Der Jubel war groß: Wolnzacherinnen gewinnen beim ersten Saisonspiel gegen München Ost 2

28.10.23, München (VB). Die Damen bestritten ihr erstes Saisonspiel bei München Ost 2. Nach einer grandiosen ersten Halbzeit (36:21) wurde es zum Ende hin nochmal richtig spannend: Mit drei Punkten brachten sie den Sieg nach Hause (56:53).


Die Damen hatten einen äußerst schwierigen und vor allem unsicheren Start in ihre Saison. Spielerinnen, die zu anderen Vereinen gewechselt haben, Wackelkandidatinnen und Verletze erlaubten nur bedingt eine Vorbereitung. Der Spielermangel führte sogar so weit, ob die Mannschaft womöglich zurückgezogen werden musste. So startete der Saisonauftakt auch ziemlich spät.
Dafür konnten wieder Spielerinnen aus früheren Jahren freudig in der Basketballfamilie begrüßt werden: Lea Hoffmeister, Pia Bösl und Anja Niedermeier unterstützen die Rumpftruppe am Wochenende maßgebend. Auch Rebecca Rothenwallner schaffte es zumindest für die erste Halbzeit mitzuspielen, bevor sie mütterlichen Pflichten nachgehen musste. Somit konnten die Mädels mit einem Kader von neun Spielerinnen anreisen, zusammen mit neuem Headcoach Lukas Bäumel, ebenfalls Spieler beim TSV Wolnzach in der Herren 1.
Ziel war zum einen die vorangegangenen Schwierigkeiten und Krisen vor der Halle zurückzulassen, und den Spaß am Basketball, der das Team seit Jahren verbindet, wieder in den Vordergrund zu rücken und zum anderen die Verantwortungsübernahme bei jedem einzelnen. Der Wille war also da, der am Ende zum Sieg führen sollte.
Durch den gewonnenen Tip Off von Klepmeir konnte Thaler die ersten Punkte für die Wolnacherinnen verzeichnen. Weitere Punkte fielen durch Klepmeir, die v.a. im ersten Viertel durch äußerst gute und v.a. selbstbewusste Aktionen brillierte und fünf Freiwürfe zog (7FT insgesamt). „Ich war vorm Spiel sehr aufgeregt, habe mich aber total gefreut, endlich wieder spielen zu können. Ich war zudem gespannt, ob sich bei mir über das letzte Jahr hinweg Fortschritte zeigen“, was sich am Samstag eindeutig bestätigte. Die Gegnerinnen ließen sich davon zunächst nicht aus der Ruhe bringen. So holten sie sich durch einige gute Aktionen die Führung (5:9). Ein 7:0 Lauf durch Merkls Dreier, der einzige im ganzen Spiel, Korbleger von Brunner und Wiesenberger zwang den gegnerischen Coach zu einer Auszeit in der siebten Minute (12:9). Diese verhalf tatsächlich zu vier Punkten und die erneute Führung. Das Ende des ersten Viertels (18:14) konnten die Wolnzacherinnen jedoch für sich bestreiten durch weitere Punkte von Brunner und Merkl. Merkl machte mit Beginn der zweiten Halbzeit da weiter, wo sie aufgehört hatte und traf einen offenen Mitteldistanzwurf (insgesamt 12P). München Ost kam in diesem Viertel nicht gut ins Spiel, lediglich 7 Punkte gingen auf deren Konto, bei Wolnzach hingegen 18. Hier drehte insbesondere Wiesenberger zur Höchstform auf: Mit vier Korblegern in Folge bauten sie die Führung weiter aus, sodass es nach der ersten Halbzeit 36:21 stand. Auch Hoffmeister konnte in diesem Viertel, nach knapp drei Jahren Pause, wieder Spielmodus-Luft schnuppern.
Die Hallertauerinnen starteten somit erfreut in die zweite Halbzeit. Lediglich die Anzahl der Fouls bereitete Magengrummeln, was sich später noch bestätigen sollte. Vier der Stammspielerinnen hatte vier Fouls im dritten bzw. vierten Viertel, was Bäumel zu ungewollten Auswechseldynamiken zwang. Auch die Umstellung auf eine Zonendefense bei den Müncherinnen und womöglich das Fehlen von Rothenwallner in der zweiten Halbzeit sorgte für weiteres Chaos und folgedessen zu einem 9:18 Punktestand im dritten Viertel (45:39) zugunsten der Gegnerinnen. Noch hatten die Wolnzacherinnen die Führung beim Start in das letzte entscheidende Viertel inne, aber die Nerven lagen blank. Die Müchnerinnen setzten ihre Aufholjagd fort, die Punktedifferenz wurde immer kleiner, so auch die Souveränität der Gäste. In dieser heißen Phase traf Münchens Topscorer einen Dreier, ebenfalls der einzige im ganzen Spiel (35. Minute), mittlerweile war Ost nur noch einen Korb vorm Ausgleich entfernt (51:49). Brunner konnte einen Zug zum Korb und zwei Freiwürfe verwandeln, die Gegnerinnen blieben aber dran mit einem gelungenen Korbleger (55:51). Zudem bekamen sie zwei Freiwürfe, die sie nicht trafen, dafür jedoch nochmal einen Korberfolg aus dem Feld (55:53) – ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die letzten Aktionen galten Merkl: Ein verwandelter Freiwurf erbrachte die notwendige Erleichterung vor Ablauf der letzten 18 Sekunden, die den Gegnerinnen galten. Am Ende blieb es bei einem Punktestand von 56:53. Thaler ist unglaublich stolz auf ihr Team: „Wir haben bis zum Schluss gekämpft, keiner hat den Kopf hängen gelassen, sondern jeder hat Verantwortung übernommen und das hat uns den Sieg gebracht!“
Auch Coach Bäumel ist zufrieden: „Gemessen an der sehr durchwachsenen Vorbereitung mit nur einem Testspiel und den Ausfällen war unsere Leistung, besonders in der ersten Halbzeit, sehr stark. Dass wir trotz einer schwierigen zweiten Hälfte am Ende cool geblieben sind und den Sieg nach Hause getragen haben, spricht für das Team! Gleich zum Auftakt ein so spannendes Spiel coachen und gewinnen zu dürfen, ist natürlich besonders schön!“
Danach gab’s die verdiente Stärkung bei einem gemeinsamen Essen in München, bevor es wieder zurück in die Holledau ging. Bis zum nächsten Spiel, am 25.11. in Vaterstetten, sind es noch vier Wochen, die gut genutzt werden wollen.
Bösl (3), Brunner (16), Hoffmeister, Klepmeir (4), Merkl (12), Niedermeier, Rothenwallner (4), Thaler (6), Wiesenberger (11)