Bittere 43:44 (28:24) Niederlage fuer Wolnzacher Basketballerinnen gegen Tabellenzweiten
Wolnzach, 17.03.12. Die Basketballerinnen des TSV Wolnzach (6/6 Siege vor der Partie) sind zumindest halb aus ihrem Formtief, das seit Beginn des Jahres herrscht, wieder erwacht. Leider endete das Spiel so zäh und unglücklich für die Wolnzacher, wie es begonnen hatte, aber immerhin spielten die Wolnzacherinnen konzentrierter als im letzten Spiel und kämpften sich in die Partie gegen den Tabellenzweiten, die Amazonen vom Münchener Frauen SV (9/3). Dennoch reichte die Leistung letzten Endes haarscharf nicht aus, um den Aufsteiger aus der Kreisliga zu schlagen, der heuer gleich durch drei erfahrene Spieler verstärkt wurde und somit wenig überraschend gleich um die Meisterschaft mitspielte. Meyer (28 Jahre, PF, 6.1 Pkt/Sp, RLSO 2010/11) und Reintjes (31 Jahre, PG, 5.9 Pkt/Sp, RSLO 2010/11) gingen letzte Saison noch in der Regionalliga für den FCB auf Korbjagd, wo sie respektive sechst- und siebtbeste Werferin waren. Samtleben (32 Jahre, PF) gehörte bis 2009/10 noch zu den erweiterten Kadern der Regionalliga- und 2. DBBL-Teams der TG Würzburg. Beide Teams hatten auch Ausfälle zu verzeichnen, bei den Gästen fehlten Center Kosner und Flügel Cheng, bei Wolnzach Aufbau Mette Nussbaum.
Nachdem die Wolnzacherinnen im 1. Viertel (8:14) gleich einmal beim Stand von 3:9 (5. Min.) eine Auszeit brauchten, kam mit Claudia Huber und Christine Preyß ein wenig Schwung von der Bank. Huber verkürzte auf 5:9, Preyß stellte nach einem weiteren Wolnzacher Durchhänger (5:14, 8. Min.) immerhin gegen Viertelende den Anschluss wieder her. Die erfahrenen Münchner Amazonen ließen sich in dieser Phase nur wenig verunsichern und spielten souverän Würfe aus, die vor allem Meyer (9 Pkt., 1/4 FTs) gut verwandelte. Sieben ihrer neuen Zähler sammelte sie in diesem Abschnitt. Wolnzach konnte nur 2/6 Freiwürfe verwandeln, ein Trend, der sich am Ende als wahrlich verhängnisvoll herausstellen würde.
Im zweiten Viertel (20:10) setzte sich der Ehrgeiz der Wolnzacherinnen dann aber mehr denn je durch. Zwei And1-Korbleger von Preyß brachen das Eis, wonach auch Conny Schröpf endlich einmal wieder auftaute. In der 13. Spielminute gelang ihr ihr erster Korb der Partie, was zugleich den Ausgleich zum 14:14 bedeutete. Die Gegner konnten in den ersten Minuten vor allem aufgrund der starken Defense-Leistung auf Wolnzacher Seite keine Treffer erzielen. Samtleben (14 Pkt., 6/7 FTs) brachte zwar die Amazonen kurzzeitig wieder in Führung (20:16, 16. Min.), aber nachdem C. Schröpf am Ende des zweiten Viertels noch zwei Dreier in Folge versenkte und Vanessa Gorny im Anschluss ebenfalls eine Treffer jenseits der 6.25m-Linie gelang, konnten die Wolnzacherinnen einen Lohwasser-Freiwurftreffer später mit einer 28:24 Halbzeitführung in die Kabine gehen. Führung: +4, Freiwurfquote: 3/10.
