Konzentrierte Vorstellung verleiht Herren1 Fluegel in Wasserburg
Wasserburg, 25.11.12. Einen in dieser Art etwas unerwarteten Start-Ziel-Sieg (85:72 [49:39]) legten die Wolnzacher beim Favoritenschreck und vor dem Spiel gleichplatzierten TSV Wasserburg hin. Was spielerisch nicht klappte, machte eine perfekte Einstellung mehr als wieder wett.
Während die Wasserburger (5/3 Siege) unter Ex-Profi Wanda Guyton zu zehnt in Topaufstellung antraten, konnten die Wolnzacher (6/2) nur auf neun ihrer 13 Stammspieler zurückgreifen. U18-Rookie Filip Schinhammer half aus, um den Kader abzurunden.
Coach Mike Urban schien seine Mannschaft genau richtig eingestellt zu haben. David Eichmüller (5/7 FGs) und ein erneut in Bestform aufgelegter Alex Hoffmeister (8/11 FGs, 5/9 FTs, 12 Reb, 2 Stl) eröffneten das Spiel, Stefan Fuchs legte noch zwei Freiwürfe drauf. Nach diesem 6:0-Start (2. Min.) wurde es zwar ein umkämpftes Spiel, aber die Wolnzacher sollten nicht eine Sekunde davon ihre Führung abgeben. Die Verteidigung gegen Wasserburgs gute Schützen sah im ersten Viertel (28:16) nicht schlecht aus, nur Markus Dresp (10 Pkt., 2/2 FTs, 2 Dreier) war anfangs vom Dreier erfolgreich. Ende des Viertels lief Topscorer und Small Forward Manuel Kebinger (19 Pkt., 4/4 FTs, 1 Dreier) heiß, der gegen Schinhammer (1/4 FGs, 2 Reb) ein Vierpunktespiel verwandelte (14:16, 8. Min.). Eichmüller und Hoffmeister legten nach ihrer Wiedereinwechselung in den verbleibenden beiden Minuten gemeinsam noch einmal zehn Punkt auf, so dass die Wolnzacher auf einen sehr guten ersten Abschnitt zurückblicken konnten.
Obwohl Kebinger und US-Boy Lorenzo Griffin (26 Pkt., 9/9 FTs, 1 Dreier) dann im zweiten Viertel aufdrehten (je neun und 12 Punkte), nutzten die Wolnzacher ein Dreipunktespiel von Fuchs (3/7 FGs, 5/8 FTs, 5 Reb, 4 Ast) für einen 11:0-Lauf, der ihre Führung zwischenzeitlich auf stolze 20 Punkte anwachsen ließ (44:24, 15. Min.). Wasserburg konterte mit einem 13:0-Lauf, so dass es wenig später mit 49:39 in die Pause ging.
Im dritten Viertel drückte Hoffmeister dem Spiel wieder seinen Stempel auf, mit zehn Punkten stabilisierte er den durch die aggressive Manndeckung der Hausherren erschwerten Spielaufbau. Sascha Steinbach (5/6 FGs, 3 Ast) fand ebenso zu alter Form zurück, verwandelte durch Give & Go und aus der Halbdistanz, wodurch die Gäste wieder auf 70:51 (27. Min.) davoneilen konnten. Shooting Guard Peter Breitfeld (10 Pkt., 2/3 FTs) bekam endlose Wurfschirme und war in diesem Viertel bislang die einzige Konstante für Wasserburg gewesen, gemeinsam mit Dresp, Griffin und Kebinger gelang ihm aber ein Viertelübergreifender 10:0-Lauf, der Wasserburg im letzten Viertel auf 70:61 (31. Min.) heranbrachte.
Lukas Kappelmeier (3/7 FGs, 2/2 FTs, 4 REb, 5 Ast), Steinbach und Klaus Schachtner (2/6 FGs, 6 Reb, 1 Blk) konterten mit starker Verteidigung einer 9:0-Phase (79:61, 35. Min.) gegen die 1-2-1-1-Zonenpresse der Gastgeber, so dass die Wasserburger trotz andauernder Wolnzacher Ballverluste am Ende auf stop-the-clock-Fouls zurückgreifen mussten, welche Fuchs und Alex Jureczek (1/4 FGs, 7/10 FTs, 4 Reb, 1 Blk) aber sicher verwandelten.
So endete das Spiel verdient 85:72 für die Wolnzacher, die drei Viertel lang sehr anständig Wasserburgs starke Einzelspieler auf den Aufbau- und Flügelpositionen verteidigten. Trotz vieler Ballverluste (33 TOs) und einer mehr intuitiv als strukturiert gespielten Offense war die Wolnzacher Herren1 in der schnellen, emotionalen und ansonsten hochklassigen Partie nie um eine Antwort verlegen (30/58 FGs = 52% bei 21 Vorlagen). Wasserburg traf zwar unmenschliche 20/24 Freiwürfe (83%), aber auch hier hielten die Wolnzacher dieses Mal dagegen (21/32 = 66%). Coach Urban konnte mächtig stolz auf das Geburtstagsgeschenk seines Teams sein, das die Vorgabe, mit „Reife und Selbstvertrauen zu spielen“ hervorragend erfüllte, obwohl bei weitem nicht alles optimal lief.
TSV WOLNZACH: Steinbach S (11), Fuchs S (11), Kappelmeier (8), Oberndorfer (2), Jureczek (9), Schachtner (4), Eichmüller (10), Schinhammer (3), Hoffmeister (24), Degner (3).