Aufsteiger zu Gast
Wolnzach, 27.10.18. Wie tief besetzt ist die Wolnzacher Herren1 (3:1 Siege) wirklich? Am Samstag (19:00 Uhr) werden die Regionalliga-Basketballer eine weitere Antwort darauf finden, denn dann empfangen sie den Aufsteiger aus Weilheim (1:3).
Vom Personal her sieht es immerhin schon wieder etwas besser als noch beim letzten Spiel in Milbertshofen aus. Elf Stammspieler sollten zur Verfügung stehen, darunter Torben Degner, Valerian Zenk, Florian Beerlage und Alexander Hoffmeister am Brett sowie Leonhard Biersack, David Eichmüller, Guillaume Lemon, Leo Hurzlmeier, Tobias Fuchs, Iman Etedali und Lukas Kappelmeier auf Außen. Die Chancen schätzt Biersack für „gut“ ein, wenn sein Team in der Defense zusammenarbeitet und in der Offense seinen Spielstil durchzieht. Eine Herausforderung wird es sein, mit den Trainingsrückständen einiger Spieler umzugehen. Private und krankheitsbedingte Ausfälle sowie ein paar Wehwehchen gilt es zu verkraften, um den Weilheimern schlagkräftig zu begegnen.
Der Aufsteiger aus dem Süden konnte bis jetzt erst einen Sieg (79:66 in Milbertshofen) einfahren, bei dem Power Forward und Ausnahmespieler Maximilian Gotzler aushalf und mit 15 Punkten entscheidenden Anteil hatte. Die anderen Spieler ohne Gotzler gingen verloren. Beim Saisonauftakt gab es daheim ein 68:83 gegen Dachau, in Passau ein stattliches 80:91 (62:61, 30. Min.) und zuletzt gegen München Basket eine hauchdünner 66:69-Heimniederlage. „Weilheim wird bestimmt topmotiviert sein und endlich einen weiteren Sieg einfahren wollen“, schätzt Biersack. „Da müssen wir von Anfang an wach sein. Wenn wir in der Defense viel richtig machen, wird es auch schwierig vier Dreier gegen uns zu treffen.“ Mit dem letzten Satz spielt Biersack auf Weilheims Topscorer Andreas Thumser an (16,8 Punkte und 4,0 Dreier pro Spiel), den mit Abstand erfolgreichsten Dreipunkteschützen der Liga. Zweistellig scoren für Weilheim noch Raphael Sedlmayr (14,0) und Alexander Thumser (11,2), danach gibt es eine kleine Lücke in Sachen Angriffs-Power, denn Philipp Brenner ist mit 5,8 Punkten pro Spiel der nächstbeste Werfer.
Auch die Wolnzacher müssen weiter im Angriff arbeiten. Die letzten beiden Spiele konnte die 60-Punkte-Marke nicht überschritten werden. „Viel Energie haben wir natürlich in die Verteidigung investiert, da muss man schon fit sein, wenn man dann vorne noch seine Würfe treffen will“, analysiert Trainer Mike Urban. Ein weiterer Dorn im Auge des Ãœbungsleiters sind die Ballverluste, die oft ungezwungen passieren. „Flow-Game recht und schön, aber wir können nicht damit zufrieden sein, wie uns manchmal die Ordnung abhanden kommt und wir unsere Spielzüge kaum ausspielen. Da muss eine bessere Balance und mehr Drang zum Korb her.“ Vor allem beim Schnellangriff sollen die Wolnzacher wieder aggressiver ihren Weg zum Korb suchen. „Wir haben so viele Aufbauspieler, da erwarte ich mir einfach ein bißchen mehr Präsenz im Spielaufbau und ein schnelleres, aber kontrolliertes Tempo.“ Ãœbers Knie brechen will Urban aber auch nichts. Er weiß, dass sein Team heuer einige neue und junge Spieler integrieren und entwickeln und gleichzeitig eine sogenannte „Motion Offense“ wieder lernen muss. Letztere braucht erfahrungsgemäß Zeit, um die Automatismen einstudieren. „Umso stolzer können wir auf unsere Einstellung und die Defensivarbeit sein“, so Urban mit einem Augenzwinkern.