Zu Beginn des dritten Viertels (10:11) konnten die Wolnzacher ihren Lauf fortsetzen. Sie punkteten mit gut ausgespielten Halbdistanzwürfen und auch der eng beschatteten Alex Lohwasser gelang der erste Feldkorb. Vanessa Gorny erzielte erneut einen Dreier zum 37:26 (25. Min.) und die Wolnzacher schienen endlich ein nachhaltiges Rezept gegen die 3-2 Zone der Gäste gefunden zu haben. Nach einer Auszeit der Münchender wendete sich aber das Blatt, die Münchner Amazonen zeigten Aggressivität und Durchsetzungsstärke auf dem Feld, die Wolnzacherinnen hingegen Verunsicherung und oftmals Fehlentscheidungen im Spielverlauf. Bälle wurden viel zu leicht hergegeben, Dribblings mit zu wenig Übersicht und Power durchgezogen und schlechte Pässe gespielt, was die Aufholjagd der Amazonen sichtlich begünstigte. Vor allem Samtleben, Meyer und Kriener (12 Pkt.) holten wichtige Punkte für die Mannschaft, weshalb sich die zuvor erspielte Führung der Wolnzacherinnen auf 38:35 zum Viertelende verringerte.
Im letzten Viertel (5:9) erzielte Kriener gleich zu Beginn vier Punkte, woraufhin die Amazonen wieder die Führung zurückeroberten. (38:39, 32. Min.). C. Huber gelangen trotz Kapselverletzung am Finger zwar noch vier wichtige Punkte, um die Führung bis kurz vor Ende wieder ins Wolnzacher Lager zu holen, aber sie verpasste gemeinsam mit Vanessa Gorny leider an der Freiwurflinie die Chance, das Spiel weiter außer Reichweite zu bringen. So war es erneut Samtleben, die mit athletischer, kämpferischer Spielweise zum 43:43 Ausgleich in der 39. Minute sorgte. Nachdem die Wolnzacher dann extra eine Auszeit nahmen, um einen Spielzug zum Sieg aufzuzeichnen, vergaben sie ihre Chance kurz darauf leichtfertig. Christine Preyß bekam anschließend leider nicht die überschrittene Teamfoulgrenze ihrer Mannschaft mit und foulte Reintjes beim Zug zum Korb. Der routinierte Aufbau der Gäste vergab den ersten, verwandelte aber den zweiten Freiwurf. In den letzten Sekunden konnte Wolnzach keinen Wurf mehr herausspielen und somit ging das Spiel so zu Ende wie es begonnen hatte: mit ärgerlichen Offensivproblemen und cleverer und intensiver agierenden Amazonen. Rückstand: -1, Freiwurfquote: 5/18.
Leider kehrte die Freiwurfschwäche aus der Hinrunde (47/109 FTs = 43%) in den letzten beiden Spielen (10/26 FTs = 38% vs. Gröbenzell; 5/18 FTs = 28% vs. Amazonen) wieder zu den Wolnzachern zurück, obwohl die Wolnzacher in den ersten fünf Spielen der Rückrunde (69/119 FTs = 58%) schon deutliche Fortschritte gemacht hatten. Zu punktuell zeigen die Wolnzacher Damen, was sie drauf haben, zu groß sind die Durststrecken, wo viele Fäden einfach nicht zusammenlaufen. Trotz des kämpferischen Einsatzes und einer ansprechenden Verteidigung, gelang es den TSV Damen in diesem punktearmen und langsamen Spiel nicht, eine 11-Punkteführung nach Hause zu bringen. Obwohl die Leistung schon besser als in einigen Spielen zuvor war und endlich einmal wieder beweist, dass die Wolnzacher doch mit den besten Teams der Liga mithalten können, bleibt ein etwas bitterer Nachgeschmack.
Eine Gelegenheit, sich zu revanchieren, bietet sich immerhin schon am kommenden Samstag. Am 24.3 Uhr findet um 17:30 das Rückspiel gegen die Amazonen in München statt, bei dem die Wolnzacher (6/7 Siege) entweder den 5. Tabellenplatz verteidigen oder auf den 6. Platz hinter Weilheim (6/8) abrutschen können. Ein Sieg im letzten, noch ausstehenden Spiel der Bezirksliga West würde auch bedeuten, dass der DJK Landsberg (9/5) die Amazonen (9/4) überholt und auf dem 2. Tabellenplatz landet, wodurch die Lechstädter dem Aufstieg in die Bayernliga ein gutes Stück näher kämen.
TSV WOLNZACH: Breunig, Gorny C (4), Gorny V (7), Huber (8), Lohwasser (4), Preyß (8), Schröpf B (2), Schröpf C (10), Wiesenberger.