Die Jagd hat sich bewährt

Wolnzach, 11.06.15. Der Aufwand der Wolnzacher Basketballer hat sich gelohnt. Die Wiederholung der Jagd nach dem Roten Ball — unter diesem Namen riefen die ortsansässigen Ballsportler 2014 die Hallertauer Basketball-Grundschulmeisterschaft ins Leben — verlief erneut reibungslos und erhielt von allen Seiten positives Feedback. Acht Grundschulen aus der Region traten gegeneinander an, Rudelzhausen konnte den Pokal am Ende mit nach Hause nehmen.

Zwei positive Entwicklungen fielen Mike Urban, der als Sportlicher Leiter gemeinsam mit Jugendkoordinatorin Julia Braun die Jagd entworfen und organisiert hatte und heuer Unterstützung von Nachwuchsleiterin Pia Hofmann erhielt, im Gegensatz zur Premiere im letzten Jahr gleich auf: „Erstens war es schön zu sehen, dass die Schulen anders als im Vorjahr abschnitten, was heißt, dass auch kleinere Schulen, die mit weniger Klassen teilnehmen, immer eine Chance haben. Zweitens haben einige Lehrer noch ein paar Klassen zum Anfeuern mitgebracht, was eine tolle Stimmung ergab.“

Die größte Ãœberraschung war wohl, dass die Grundschule Rudelzhausen — 2014 noch sieglos — dieses Mal als einzige Mannschaft alle drei Gruppenspiele gewinnen (Korbdifferenz: +30) und damit die Meisterschaft unangefochten für sich entscheiden konnte. Ebenso überraschend war, dass sich Langenbruck (2:1 Siege, +15) als Neuling gleich die Vizemeisterschaft sichern konnte. Ebenso viele Siege hatten jedoch auch die Grundschulen aus Schweitenkirchen (+13), Wolnzach (+7) und Rohrbach (-8), allein die unterschiedlichen Korbdifferenzen bestimmten die Rangfolge. Somit mussten sich Wolnzach (Vorjahressieger) und Rohrbach (Vizemeister), die letztes Jahr noch alle Gruppenspiele gewinnen konnten, mit Plätzen im Mittelfeld (Vierter und Fünfter) begnügen. Sechster wurde heuer Au (1:2 Siege, -7), Siebter Reichertshausen (-15) und Achter Niederscheyern (-35).

Dass die emotionalen und Action-geladenen Partien geschmeidig über die Bühne gingen, war erneut den über 20 Helfern — allesamt Wolnzacher Basketballer — zu verdanken. Viele Gymnasiasten konnten sich vom Unterricht befreien lassen, was die Unterstützung durch das Hallertau Gymnasium Wolnzach unterstreicht, das auch schon den ganzen Donnerstagvormittag die geräumige und sympathische Dreifachhalle zur Verfügung stellte. Jeweils sechs ausgebildete Schiedsrichter und Trainer aus den Reihen der TSV Basketballer sorgten für sportliche Qualität und Professionalität.

Eine zentrale Rolle spielte dabei Filip Schinhammer (selbst C-Trainer und -Schiedsrichter), der Ende August sein freiwilliges soziales Jahr bei den Basketballern beenden wird. Ihm gelang es, in den vierwöchigen Aufbauphasen auf der einen Seite die gute Vertrauensbasis mit den Grundschulen weiter zu pflegen und auf der anderen die Schulmannschaften so weit vorzubereiten, dass zur Meisterschaft tatsächlich flotte Spiele stattfinden konnten. Parallel zu den Aufbauphasen verteilten die Wolnzacher Basketballer auch immer ihren selbst entworfenen Leitfaden zum Erlernen des Basketballsports in der Grundschule und boten im Vorfeld eine Lehrerfortbildung an. Josef Steinberger, stellvertretender Leiter des Schulamtes Pfaffenhofen, und Alexandra Knull, BBV-Geschäftsführerin, ließen es sich nicht nehmen, das besondere, „vorbildhafte“ Engagement der Wolnzacher Basketball bei der Preisverleihung durch ein paar Worte zu würdigen.

Auch die anderen Förderer der Jagd zeigten Präsenz. Albert Winkler von der Hallertauer Volksbank, neben der Druckerei Butt aus Au wieder Hauptsponsor, eröffnete mit Josef Hurzlmeier, seines Zeichens stellvertretender Schulleiter des HGW, das Turnier mit einer knappen Begrüßung und dem Sprungball. Josef Finkenzeller vertrat das Landratsamt Pfaffenhofen, das ebenfalls einen kleinen Förderbeitrag leistete. „Wir rechnen für das Turnier immer so 2500€ an Kosten ein“, so Braun, „da freuen wir uns über jede Zuwendung.“ Unterstützung von Kleinsponsoren wie dem lokalen Fitnessstudio Positiv, sowie durch Reitsport und Mode Pia Spreng, Claudias Shop, die Bäckerei Breitner, die Gärtnerei Singer und den Wolnzacher Edeka wurde mit offenen Armen empfangen. Ausrüster 43 Basketball stiftete noch Stirnbänder als Give-aways, die Gemeinde Wolnzach sprach einen Förderbetrag zu, Bürgermeister Jens Machold teilte Medaillen an die Sieger aus. „Diese Hilfe ermöglicht nicht nur das Turnier, sondern macht es zu etwas Besonderem“, findet Urban und meint damit, dass die Kids ihre Trikots mit nach Hause nehmen durften und die Verpflegung vor Ort kostenlos war.

Erste Zeichen, dass die Jagd nachwirkt, sind bereits zu erkennen. Auch nach dem Turnier waren noch Kinder in ihren Trikots beim Spielen oder im Biergarten zu sehen. Manche Spieler waren bereits letztes Jahr als Drittklässler dabei gewesen, ihnen war eine erhöhte Vertrautheit und Kompetenz in Sachen Basketball anzumerken. Dasselbe gilt für die Lehrer, die teilweise sogar nachmittags Sportunterricht für die Jagd nach dem Roten Ball organisierten. Der breite Zuspruch und die Begeisterung der Teilnehmer sind Gründe, warum die Wolnzacher Basketballer auch in Zukunft trotz des Riesenaufwandes wieder zur Jagd zu blasen und ihr Vorzeigeprojekt in der Hallertau beizubehalten.