Es kann weitergehen
13.1.19, Freising. Die Winterpause ist vorbei, die Regionalligasaison geht für die Wolnzacher Herren1 (7:4 Siege) in die zweite Runde. Am Sonntag (Tip-off: 17:00 Uhr) reisen die Hallertauer Korbjäger dazu zum TSV Jahn Freising (3:8).
„Natürlich ist nach der Unterbrechung noch etwa Rost vorhanden“, sagt Kapitän Lukas Kappelmeier. Jedoch konnte der langjährige Wolnzacher Aufbauspieler schon eine Steigerung vom Freitags- auf das Montagstraining beobachten. „Und ich bin mir sicher, dass es am kommenden Freitag noch mal besser wird!“ Am schönsten für Kappelmeier war zu sehen, dass die Langzeitverletzten weiter Fortschritte machen. Forward Tobias Ziehe nimmt immerhin wieder halbaktiv und ein Mal in der Woche am Training teil, während Point Guard Stefan Fuchs und Power Forward Peter Maischak zwar noch nicht 100% einsatzbereit sind, aber mittlerweile Kontakt- und Live-Ãœbungen mitmachen können. Kappelmeier hofft, dass es bei den angeschlagenen Spielern weiterhin bergauf gehe und sie bald wieder im Kader stehen. „Unser Ziel ist es, dass wir uns in der Rückrunde genauso gut verkaufen wie in der Hinrunde. Es gibt jetzt keinen Grund nachzulassen, ganz im Gegenteil.“
Die Freisinger sind nämlich im Abstiegskampf begriffen, haben nur einen Sieg Vorsprung auf den Tabellenvorletzten (Schrobenhausen) und -letzten (Milbertshofen) und haben in der Rückrunde nur noch vier Heimspiele. Von den sieben Heimspielen in der Hinrunde konnten sie drei gewinnen, die vier Auswärtspartien hingegen waren allesamt Pleiten. Demnach wird das Team von Trainer Denis Rühmann am Sonntag gleich zuschlagen wollen, denn mit dieser Hinrundenbilanz im Rücken braucht man in Freising nicht auf allzu viele Auswärtssiege in den kommenden elf Spielen zu setzen. Die Wolnzacher erwartet also ein unangenehmer, hochmotivierter Gegner.
„Sie sind jung und werden schnell nach vorne spielen. Außerdem haben sie auch ein paar erfahrene Spieler, die schon ein paar Jahre Regionalliga auf dem Buckel haben“, analysiert Kappelmeier. „Dennoch müssen wir den Ton angeben und ich bin guter Dinge, dass das der Fall sein wird.“ Dass die Freisinger als Tabellenzehnter über die fünfbeste Offensive (Freising: 76,5 Punkte, Wolnzach: 73,5) verfügen, ist großenteils Aufbau Vangelis Pathekas (21,5 Punkte pro Spiel/2,3 Dreier) und Forward Jakob Kock (17,6/0,4) zu verdanken, die beide zu den elf besten Punktelieferanten der Liga gehören. Beide stehen oft an der Freiwurflinie und verwandeln von dort überdurchschnittlich gut (Pathekas: 5,8 Versuche/80%, Kock: 4,7/73%). Deswegen ist Freising mit einer Trefferquote von 70% vom Freiwurf (Wolnzach: 66%) auch das zweittreffsicherste Team der Liga.
Die Wolnzacher müssen also auf eine gute individuelle Verteidigung ohne allzu viele Fouls setzen. „Die Foulsteuerung ist eine Sache, an der wir arbeiten wollen“, wirft Coach Mike Urban ein. „Manche unserer Jungs foulen so gut wie gar nicht, andere fast zwangsläufig dafür umso mehr. Das ist gegen starke Einzelspieler manchmal kein gutes Rezept und sieht dann auf dem Bogen ein bisschen schräg aus — da können wir uns gegenüber den Schiedsrichtern definitiv oft noch besser verkaufen.“ Hinter Pathekas und Kock punktet noch Power Forward Thomas Kahlert zweistellig (12,1 Pkt./1,2 Dreier pro Spiel). Danach ist Freising aufgrund einiger Ausfälle schwer auszurechnen.
Eine Schwäche der Freisinger ist bis jetzt auf jeden Fall die Verteidigung: 83,4 Punkte lassen die Domstädter pro Partie zu, das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. „Wir werden sie immer wieder angreifen, unsere Jungs sind nach Sonntag umso heißer darauf wieder loszulegen“, spielt Urban auf die Teamaktion vom vergangenen Wochenende an, als seine Mannschaft die spannende und spektakuläre – Bundesligapartie des FC Bayern gegen Bayreuth besuchte.
In Freising zur Verfügung stehen sollten die Innenspieler Torben Degner, Valerian Zenk und Marco Hoffmeister, die Flügelspieler Florian Beerlage, Alexander Hoffmeister, Leonhard Biersack, Guillaume Lemon und Leo Hurzlmeier sowie die Aufbauspieler Tobias Fuchs, David Eichmüller, Iman Etedali und Lukas Kappelmeier. Stefan Fuchs und Peter Maischak will Urban sich von Training zu Training anschauen und konservativ heranführen. „Wir stehen gut da — wir können es uns erlauben, Leute nur dann einzusetzen, wenn wir ein wirklich gutes Gefühl dabei haben. Ich fände es schön, wenn in der Rückrunde alle nachhaltig fit werden, wir mehr Zeit miteinander verbringen und dadurch die Qualität im Training und in den Spielen noch weiter steigern könnten“, schaut Urban nach vorne. „Wir haben noch gut Luft nach oben.“