Blackout in Dingolfing trotz Rueckkehr von Chris Hecker

26.01.13, Dingolfing. Ein absolutes Formtief mussten die Wolnzacher Herren1-Basketballer am Samstag bei ihrem Auswärtsspiel durchmachen. Drei Viertel lang war man mental neben der Spur, am Ende setzte es eine 71:89-Niederlage, die wohl leider vorerst das Ende um den Aufstiegskampf in die Bayernliga bedeutet.

Von Spielern und Coach nur schwer mit anzuschauen war das Auswärtspiel in Dingolfing.

Von Spielern und Coach nur schwer mit anzuschauen war das Auswärtspiel in Dingolfing.

Dabei war klar, dass Dingolfing sich für die 88:72-Hinrunden-Niederlage in Wolnzach trotz eines Acht-Mann-Aufgebots revanchieren würde wollen, denn dieses Mal waren Leistungsträger wie 2m-Center Philip Zahnweh (16.4 Pkt.), Flügelflitzer Andreas Brown (17.6) und Neuzugang Sebastian Lehner (von DJK SB München, 2. Regionalliga Südost: 13.1 Pkt.) mit von der Partie. Für Wolnzach fehlten Lukas Kappelmeier, Stefan Fuchs und Thomas Moosmayr, dafür war Rückkehrer Chris Hecker (von BG Leitershofen, 2. RLSO: 10.2 Pkt.) nach der Saison 2010/11 wieder zum ersten Mal im Wolnzacher Trikot zu sehen.

Der 1.86m Shooting Guard ist ein Wolnzacher Eigengewächs, das  2011/12 in der 2. RLSO beim TSV München Ost spielte und 2012/13 studienbedingt bei der TG Leitershofen/Stadtbergen 2 anfing. Dort erhielt er die Möglichkeit bei der ersten Mannschaft (ProB) mit zu trainieren und bekam Anfang des Jahres auch die Lizenz für den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga. Private Gründe und der Wunsch bei seinem geschätzten Heimatverein die Entwicklung nach oben weiter mit voranzutreiben waren Gründe für den Wechsel zurück in die Hallertau.

Gegen Dingolfing konnte Hecker seine Vorzüge im Gegensatz zu Ex-Liga-Kollege Lehner (35 Pkt., 9/14 FTs, 4 Dreier) jedoch noch nicht wirklich einbringen. Nach einem guten Wolnzacher Start (9:2, 4. Min.) folgte ein kollektiver, mentaler Zusammenbruch. Die Wolnzacher taten sich immens schwer gegen die 3-2-Zone der Mannschaft von Trainerfuchs Jens Grube, der im Angriff die Foullastigkeit der Wolnzacher ausnutzen wollte (Dingolfing: 11/29 FTs). Dank drei Dreiern retteten sich die Wolnzacher noch mit 19:23 aus dem ersten Viertel, danach ging es steil bergab.

In den Vierteln zwei (16:29) und drei (15:23) agierten die Gäste wie eine Jugendmannschaft: es gab unerklärbare Zuordnungsfehler in der Verteidigung, vermeintlich gute Wurfchancen wurden von Dingolfings Center Jerzy Hreczeuch (12 Pkt.) mit wuchtigen Blöcken abgeschmettert, die Rebounds von Hreczuch und Zahnweh (10 Pkt., 0/4 FTs) verwandelte Brown (19 Pkt., 1/7 FTs), der den Wolnzacher Aufbauspielern auch so einfach einige Bälle klaute, ein ums andere Mal im Fastbreak und klappte dies nicht, so war Lehners souveräne Art im Halbfeldangriff der Erfolgsgarant. So einfach kann Basketball sein: Dingolfing führte in der 28. Minute mit 46:74 fast uneinholbar.

Die Schiedsrichter hatten sich dem schlechten Niveau der Wolnzacher angepasst und trugen mit einer irritierenden Linie nicht unbedingt zu einem ruhigen Spielverlauf bei. Coach Mike Urban versuchte wenigstens das letzte Viertel noch einmal ein Zeichen zu setzen, wechselte alle zwei Minuten komplett durch und ließ seine Mannschaft wie von Dämonen gejagt aufspielen. Das Resultat? 21:14 für Wolnzach in den letzten zehn Minuten, darunter fünf Dreier. Der Weckruf kam aber viel zu spät, die enttäuschten Wolnzacher verlieren in Dingolfing mit 71:89.

TSV WOLNZACH: Steinbach S (4), Langhammer (3), Hecker (3), Fuchs T (3), Oberndorfer (8), Jureczek (10), Steinbach P (4), Schachtner (7), Eichmüller (13), Huber (4), Hoffmeister (10), Degner (2).