Wolnzacher Damen 1 in Landsberg (53:82 / 27:51) voellig von der Rolle
Landsberg, den 05.02.12. Obwohl die Wolnzacher Damen in dieser Partie auf die zwei Leistungsträgerinnen und Brettspieler Alexandra Lohwasser und Claudia Huber verzichten mussten, reiste die Mannschaft mit dem Vorsatz an, den Landsbergern das Spiel richtig schwer zu machen. Christine Preyß (2 Pkt./2 Reb.) hatte noch mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk zu kämpfen und spielte so angeschlagen mit. Als Unterstützung reiste noch Center Anna Tröstler (6 Pkt./6 Reb.) aus der zweiten Damenmannschaft mit, der auch prompt ein gutes Spiel gelingen sollte. Was man vom Team als Ganzem nicht behaupten konnte: Trotz intensiver Vorbereitung auf das Pressspiel der Landsberger Damenmannschaft konnten diese das Spiel früh für sich entscheiden.
Im ersten Viertel (9:27) gelang es den Wolnzachern fast überhaupt nicht, geordnet in die gegnerische Hälfte vorzudringen und ihre Spielzüge aufzubauen. Das Team produzierte etliche Ballverluste, was die Landsberger gnadenlos durch daraus entstehende Schnellangriffe und sichere Halbdistanzschützen ausnutzen. Die Wolnzacher Defense hielt Winterschlaf: häufig fanden sich die Gegner durch fehlende Rotation oder Zuordnung völlig frei. Vor allem die Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Leistungsträgern trug Früchte für Landsberg: Shooting Guard Ullrich, L. (23 Pkt., 3/3 FTs, 18 Jahre), Small Forward Böhm (18. Pkt., 2/2 FTs, 24 Jahre) sowie Shooting Guard Lintz (18 Pkt., 6/7 FTs, 29 Jahre) konnten mit jeweils 6 bzw. 8 Zählern dazu beitragen, dass die Wolnzacher Damen nach diesem Start mit 27: 9 zurücklagen.
Im zweiten Viertel (18:24) konnten sich die Damen dann wenigstens im Angriff besser zur Wehr setzen. Natalie Wiesenberger (11 Pkt./4 Reb.) punktete nach Steals mit starken Zügen zum Korb. Auch Vanessa Gorny (15 Pkt./3 Reb.) forderte die Gegnerinnen mit schnellen Aktionen und versenkte einen Dreier. Doch auch der Halbzeitstand von 51:27 zeigte die Dominanz des ausgeglichenen Landsberger Teams, die jeden Fehler der Wolnzacher sofort bestraften. Während bei den Gastgebern die Punkte nur so vom Fließband liefen, standen z.B. auf dem Konto von Conny Schröpf, die in den letzten Jahren eigentlich stets eine treibende Kraft der Wolnzacher Offensive gewesen war, bis dahin nur 0/2 FGs zu Buche. Ein Trend, der schon zu lange anhält: es gelingt den Wolnzacherinnen heuer einfach zu selten intelligent ihre Potentiale anzuzapfen.
Nach der Pause ließen die Wolnzacher den Kopf dennoch nicht hängen. Durch schnellere Einwürfe fanden sie spielerisch zunehmend ins Spiel. Vanessa Gorny zeigte weiterhin Siegeswillen und konnte 7 Punkte, u.a. einen weiteren Dreier, erzielen. Dennoch setzten die Landsberger ihre überlegene Erfahrung gezielt ein und behielten so weiterhin die Oberhand (3 Viertel: 13:16). 1.80m Power Foward Rafael (5 Pkt., 3/4 FTs, 31 Jahre), ein Nördlinger Gewächs mit Bundesligaerfahrung, hatte der Partie mit ihrer intensiven Verteidigung ihren Stempel aufgedrückt. In dieser Form ist Landsberg mit Sicherheit eines der besten Teams der Liga. Auch im vierten Viertel (13:15) konnte der enorme Rückstand aus der ersten Spielhälfte nicht mehr aufgeholt werden, so dass die Partie mit 85:53 zu Gunsten der Landsberger Mannschaft endete. So rückte das Team der Lechstädter (6/4 Siege) auf den 3. Tabellenplatz vor, während die Wolnzacher (4/4) nun auf dem 5. Platz rangieren.
Am Ende kosteten die vielen Fehler aus den ersten beiden Viertel den Wolnzachern jegliche Siegchance. Die zweite Halbzeit ging zwar immer noch 26:31 an die Landsberger, aber immerhin wurde man dort nicht mehr vorgeführt. Das Fehlen der reboundstarken Lohwasser und Huber, sowie die Abgänge der langen Eichhorn und Brunner, verhindern natürlich das Kaschieren von Fehlern im großen Stile, genauso wie der mit zehn Stammspielern etwas dünn besetzte Kader heuer unter schwankender Trainingsbeteiligung und -intensität zu leiden hat. Ausreden will Trainer Urban aber trotz Abgängen, Prüfungsphasen, Abschlussarbeiten, Urlaubsplänen etc. keine hören: „Das Team hat auch so die Qualität und das Zeug dazu, guten Basketball zu spielen, was es in der Vorbereitung und im Pokal schon eindrucksvoll bewiesen hat. Vielleicht haben die Spieler dadurch zu sehr auf Autopilot geschaltet und vergessen, im Training und den Punkspielen konstant einen entsprechenden hohen Standard von sich einzufordern. Ich werde mir auf jeden Fall auch meine Gedanken machen, was ich verbessern kann, denn obwohl wir uns eigentlich ziemlich genau auf Landsberg vorbereitet hatten, konnten wir herzlich wenig davon umsetzen. Es setzte stattdessen eine gesunde Prise Realität, durch die wir hoffentlich wieder die richtige Mentalität finden.“ Wer auf jeden Fall einen Leistungsschub einfordern wird, ist der Tabellenführer, FCB3, der am 11.02. um 1130 Uhr in heimischer Halle der nächste Gegner ist. Frisch ans Werk, es kann nur besser werden!
DJK Landsberg: Paulus, Ullrich, L. (23), Hiemer V., Böhm (18), Hiemer J. (2), Ullrich, A. (16), Lintz (18), Raphael (5), Goldrach (2), Ullrich C. (1)
TSV Wolnzach: Wiesenberger (11), Schröpf C. (4), Schröpf B. (6), Gorny V. (15), Gorny C. (3), Breunig (2), Preyß (2), Tröstler (6), Nußbaum (3)