorgen können. Tatli (3,1 Dreier pro Spiel) und Höß (1,7) sind zwei Dreipunktspezialisten, aber auch Stein (0,6) oder Kroehling (0,3) können ihren Platz in der Zone verlassen und von Außen abdrücken. Erstaunlich: Tegernheim hat mit 56% die drittschlechteste Trefferquote vom Freiwurf.
Treten die Oberpfälzer mit geballter Kraft auf, dann dürfen die Wolnzacher (78,8:69,3) einen knallharten Fight erwarten, besonders nach der weitgehend flatterhaften Vorstellung am letzten Wochenende. Der Wolnzacher Kader dürfte wird sich noch finden müssen, Klaus Schachtner ist sicher nicht dabei und Thorben Woldt ist mir Knieschmerzen ein Fragezeichen. Des Weiteren gilt es das Spitzenspiel der Herren2 am Sonntag miteinzubeziehen, bei dem es um die Vorherrschaft um einen Aufstiegsplatz in der Kreisliga geht. „Freitag Training, Samstag Bayernligaspiel, Sonntag Spitzenspiel, das gilt es eigentlich zu vermeiden“, analysiert Urban die Situation für U20-Spieler Filip Schinhammer, U19-Spieler Leo Biersack und den am Sprunggelenk leicht angeschlagenen Johannes Biersack.