Herren1 schafft Sensation: Aufstieg in die Bayernliga perfekt!
München, 23.03.13. Dank vollster Konzentration und einer tollen Mannschaftsleistung haben die Basketballer des TSV Wolnzach am Samstagabend vor ca. 100 Zuschauern in ihrem letzten Saisonspiel ein wahres Fotofinish hingelegt. Es gelang beim direkten Duell um den zweiten Tabellenplatz gegen den TSV München Ost 2 ein deutlicher 89:69-Erfolg. Damit hat sich Mike Urbans Team genau zum Saisonende mit einer fulminanten Siegesserie von acht Siegen hinter dem Meister der Bezirksoberliga 12/13, dem BC Hellenen (20/2 Siege), den schon verloren geglaubten zweiten Aufstiegsplatz in die Bayernliga gesichert. Die Wolnzacher (17/5) und Hellenen steigen demzufolge zum dritten Mal in Folge auf.
„Das Team hat in den letzten Jahren eine enorme sportliche und mentale Entwicklung hingelegt, sich voll und ganz auf meine hohen Ansprüche eingelassen und viel Herzblut investiert. Sie haben gelernt gemeinsam zu verlieren und etwas aufzubauen. Es mit so einer familiären Truppe und Talenten rein aus unserer Region und fast ausschließlich aus unserer Abteilung so weit zu schaffen, ist schon ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist…“, gestand der langjährige Wolnzacher Head-Coach im Beisein der ein oder anderen Freudenträne.
Die Freude darf man Urban nicht verdenken, denn als Sportlicher Leiter der Wolnzacher ist er stets um das große Bild für seine Basketballabteilung bemüht und kann nach der Sicherung der Meisterschaft mit seiner Damen1 nun gleich einen doppelten Bayernliga-Aufstieg feiern. Eine historische Saison für die Wolnzacher und den Basketballsport in der Hallertau.
Für die richtige Stimmung zum Feiern sorgten beim Aufstiegsduell am Samstag auch die treuen Wolnzacher Fans. Ungefähr 60 unter Spannung stehende Zuschauer reisten in die Sieboldstraße, um für ihr Team das Spitzenspiel zum Heimspiel zu machen. Zu sehen gab es anfangs allerdings erst einmal eine Abwehrschlacht, was vielleicht auch daran lag, dass beide Teams ohne einige ihrer besten Spieler in das Match gehen mussten. Alex Jureczek und Sascha Steinbach waren für die Wolnzacher nur in zivil dabei, München Ost muss traditionell eh immer auf den ein oder anderen Leistungsträger verzichten. Dieses Mal fehlten bei Ost Ingo Hähnel (14.4 Pkt.), Mate Csanyi (12.2), Florian Fischer (11.6) und Victor Clausius (10.4).
So stand es nach fünf gespielten Minuten lediglich 2:2, Tobias Fuchs (1/3 FGs, 6/8 FTs, 3 Reb, 2 Ast) erhöhte dann mit einem Sprungwurf aus der linken Ecke auf 4:2, wonach die Hausherren erst einmal eine Auszeit nahmen. Danach kam vor allem Flügel Aaron Gilljohann gegen die Wolnzacher Zonenverteidigung in Fahrt. Elf Zähler gelangen dem Distanzwerfer bis zum Viertelende. Gepaart mit der schlechten Wolnzacher Freiwurfquote (5/12), war es dann nicht verwunderlich, dass München Ost nach dem ersten Abschnitt mit 9:15 vorne lag.
Urban stellt zum zweiten Viertel auf Manndeckung und eine kleinere Defensivaufstellung bestehend aus Klaus Schachtner, Alex Hoffmeister, Chris Hecker, Oli Oberndorfer und Stefan Fuchs um. Dies führte zur Leistungsexplosion: Oberndorfer (6/8 FGs, 4/6 FTs, 2 Ast, 1 Stl) erzielte acht Punkte in Folge, danach erhöhten Stefan Fuchs (4/4 FGs, 1 Stl) mit elf und Hecker (2/5 FGs, 2/4 FTs, 1 Ast) mit fünf Zählern auf 38:21 (28. Min.). In dieser 29:6-Phase trafen die Wolnzacher Gäste fünf Dreier, der impulsive Juan Espiau (11 Pkt., 3/6 FTs) war mit sieben Punkten im spielentscheidenden zweiten Viertel (32:12) der einzige Münchener, der dagegenhalten konnte.
