D1: Dramatisches Ende beim MTV 1879
München, 18.01.15. Einen dramatischen Verlauf hatte das Spiel der Wolnzacher Damen am Sonntagnachmittag. Als absoluter „Underdog“ reiste man zum MTV 1879 München, bei dem man vergangenes Wochenende im Pokal noch eine deftige 32-Punkteschlappe einstecken musste. Diese Mal präsentierte sich Mike Urbans Mannschaft wie verwandelt, konnte aber eine hart erarbeitete Führung einfach nicht nach Hause bringen (57:65).
Ein Auftaktsieg hätte den Wolnzacher Basketballerinnen für den Abstiegskampf in der Bayernliga Süd nur zu gut getan, bis jetzt steht erst ein Sieg auf der Habenseite. Dieses Mal war auch der MTV leicht ersatzgeschwächt, bei den Wolnzachern fehlten Aufbau Pia Hofmann und Center Anna Tröstler. Die Wolnzacher wollen nun für die Rückrunde ein paar Sachen anders machen, „wir werden zu ein paar alten Sachen zurückkehren, die uns früher sehr gut getan haben. Wir werden das so gut wie möglich durchsetzen, egal, wieviele Spieler im Training oder beim Spiel sind, wie fit bzw. unfit die Leute sind. Wer noch was aufholen muss und will, der muss da auch in Eigenregie arbeiten, wir haben einfach keine Zeit mehr „, so Urban. Und die neue, alte Marschroute machte der Mannschaft auf Anhieb Spaß, das war deutlich zu spüren.
Nach einem verhaltenen Start, den die Wolnzacher durch sechs vergebene Freiwürfe total verschliefen (0:6, 5. Min.), starteten sie dank je vier Zählern von Bettina Strujan und Verena Brunner durch. Zuerst gab es den Ausgleich (6:6, 6. Min.), zum Viertelende holten die Gäste sogar noch die Führung zum 12:10. Im zweiten Viertel (18:20) ging es nahtlos weiter, ehe beim 26:15 (17. Min.) die Kraft etwas nachließ und der MTV mittels eines 7:1-Laufes zur Halbzeit ausgleichen konnte. Aubau Natalie Schönbucher hatte den Wolnzacher im zweiten Viertel acht ihrer insgesamt elf Punkte eingeschenkt, die gegnerischen Topscorer Ilona Trübswetter (insgesamt 19) und Cynthia Homburger (17) hatte man hingegen mit bisher je sechs Zählern gut in Schach gehalten.
Im dritten Viertel (16:8) liefen die Wolnzacher zu Höchstform auf und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Sechs Punkte von Claudia Huber verhalfen den Wolnzachern zu einer 43:35-Führung (6. Min.), Verena Brunners Vierpunktespiel zum Viertelende sicherte ein 46:38. Urbans Team nutzte den Schwung und baute sogar bis auf 50:38 (32. Min.) aus, das Spiel schien unter Kontrolle. Die Münchener kamen aber dank einer beinharten Verteidigung wieder zurück, die Gäste ließen sich nun immer mehr von ihrem Weg abbringen. Es wurden keine Spielzüge mehr angesagt, es gab nur noch wenig sichere Anspiele und die – Verteidigung wurde immer lahmer und löchriger. Mit einem 14:5-Lauf stürmten die Hausherren zurück, Trübswetter und Homburger zerlegten die Wolnzacher nun wieder am Brett, vor allem da Center Verena Brunner in der 34. Minute ausgefoult war. Beim Stand von 55:54 (37. Min.) gaben sich die Wolnzacher noch einmal einen Ruck, konnten aber nur zwei von sechs Freiwürfen zum 57:54 (38. Min.) verwandeln. Danach setzten sich die Auflösungserscheinungen fort, ein 11:0-Lauf des MTV beendete das spannende und hart umkämpfte Spiel auf brutale Weise. Insgesamt trafen die Hallertauer nur 19 ihrer 39 Freiwürfe.
„Einfach nur bitter… ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll. Ich bin so stolz auf unsere Leistung und deswegen tut es so weh, das Ding einfach nicht eingesackt zu haben. Wir haben zwei Schritte nach vorne gemacht und hatten das Spiel schon in absoluter Reichweite“, war von einem enttäuschten Urban nach dem Spiel zu hören, „aber solange wir eben einige grundlegende, sich hartnäckig haltende Fehler nicht beheben, reicht es anscheinend nicht.“
TSV WOLNZACH: Wiesenberger (12), Biersack (1), Steinbach, Huber (11), Gorny C (5), May (3), Strujan (4), Schröpf (9), Gorny V (3), Brunner (9).