Herren2 holt sich Meisterschaft
Wolnzach, 15.4.18. Die Wolnzacher Herren2 nutzte am Sonntag gleich den ersten von drei Matchbällen, um die Meisterschaft in die Bezirksklasse Mitte zu sichern. Mit 84:74 rang das Team von Spielertrainer Sascha Steinbach den TSV München Ost 3 nieder und realisierte damit ein lange anvisiertes Ziel für die Basketballer.
Besonders schön war natürlich die Tatsache, dass der Erfolg vor rund 50 heimischen Zuschauern gelang. Die nächsten und letzten beiden Spiele der Herren2 gegen den BC Hellenen 3 und den TSV Oberhaching 2 sind nämlich auswärts. Durch den Sieg gegen München Ost stehen die Wolnzacher nun mit 14:2 Siegen auf Rang eins, gefolgt vom FC Bayern 4 (13:4). Absolvieren die Wolnzacher die letzten beiden Spiele, ohne einen Paragraphen zu kassieren, ist ihnen die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen.
Ein wenig Extra-Würze gewann die Partie dadurch, dass Ex-Wolnzacher Simon Wanninger, der mit einigen Herren2-Spieler früher für die Wolnzacher Herren1 noch gemeinsam auf Punktejagd gegangen war, auf Seiten der Münchener mit von der Partie war. Mit 14 Punkten hielt er die Wolnzacher Verteidigung auch immer wieder auf Trab, Andreas Warkentin (24 Punkte), Lars Barth (15) und Torsten Brauner (10) punkteten ebenfalls zweistellig. Top-Scorer Helmut Briggl konnte auf zwei Punkten gehalten werden.
München Ost machte es den Wolnzachern nicht leicht. Nach dem ersten Abschnitt fanden sich die Wolnzacher mit 13:17 im Hintertreffen, ein starkes zweites Viertel (34:18) stellte die Weichen dann aber auf Sieg. Das Ergebnis wurde über eine durchschnittliche zweite Halbzeit (37:39) hinweg verwaltet. Am Ende setzten sich die jungen Wolnzacher Beine gegen die nur mit sieben Mann angereisten und groß aufstellten Münchener mit 84:74 durch. Die Feierlaune der Wolnzacher bahnte sich in den letzten Sekunden des Spieles ihren Weg, wurde allerdings durch die Verletzung von Oliver Oberndorfer im zweiten Viertel etwas gebremst. Bei einem Zug zum Korb stürzte Oberndorfer unglücklich über einen Münchener, schlug ungebremst mit dem unteren Rücken auf und wurde zur Sicherheit mit dem Krankenwagen und dem Verdacht auf eine schwere Beckenprellung abtransportiert.
Die Saison 2017/18 stellt den zweiten Aufstiegs-Anlauf der Wolnzacher Herren2, die mittlerweile mit gut einem halben Dutzend ehemaliger Herren1-Spieler ausgestattet ist, dar. 2015/16 war noch als Tabellenzweiter hinter Jahn München der Aufstieg aus der Kreisliga geglückt, 2016/17 musste man sich mit dem vierten Platz in der Bezirksklasse zufrieden geben. Als Maßnahmen für den aktuellen Erfolg nennt Steinbach die Verbreiterung des Kaders und die Stärkung des Zusammenhaltes. „Der hohe Aufwand war zu erwarten, da an vielen Baustellen gearbeitet werden musste. Ich hatte aber viel Vertrauen in das Team, dass wir dem Erfolgsdruck, der durch unseren breiten Kader zustande kam, gerecht werden“, so Steinbach. „Durch das Erreichen unseres Zieles hat sich der Aufwand gelohnt!“ Die Rolle des Spielertrainers war am Anfang der Saison ungewohnt, wurde aber bald zur Routine. „Am Ende habe ich aber den reinen Trainerjob lieben gelernt“, sagt Steinbach.
Auch die Spieler fanden viele positive Entwicklungen. Johannes Seemeier, der mit Björn Duppka 2016/17 aus Etting zur Herren2 gestoßen war, betonte das Zusammenwachsen der Mannschaft über die letzten zwei Jahre hinweg. „Als wir letzte Saison gekommen sind, hat das Team sich durch kleine Reibereien oft selbst gehandicapt. Letztes Jahr haben Joe (Thaler) und dieses Jahr vor allem Sascha dem Team den Wir-Gedanken eingehaucht und ein Team geformt. Geil, dass sich das Team mit de Aufstieg belohnen konnte!“ – Für Matthias Linkenbach als langjähriges Teammitglied war das Erreichen des gemeinsamen Zieles „wirklich ein wunderbares und belohnendes Gefühl“. Er sieht die Arbeitseinstellung und die technischen Fähigkeiten als erfolgsentscheidend an, aber vor allem auch den Teamzusammenhalt. „Wir mussten lernen, mit Neuzugängen umzugehen und unseren Teamkollegen und unserem Trainer zu vertrauen. Die Leistung, sich auf ein gemeinsames Level zu schalten und das gleiche Ziel zu verfolgen, hat viel Arbeit und Mühen gekostet, sich dafür aber im Basketball und auch privat ausgezahlt. Genau das spiegelt für mich die Meisterschaft der H2 wider.“
TSV WOLNZACH: Biersack J (3), Duppka (4), Hecker (5), Hoffmeister (22), Hurzlmeier (12), Kempf (7), Langhammer (7), Linkenbach (2), Moosmayr, Oberndorfer (7), Schachtner (4), Seemeier (16).
