Im Treibsand
Goldbach, 25.11.17. 35 Minuten lang konnte die Wolnzacher Rumpftruppe sich im Spiel halten, am Ende gab es aber mit einem Resultat von 57:76 (32:38) die höchste Saisonniederlage beim Aufsteigerduell in Goldbach. Damit nahm die kleine Siegesserie der Wolnzacher Regionalliga-Basketball ein schnelles Ende.
Der TV Goldbach konnte am vergangenen Samstag mit seinen besten acht Werfern aufwarten, während Wolnzach auf wichtige Stammkräfte wie Ole Alsen (beruflich), Valerian Zenk (privat), Lukas Kappelmeier (privat) und Alexander Jureczek (beruflich) verzichten musste, die Langzeit-Ausfälle von Filip Schinhammer und Johannes Wießnet (beide im Ausland) nicht miteingerechnet. Demensprechend versuchten die Wolnzacher, den Spielfluss des TV Goldbach stets zu stören, was sich gleich zu Beginn der Partie zeigte. Spielerisch gab es auf beiden Seiten wenig zu bestaunen, Goldbach nutzte allerdings über ihre individuellen Stärken die Verschlafenheit der Wolnzacher beim Defensiv-Rebound und im Passspiel für leichte Punkte. Insbesondere Aufbau Luan Pereira (19 Punkte) war mit acht Punkten im ersten Viertel (14:19) der Nutznießer der Wolnzacher Fehltritte.
Immerhin hatte Alexander Hoffmeister in seinem zweiten Saisonspiel zwei Dreier im ersten Abschnitt verwandelt, so dass zwei weitere Dreier von Tobias Ziehe zu Beginn des zweiten Viertels (18:19) einen Spielstand von 22:23 (13. Min.) bedeuteten. Center Malony Fernandes (10 Pkt.) und Pereira übernahmen dann aber mit je fünf und sechs Zählern die Kontrolle, zu hochprozentig konnten die Hausherren verwerten. Wolnzach schaffte es, über acht Freiwurftreffer von Peter Maischak und Tobias Fuchs gefolgt von einem schön herausgespielten Korbleger von Torben Degner zur Halbzeit nicht weiter als 32:38 in Rückstand zu geraten.
Nach dem Seitenwechsel erlebten die Gäste einen Einbruch, Goldbach preschte mit einem 12:2-Lauf auf 50:34 (25. Min.) davon, ehe die Wolnzacher zum Gegenangriff übergingen. David Eichmüller verwandelte zwei Dreier, Leonhard Biersack zwei Freiwürfe, Maischak einen Dreier, so dass sich die Wolnzacher in der 31. Minute wieder auf 47:54 herangekämpft hatten. Diese Phase bezeichnete Wolnzachs „Edel-Fan“ Klaus Hoffmeister als die beste der Gäste. „Da hat das Team gezeigt, was uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat: leidenschaftliches und bedingungsloses Verteidigen.“ Bis zur 35. Minute (51:59) blieben die Hallertauer Korbjäger in Reichweite, dann jedoch kam Mantas Jagela (5 Pkt.) zu seinen ersten Punkten, die einen 11:0-Lauf des TV auslösten. Dies ergab einen 19-Punkte-Rückstand (51:70, 38. Min.), von dem sich die Wolnzacher nicht mehr erholten. Power Forward Lucas Schütz fügte sieben seiner 14 Zähler, Shooting Guard Tadas Jagela fünf seiner 19 im letzten Abschnitt (13:22) hinzu. Den Schlusspunkt des Spieles bildete ein „Alley-Oop-Dunking“ von Fernandes.
Insgesamt empfand Hoffmeister die Wolnzacher von der Zuschauertribüne aus als „ebenbürtigen Gegner“. Auf der Center-Position habe es in Angriff und Verteidigung leider nicht geklappt, richtig dagegen zu halten. „Es hat gereicht, dass Goldbach über die gesamte Spielzeit mit Pereira und (Tadas) Jagela eigentlich nur zwei wirklich gefährliche Akteure hatte“, so Hoffmeister. Im Gegenzug dazu schien ihm die Wolnzacher Offensive zu wenig dominant. „Das Spiel wurde uns da eher von der gegnerischen Defensive aufgezwungen.“ Trainer Mike Urban beschrieb das Spiel seiner Mannschaft als einen „ordentlichen Fight“ trotz der Tatsache, dass „wir das ganze Spiel irgendwie im Treibsand stecken zu schienen.“ In Halbzeit zwei fanden nur drei von 20 Dreipunkteversuchen ihren Weg in den Korb, die 19 gezogenen Freiwurfversuche waren ein Saison-Tief. „Von der Einstellung und vom Ansatz her bin ich dennoch zufrieden, wir haben uns trotz aller Widrigkeiten nicht abbringen lassen und haben zusammengehalten. Da hat mir dieses Spiel besser gefallen als einige andere Spiele“, schloss Urban.
TSV WOLNZACH: Biersack L (8), Schachtner, Eichmüller (8), Hoffmeister (10), Ziehe (8), Degner (6), Speth, Maischak (17), Fuchs T (2).