Ein Anfang ist gemacht
Neumarkt, 03.10.15. Einen erfolgreichen Saisonstart in ihre dritte Bayernligasaison legten die Wolnzacher Herren-Basketballer hin. 71:50 (34:18) hieß es am Samstagabend beim Aufsteiger in Neumarkt.
Letzte Saison gelang den Hallertauer Korbjägern aus 22 Spielen nur ein Sieg mit höherer Punktedifferenz, trotzdem war Coach Mike Urban nicht zufrieden. An „Schneid und Präzision“ habe es seinem Team gefehlt. „Ich kann sofort noch mindestens fünf Situationen aufzählen, wo wir unterm Korb einfach punkten hätten müssen“, erinnert sich Urban, „das abgebrühte Auflösen unserer Spielzüge und die klare Aufgabenerledigung in der Defense hat mir auch noch gefehlt.“ Vielleicht hatten die Wolnzacher auch manchmal zu viel Platz. Chancen auf den Flügeln gab es gegen die 2-3-Zone der größentechnisch unterlegenen Hausherren nämlich einige.
Zu Beginn nutzten die Wolnzacher diese auch gekonnt aus: Lukas Kappelmeier und Alexander Hoffmeister mit je einem Dreier, Thorben Woldt per Dreipunktspiel, Oliver Oberndorfer mit einem Dreier und Neuzugang Johannes Wießnet mit seinen ersten Zählern. 14:2 hieß es somit bereits nach sieben gespielten Minuten. Danach ging der Rhythmus etwas verloren, selbst die freiesten Würfe wollten nicht in den Korb. Neumarkt verkürzte bis zum Viertelende auf 12:19. Nach der 14. Minute (24:16) legten die Gäste aus der Hallertau jedoch eine 10:2-Phase bis zur Halbzeit (34:18) ein, eine kleine Vorentscheidung war gefallen.
Zwei Lebenszeichen sollten die Hausherren noch von sich geben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit unterstütze Power Forward Simon Albert (10 Pkt.) mit vier Zählern einen 7:0-Lauf der Oberpfälzer, der sie wieder auf 25:36 (25. Min.) heranbrachte. Diesen kleinen Ansturm entkräftete Wießnet (Double Double mit 18 Punkten und 13 Rebounds) jedoch postwendend mit zehn Zählern, zum Ende des dritten Viertel hieß es wieder 50:33 für Wolnzach. Im letzten Abschnitt schaffte es Sven Leichtl endlich, sich das Pech von den Händen zu werfen, mit elf Punkten in Folge ließ er den Wolnzacher Vorsprung auf 61:35 (34.) anwachsen. Darauf folgte das zweite Lebenszeichen von Neumarkt, ein 13:2-Lauf zum 48:63 (38. Min.), zu dem Maximilian Bauer (10 Pkt.) vier Zähler beisteuerte. Als Antwort stiegen die Wolnzacher noch einmal ein wenig aufs Gas, mit einem 8:2-Lauf stellten sie den Endstand von 71:50 her.
Für Shooting Guard David Eichmüller hatte dieses Spiel noch wenig Aussagekraft. „Ein Sieg ist immer gut zum Auftakt, aber erst die Spiele gegen etablierte Teams werden uns mehr sagen“, so Eichmüller. Als Hauptproblem sah er außerdem die schwankende Konzentration und Intensität, vor allem Halbzeit zwei (37:32) sei dahingehend viel zu schwach gewesen. Keinen einzigen Freiwurf konnte sich die Wolnzacher in der zweiten Hälfte erarbeiten (insgesamt: 7/11, Neumarkt: 9/12), immerhin wurden die Ballverluste von 15 in Halbzeit eins auf elf heruntergefahren.
Die beiden Neuzugänge vom Regionalligisten Regensburg Baskets, Sven Leichtl und Johannes Wießnet, fanden trotz bester Chancen erst spät in die Partie. Leichtl begann mit null von sieben, Wießnet mit eins von sechs Würfen. „Mit unserem finalen Kader fehlt es uns definitiv noch an Spielpraxis, jedes Training tut da gut“, sagt Urban, „es ist ein unfassbare tolle Entwicklung für uns, zwei solche Spieler heuer hinzubekommen zu haben. Das sagt auch etwas darüber aus, für was wir in Wolnzach stehen. Menschlich und sportlich passt das alles sehr gut zusammen. Trotzdem sind wir sicher noch kein fertiges Produkt und wir schulden es einfach unserem Talent, da mehr draus zu machen.“ Shooting Guard Leichtl (1.92m, 34 J.) war Ende August zu den Wolnzacher zurückgekehrt, nachdem er nach der Saison 2008/09 den Verein verlassen hatte. Power Forward Wießnet (2.05m, 24 J.), der 2013/14 bei der BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen schon Zweitligaluft geschnuppert hat, stieß erst kurz vor Saisonbeginn Mitte September dazu. Beide gehörten die letzten Jahre zu den absoluten Leistungsträgern der Regensburger in der 2. Regionalliga Südost und wollen nun ihre Qualitäten in den mannschaftsorientierten Ansatz der breit aufgestellten Wolnzacher einbringen. „Die Vorfreude auf die Saison hat sich durch unsere intensive Vorbereitung und die Neuzugänge zunehmend gesteigert, wir brennen auf jedes Spiel“, strahlt Flügel Alexander Jureczek.
TSV WOLNZACH: Leichtl (11), Kappelmeier (5), Biersack L (4), Oberndorfer (10), Jureczek (3), Schinhammer, Schachtner, Eichmüller (2), Degner (5), Hoffmeister (9), Wießnet (18), Woldt (4).