Nach der Halbzeit (41:27) blieben die Hallertauer hartnäckig gegen die Münchener Manndeckung: es konnten endlich die Center Torben Degner (2/2 FGs, 2/6 FTs, 4 Reb), Thomas Moosmayr (3/7 FGs, 4 Reb) und Florian Huber (2/3 FGs, 2/2 FTs, 4 Reb) besser eingesetzt werden, um unter den Körben für ein wenig extra Schwung zu sorgen. Zusätzlich wachte Alex Hoffmeister (2/7 FGs, 9/10 FTs, 7 Reb, 4 Ast) Mitte es dritten Viertels (21:15) auf, sechs Zähler dank starker Freiwurfquote konnte er in diesem Abschnitt erzielen. Mit einem solide erkämpften 20-Punktevorsprung (62:42) ging es ins letzte Viertel, obwohl das Aufbauduo Chris Hecker und Stefan Fuchs inzwischen mit gebrochener Nase und ausgekugelter Schulter für die Wolnzacher außer Gefecht gesetzt waren.
Der Versuch, mit einer großen Aufstellung das Spiel nach Hause zu fahren, ging dann leider nicht ganz auf. Ost kämpfte sich mit einem aus allen Lagen treffenden Gilljohann (29 Pkt., 6 Dreier, 3/6 FTs) noch einmal auf 71:63 (37. Min.) heran. Verteidigungsass Klaus Schachtner (1/3 FGs, 2/6 FTs, 5 Reb, 2 Ast, 2 Blk) unterstrich dann aber seine tolle Form aus den letzten Wochen und avancierte zum Matchwinner als er einen Freiwurf verwandelte, Gilljohann blockte, selber im Fastbreak abschloss und kurz darauf einen Ballgewinn in eine Vorlage für Oberndorfer umwandelte (76:63). Oberndorfer und Hoffmeister brachten Wolnzacher weiter aus Schlagweite, Abteilungsleiter Moosmayr stellte passenderweise mit der Schlusssirene den ursprünglichen 20-Punktevorsprung wieder her (89:69). Der Münchener Spielaufbau um Michael Radic (4 Pkt., 2/4 FTs), Philipp von Nathusius (4 Pkt.) und Kevin Kusi (3 Pkt.) war durch die engagierte und disziplinierte Defense von Lukas Kappelmeier (2/6 FGs, 3 Reb), David Eichmüller (2/3 FGs, 4 Reb, 3 Ast, 2 Stl) und Oli Oberndorfer nur selten zu gefährlichen Aktionen fähig gewesen.
„Jeder konnte sich einbringen, selbst unsere Ausfälle während des Spiels konnten uns nicht mehr vom Weg abbringen. Anscheinend hat die Konzentrationsübung vor dem Aufwärmen geholfen, uns sind tatsächlich Flügel gewachsen“, kommentierte Urban die exzellente Trefferquote (27/52 FGs: 52%) seiner Mannschaft. Völlig euphorisiert und aufgelöst feierten die Wolnzacher Herren, die ihr erstes Ziel – den Klassenerhalt mit acht Siegen – schon in der Hinrunde erreicht hatten, dann noch mit ihrer mitgereisten Basketballgemeinschaft, bevor sie das Spielfeld nach dem Erreichen eines Hallertauer Meilensteins räumen mussten.
TSV WOLNZACH: Hecker C (7), Fuchs S (11), Kappelmeier (4), Fuchs T (8), Oberndorfer (20), Degner (6), Steinbach P, Schachtner (4), Eichmüller (4), Huber (6), Hoffmeister (13), Moosmayr (6).