Ein Anfang ist gemacht

Wolnzach, 10.01.16. Mit einem saftigen 101:66-Sieg gegen Tabellenschlusslicht Neumarkt 2 begannen die Wolnzacher Herren-Basketballer den Weg in die anspruchsvolle Rückrunde der Bayernliga Mitte. Nur die ersten drei Minuten (10:8) konnten die Oberpfälzer wirklich Paroli bieten, bevor Mike Urbans Team die Partie immer deutlicher an sich riss.

 Torben Degner fliegt zum Double Double (10 Punkte & 13 Rebounds) gegen Neumarkt ein.

Torben Degner fliegt zum Double Double (10 Punkte & 13 Rebounds) gegen Neumarkt ein.

Die Fibalon Baskets aus Neumarkt reisten mit einer entschlossenen Zehn-Mann-Truppe an, die auf Power Forward Simon Albert (11,0 Pkt.) verzichten musste. Dafür machte Ex-Tegernheimer Lukas Fuhrmann (Power Forward) seine zweite Partie für die Baskets und Tim Gieritz (Shooting Guard) seine erste. Letzterer war letzte Saison noch mit 13,0 Punkten pro Spiel der drittbeste Werfer von Neumarkt 1 gewesen, das immerhin eine Liga höher in der 2. Regionalliga Nordost spielt. Die Oberpfälzer waren also nicht nach Wolnzach gekommen, um die Punkte herzuschenken. Das zeigte auch das Verteidigungskonzept der Gäste, die alles versuchten: über den Verlauf des Spieles hinweg versuchten sie sich mit einer 2-1-2-Zone, „Box-and-1“-Zone, Mann-Mann-Verteidigung und 1-2-2-Zone.

Doch nur am Anfang flackerte ein wenig Hoffnung auf. Felix Blomenhofer (8 Pkt.), der treffsichere Constantin Rosca (11) und Gieritz (12) brachten die Gäste mit 10:8 (3. Min.) in Führung, ehe die tiefe Wolnzacher Rotation übernahm. Alexander Hoffmeister, Torben Degner und Lukas Kappelmeier starteten eine 13:5-Phase, die Filip Schinhammer mit zwei Körben zur Viertelpause abschloss (21:15). Aufbau Kappelmeier kehrte nach neun Spielen Verletzungspause wieder für die Wolnzacher zurück und hinterließ gleich einen sehr positiven Eindruck (9 Pkt., 4 Reb., 4 Ast.). „Ich bin überglücklich, wieder auf dem Platz zu stehen“, strahlte der Wolnzacher Kapitän, „der Trainer und die Mitspieler haben mir von Anfang Vertrauen geschenkt, das hat meinen Einstand einfacher gemacht. So bin ich hoffentlich bald wieder bei 100% Leistungsfähigkeit.“ Auch Trainer Urban ist froh, dass sich sein Kader langsam wieder voller Stärke nähert. „Tobias (Fuchs) und Lukas — zwei unserer besten, „echten“ Aufbauspieler — haben am Sonntag erst ihr zweites Saisonspiel miteinander gemacht. Es ist kein Zufall, dass unsere Effizienz gegen Neumarkt deutlich besser war als im Hinspiel“, so Urban. Fuchs Formkurve zeigt schon die letzten drei Spiele (12,0 Pkt. bei 60% FG%, 5,6 Reb., 2,3 Ast., 1,7 Stl.) nach oben, der 1,88-Meter-Aufbau hat diese Saison allerdings bereits vier Partien aussetzen müssen, was ihn immer wieder Rhythmus gekostet hat. Und dann wäre da noch Torben Degner, Wolnzachs 2,07-Meter-Nachwuchs-Center, der diese Saison verletzungsbedingt schon sieben Spiele (von bisher 12) pausieren hat müssen. Vor knapp einem Monat wurde das Eigengewächs 25 Jahre alt, gegen Neumarkt holte er ein Double Double (10 Pkt., 13 Reb.) und machte damit sein bestes Saisonspiel. Degner wollte vor allem unter den Brettern präsent sein, außerdem hätten seine Mitspieler gemerkt, dass er heute besonders hungrig war und ihn „einige Male gut in Szene gesetzt“. Für die Wolnzacher scheinen zum richtigen Zeitpunkt endlich wieder ein paar Puzzleteile richtig zusammenzufallen.

Auch in der Verteidigung war Lukas Kappelmeier gleich wieder eine Bereicherung für die Herren1.

Auch in der Verteidigung war Lukas Kappelmeier gleich wieder eine Bereicherung für die Herren1.

Ein 10:3-Zwischenspurt im zweiten Viertel (20:14) brachte zur Halbzeit eine 41:29-Führung. Die von Urban geforderten „40 Minuten mit voller Konzentration“ erbrachten einen 20:5-Lauf im dritten Viertel (67:42, 30. Min.) und noch einmal einen 20:4-Lauf zum Ende des Spiels, der die Wolnzacher die 100-Punkte-Schallmauer durchbrechen ließ, darunter zwei schöne Dunkings von Johannes Wießnet und Degner. Wären Neumarkts Korbinian Ferstl (10 Punkte im letzten Viertel) und Alexander Reichert (8) im letzten Viertel nicht noch einmal einige anspruchsvolle Würfe gelungen, wäre auch ein höheres Ergebnis als 101:66 vertretbar gewesen. Rückkehrer Kappelmeier empfand den höchsten Saisonsieg aufgrund einer „Teamleistung, bei der jeder intensiv geackert und gepunktet hat“, als sehr zufriedenstellend.

TSV WOLNZACH: Biersack L (3), Leichtl (7), Biersack J (4), Kappelmeier (9), Jureczek (2), Schinhammer (10), Schachtner (1), Eichmüller (14), Hoffmeister (13), Degner (10), Wießnet (16), Fuchs (12).