Abteilungsleitung beginnt neues Kapitel
Wolnzach, 30.07.14. Ende Juli stellten die Wolnzacher Basketballer die Weichen für eine neue Periode in der Abteilungsleitung. Die Versammlung der Mitglieder inklusive Neuwahlen am 30.7. zog sowohl deutliche personelle als auch organisatorische Veränderungen nach sich. Am folgenden Samstag wurden auf der Sommerfeier der Basketballer die scheidenden Funktionäre verabschiedet und die neuen vorgestellt.
Seit Mai 2011 war der TSV Wolnzach Basketball offiziell unter der Regie von Abteilungsleiter Thomas Moosmayr und seinem Stellvertreter, André Jägeler, unterwegs gewesen. Klaus Schachtner (Abteilungsleiter) und Michael Urban (Stellvertreter) ersetzten die beiden scheidenden Köpfe der Basketballabteilung. Urgestein Mette Nussbaum (Beisitzerin) verließ als drittes Mitglied das Führungsorgan, so dass nun drei neue Mitglieder die sechsköpfige Abteilungsleitung ergänzen: Anna Tröstler, Alexander Hoffmeister und Pia Hofmann – allesamt auch Spieler der ersten Seniorenteams – rückten nach. Einhergehend mit der personellen Erneuerung begann außerdem eine Neudefinierung und -verteilung der Aufgaben und Funktionen.
Die Neustrukturierung war von Urban schon vor ein paar Jahren angestoßen worden, konnte aber jetzt erst fruchtbaren Boden finden. „Auf der einen Seite haben wir viel bewegt und sind gewachsen, auf der anderen Seite sind einfach viele Dinge hängen geblieben, der Teufelskreis des Ehrenamtes begann einzusetzen“, kommentiert Urban die immer schwieriger werdende Lage der letzten ein, zwei Jahre. Moosmayr und Jägeler mussten sich aufgrund privaten und beruflichen Veränderungen immer mehr zurückziehen, Nussbaum ging für ihr Masterstudium nach Bonn. Somit verlagerte sich stetig mehr Last auf die Schultern von Steinbach (Kasse & Finanzen), Schachtner (Spielbetrieb) und Urban (Sportliche Leitung). „Das führte zu punktuellen Überlastungen und Frust“, erinnert sich Klaus Schachtner, „eine gefährliche Situation, denn irgendwann reicht es den noch verbleibenden Funktionären dann auch und das war es dann mit dem ehrenamtlichen Engagement und der angestoßenen Gesamtentwicklung.“
Aber wie so oft fanden die Wolnzacher Basketballer eine vielversprechende Lösung innerhalb ihrer eigenen Ressourcen. Klaus Schachtner und Michael Urban, die aufgrund des Managements des Spielbetriebs sowie der sportlichen und anderer wichtiger organisatorischer Belange ohnehin schon operativ wichtige Fäden zogen, tun dies nun auch als offizielle Führungsfiguren. Diplomkaufmann Schachtner bleibt seinem Ressort „Spielbetrieb“ treu, während Geisteswissenschaftler und A-Trainer Urban weiterhin als Sportlicher Leiter und im Ressort „Leistungssport“ aktiv sein wird. Sportökonom Sascha Steinbach, der gerade seine Masterarbeit an der Uni Bayreuth fertigstellt und sich vorbildlich eingearbeitet hat, wird weiterhin als Kassier die Finanzen und Mitglieder verwalten. Kaufmann Alexander Hoffmeister, Sohn des Gründervaters Klaus Hoffmeister, ist neuer Schriftführer und verkörpert das frisch geschaffene Ressort „Organisation“. Die studierte Lebensmittelmanagerin Anna Tröstler, zuvor mit Tobias Fuchs in dem der Abteilungsleitung untergeordneten „Förder- und Projektteam“ tätig, fungiert seit den Neuwahlen als Beisitzerin und kann im Ressort „Sponsoring & Marketing“ nun eigenständiger und direkter arbeiten. Pia Hofmann, Lehrerin in Pfaffenhofen, wird ihre fränkischen Wurzeln aus der Basketballhochburg Bamberg als Vertreterin der Übungsleiter im Ressort „Nachwuchsarbeit“ einbringen.
Die neuen Strukturen sollen dabei helfen, der Entwicklung aus den letzten Jahren besser gerecht zu werden, Aufgaben gleichmäßiger zu verteilen und klare Ansprechpartner zu haben. Vorgemacht haben es die Basketballer aus Vilsbiburg, die an einem relativ kleinen Standort sehr schnell viel auf die Beine gestellt haben. Dazu gehörte irgendwann auch eine Evolution in Sachen Abteilungsleitung, die Wolnzacher haben sich davon ein, zwei Dinge abgeschaut. Zwar backen die Wolnzacher kleinere Brötchen als die in der ersten Regionalliga aktiven Niederbayern – keine ausländischen Profis, keine Jugendbundesligen und keinen hauptamtlichen Trainer – aber die Zeichen aus der letzten, dreijährigen Amtszeit deuten auf jeden Fall Richtung Wachstum und Professionalisierung im Rahmen des ambitionierten Breitensports.
Bei den Mitgliedern (aktuell rund 180, Altersschnitt zwischen 20 und 21 Jahren) gibt es ein leichtes Wachstum, ein Drittel der Basketballer in Wolnzacher sind mittlerweile weiblich. Von den 12 existierenden Mannschaften sind sieben im Jugendbereich angesiedelt, vier Mannschaften spielen im Seniorenbetrieb, dazu kommt eine Ü30-Freizeit-Mannschaft. Die Damen1 und Herren1 haben den Sprung in die Bayernliga geschafft. Insgesamt verfügt die Abteilung vorbildicherweise über ca. 30 Schiedsrichter und ausgebildete Trainer und stellte als erste Sparte in der Vereinsgeschichte 2013/14 einen FSJler an, 2014/15 wird dies wieder der Fall sein. FSJler Thorben Woldt intensivierte in Kombination mit der im Jahre 2011 geschaffenen Jugendkoordination das Engagement mit den umliegenden Schulen, was heuer im Juni in der ersten Hallertauer Grundschulmeisterschaft – der „Jagd nach dem Roten Ball“ – gipfelte. Hinzu kommen zwei Lehrerfortbildungen im Landkreis Pfaffenhofen und einige ausgerichtete Trainer- und Schiedsrichterlehrgänge in Zusammenarbeit mit dem BBV. Die Facebookfanpage der Wolnzacher Basketballer markiert aktuell über 530 Likes, das selbstentworfene Logo kann man seit kurzem auf der selbstproduzierten Merchandise erwerben. In Sachen Sponsoring wurden die ersten vorsichtigen Bausteine gelegt. Anfang September jährt sich mittlerweile zum achten Mal das große, überregionale Vorbereitungsturnier, auf das die Wolnzacher Basketballer gerade hintrainieren. „So eine Entwicklung ist ein Anreiz“, sagt Sascha Steinbach, „und die Neustrukturierung war definitiv notwendig, um nicht nur irgendwie den Status Quo zu halten, sondern sich auch langsam wieder neuen Zielen zuwenden zu können.“ Das Feld wäre bestellt und spielbereit.