STIMMEN ZUR MEISTERSCHAFT
Sascha Steinbach, Spielertrainer/Shooting Guard
„Die Herren2 hat versucht, letzte und diese Saison aus der Bezirksklasse aufzusteigen. Diese Saison haben wir den Kader in der Breite und den Zusammenhalt, den Wir-Gedanken, verstärkt. Ein hoher Aufwand war zu erwarten, da an vielen Baustellen gearbeitet werden musste, vor allem aus einer heterogenen Gruppe eine Einheit zu entwickeln. Dieser hat sich aber durch die Erreichung des Ziels gelohnt. Der Erfolgsdruck war aufgrund des breiten Kaders definitiv gegeben. Ich hatte aber viel Vertrauen in das Team, dass man dem Druck gerecht wird!“
„Meine Rolle als Spielertrainer war anfangs der Saison ungewohnt, aber wurde im Laufe der Saison immer mehr zur Gewohnheit. Am Ende habe ich den „reinen“ Trainerjob lieben gelernt. Als die positivsten Dinge sehe ich die Weiterentwicklung einzelner Spieler und die Bildung eines ‚Familiengedankens‘.“
„Den ersten Meilenstein passierten wir bereits vor der Saison durch eine gemeinsame Ziel-Definition. Der zweite war dann der deutliche Auswärtssieg beim FC Bayern 4, der gezeigt hat, was in uns steckt und den restlichen Weg geebnet hat. Ich denke, nächste Saison haben alle Bock, sich der Herausforderung Bezirksliga zu stellen. Je nach Kader ist wieder ein oberer Tabellenplatz möglich. Die Integration von Nachwuchsspielern ist nicht nur eine Option, sondern stellt mitunter ein Ziel für die nächste Saison darf. Die genaue Umsetzung ist dann immer von den gemeinsamen Zielen und dem Verlauf der Saison abhängig.“
Matthias Linkenbach, Power Forward
„Die Meisterschaft bedeutet auf jeden Fall das Erreichen eines gemeinsam Zieles, auf das wir alle hingearbeitet haben. Es ist wirklich ein wunderbares und belohnendes Gefühl zu wissen, dass sich die ganze Arbeit am Ende trotz der Komplikationen wie zum Beispiel kleinen Zwistigkeiten, Verletzungen, usw. ausgezahlt hat.“
„Bezüglich der Veränderung über die letzten Jahre mussten wir eine gewisse Arbeitsdisziplin an den Tag legen. Auch die technischen Fähigkeiten des Teams bzw. der Teammitglieder tragen zu so etwas bei. Ich fand vor allem aber, dass der Teamzusammenhalt eine sehr große Rolle gespielt hat. So mussten wir lernen, mit Neuzugängen umzugehen und unseren Teamkollegen sowie unserem Trainer zu vertrauen. Diese Leistung, sich gemeinsam auf ein Level zu schalten, das Gleiche zu wollen und einander zu vertrauen, hat viel Arbeit und Mühen gekostet, sich aber dafür im Basketball und auch privat ausgezahlt. Und genau das spiegelt für mich die Meisterschaft mit der H2 wider.“
Johannes Seemeier, Small Forward
„Es ist einfach cool, die Entwicklung der Mannschaft zu sehen und wie sie zusammengewachsen ist. Als wir (Björn Duppka und ich) letzte Saison gekommen sind, war das Team ein bisschen gespalten und hat sich durch kleine Reibereien oft selbst gehandicapt. Letztes Jahr haben Joe und vor allem – Sascha dieses Jahr dahingehend dem Team einen Wir-Gedanken Leben eingehaucht und es geformt. Geil, dass sich das Team mit Aufstieg belohnen konnte!“
„Das Einleben als Neuzugang letzte Saison war gar kein Thema, ich wurde ja von Anfang an herzlich aufgenommen und- ins Team integriert. Spielerisch hat’s etwas gedauert, da ich nie so extrem systemorientiert gespielt habe und mich das doch teilweise gehemmt hat. Ich sehe mich so bisschen als ‚Team-Opa‘. So alt bin ich zwar gar nicht, aber ich denke, ich hab schon einige Jahre auf dem Buckel und meine Erfahrungen gemacht, so dass ich dem Team da im richtigen Moment die nötige Gelassenheit vermitteln kann.“
„Die Liga war einfach unglaublich ausgeglichen und es konnte fast jeder jeden schlagen. So waren wir gezwungen, Woche für Woche unsere Leistung zu bringen und konnten uns keinen Durchhänger erlauben. Was es uns als junge Mannschaft natürlich auch noch schwer gemacht hat, war die körperbetonte Spielweise, da mussten wir erst lernen dagegen zu halten (ohne zu foulen).“
Thomas Moosmayr, Center
„Im Zuge der Herren1-Zugänge von Anthony (Gräber), Oliver (Oberndorfer), Johannes (Biersack) und mir selbst haben wir versucht, mit den Jungs an der Einstellung zu arbeiten. Diese hat sich stark gewandelt und uns die komplette Saison hinweg nach vorne gebracht. Nun soll sich das Team weiter festigen, um in der Bezirksliga oben mitzuspielen.“