Couragierter Auftritt trotz Unterbesetzung
München, 18.01.14. Am Ende gab es die erwartete Klatsche gegen den Tabellenführer der Bayernliga Süd. Mit 39:64 (20:26) mussten die Wolnzacher Basketballerinnen die achte Niederlage der Saison gegen München Basket, den nicht aufgestiegenen Meister aus dem Vorjahr, einstecken. Die an diesem Spieltag von zahlreichen Ausfällen gebeutelten Wolnzacher konnten aber trotzdem zufrieden sein. Man konnte den Favoriten eine Halbzeit lang richtig ärgern, steckte nie auf und zeigte einige gute Ansätze.
Das fand auch Jugendspielerin und Neuzugang Julia Eichmüller, der ausgerechnet gegen einen der stärksten Gegner die beste Saisonleistung (8 Pkt, 5 Reb) gelang: „Bis jetzt verläuft die Rückrunde zufriedenstellend für uns.“ Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass für die Partie gegen den mit elf Spielern top aufgestellten Primus (10:1 Siege) gleich sieben Spielerinnen passen hatten müssen. Coach Mike Urban reiste mit nur acht Spielerinnen am Samstag an, von denen Pia Hofmann (Erkältung) und Anna Tröstler (Sprunggelenk) angeschlagen waren. Das Hauptziel der Wolnzacher (3:8, Vorletzter) war, mit dem richtigen Schneid und erhobenen Hauptes in die und aus der Partie zu gehen. „Es war klar, dass es aufgrund der Ausfälle ein doppelt schwieriges Spiel werden würde,“ sagte Urban, „jeder sollte aber trotz aller Widrigkeiten versuchen, einen positiven Anstoß geben, so dass wir auch aus so einem Spiel mit Selbstvertrauen und einem guten Gefühl herausgehen können. Das wird mittelfristig im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein.“
Die Botschaft, die Urban in den letzten Wochen teilweise mit Nachdruck vermitteln musste, scheint langsam anzukommen. Nach dem Auftaktsieg gegen Landsberg folgte bei den München Baskets um Coach Andre Hofmann eine weitere couragierte Vorstellung. Obwohl die Wolnzacherinnen erwartungsgemäß Probleme im Angriff hatten, stimmte die Herangehensweise. Shooter Anna Heim-Kirchhoff wurde im ersten Viertel allerdings viel zu frei stehen gelassen, dank ihrer sechs Punkte konnten die Hausherren nach dem ersten Abschnitt mit 13:5 in Führung gehen. Wie man die durchaus vorhandenen Chancen besser verwertet, zeigten die Wolnzacher im zweiten Abschnitt, den sie sogar mit 13:15 gewinnen konnten. Power Forward Andrea Kimm erzielte dabei neun ihrer zehn Zähler, merkte aber, dass „noch mehr drin gewesen wäre“ (3/16 FGs) und sie nach verpasster Vorbereitung und Hinrunde „noch einiges nachzuholen“ habe. Immerhin traf sie ihren ersten Dreier im Wolnzacher Trikot.
Diese Sonderpremiere gelang nach der Halbzeitpause (20:26) auch Claudia Huber, leider viel für die Wolnzacher sonst nicht viel, so dass das dritte Viertel wie das erste 5:13 endete. Endstand drittes Viertel: 25:39. München Basket hatte oft zwischen Zonenverteidigung und einer Mannpresse gewechselt, was sich besonders im letzten Abschnitt bemerkbar machte (14:25), wo die Wolnzacher Kräfte nachließen. Zwar fanden die Würfe wieder vermehrt den Weg in den Korb (insgesamt aber nur 14/57 Würfe = 25%), die einfachen Ballverluste häuften sich (total: 29) jedoch und Baskets Aufbau Miki Rammelmayr (20 Pkt., 4/8 FTs) drehte so richtig auf. Nicht nur erzielte die 28-jährige 13 Zähler im letzten Abschnitt, sie setzte auch immer wieder ihre Mitspielerinnen gekonnt in Szene.
Das Spiel ging dann völlig verdient 39:64 an die Baskets, was Center Anna Tröstler aber nicht davon abhielt, ihr bestes Saisonspiel (6 Pkt, 10 Reb, 1 Blk) mit zwei schönen Körben im letzten Abschnitt zu unterstreichen: „Wir konnten trotz großer Probleme im Angriff gut mithalten und haben es dem Gegner schwer gemacht. Unser beherzter Einsatz basierte auf einer verbesserten Teamharmonie und dem Wissen, dass wir heute eh nichts zu verlieren hatten.“ Diesen Schwung wollend die Wolnzacher nun in die verbleibenden sieben Saisonspiele mitnehmen, wo es dann wieder verstärkt ums Gewinnen geht.
TSV WOLNZACH: Wiesenberger (3), Hofmann (2), Schröpf B, Huber (5), Strujan (5), Eichmüller (8), Tröstler (6), Kimm (10).