Ein gebrauchter Tag

Nördlingen, 1.12.18. Die Wolnzacher Basketballer (6:3 Siege) waren am Samstag mit dem falschen Fuß aufgestanden. Beim Auswärtsspiel unterlagen sie dem TSV Nördlingen mit 70:101 (40:46). Nun ist Nördlingen (7:2) alleiniger Tabellenzweiter der 2. Regionalliga Südost (Süd).

Teilweise mutterseelenalleine waren Alexander Hoffmeister und die Wolnzacher Herren1 am Samstag in Nördlingen. Leider fielen nur 7/32 Dreiern.

Es war gleich zu Beginn des Spieles ein Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Philosophien. Nördlingen griff immer wieder über seine drei ausländischen Profis an, welche aber in der Defensive ihre Kräfte schonten. Dies verunsicherte die Wolnzacher bei so manchem Wurf etwas, da sie ungewohnte Freiräume hatten. Bis zum 15:15 (8. Min.) ging dies gut, dann jedoch machte sich langsam die Foulbelastung bemerkbar, welche Nördlingen den Wolnzachern aufzwang. „Zehn zu null Freiwurfversuche zu Gunsten von Nördlingen gab es alleine im ersten Viertel“, ärgerte sich Wolnzachs Coach Mike Urban. „Vorne haben wir weder den Ball so gepusht, wie wir es uns vorgenommen haben, noch haben wir genügend den Korb attackiert, sondern uns auf einen komischen Wurfrhythmus eingelassen. In der Defensive konnten wir die Durchbrüche Richtung Korb von Krastev und Cantrell nicht stoppen, sowohl weil die beiden ihr Handwerk verstehen als auch weil wir nicht wach genug waren und uns oft für den falschen Zeitpunkt zur Aufnahme des Spielers entschieden haben. Und wenn man dann mal schwimmt, erscheint man bei den Schiris auch nicht mehr besonders unterstützungswürdig. Selbst wenn eigentlich ein paar Pfiffe mehr in unsere Richtung gehen hätten müssen.“ So schlossen die Hausherren mit einem 10:2-Lauf — davon sechs Freiwurftreffer — das erste Viertel (17:25) ab.

Im zweiten Viertel fielen immerhin mehr der teilweise völlig freien Dreier für Wolnzach: David Eichmüller, Alexander Hoffmeister und Leo Hurzlmeier waren insgesamt vier Mal aus der Distanz erfolgreich. Valerian Zenk steuerte noch sechs Zähler bei, so dass die Wolnzacher diesen Abschnitt sogar gewinnen konnten (23:21). Zur Halbzeit stand ein halbwegs hoffnungsvolles 40:46 auf der Anzeige, auch wenn Detavious Cantrell und Georgie Krastev bereits je 18 und 17 Punkte auf dem Konto hatten.

Als im dritten Viertel (8:25) auch noch der langsame, aber massige Center Garny Garcia Nivar immer wieder seine Vorteile am Brett ausspielt und 12 seiner 25 Punkte erzielte, wuchs der Rückstand der Wolnzacher immer weiter. Nur die Gebrüder Hoffmeister erzielten in dieser Phase Feldkörbe, so dass es mit 48:71 ins letzte Viertel ging. Zwar fing sich die Wolnzacher Offensive wieder und konnte hier und da leichte Punkte erzielen, aber die Probleme in der Verteidigung hielten weiter an. Nördlingen krönte mit einem krachenden Alley-Oop-Dunking von Cantrell zum 93:60 (37. Min.) seinen Sieg. Ein paar Minuten später tönte die Schlusssirene beim Stand von 70:101.

Es blieb ein fader Beigeschmack für die Wolnzacher. Nördlingen beendete die Partie mit 36 Freiwurfversuchen (25 Treffer), die Gäste aus der Hallertau mit 14 Versuchen (7 Treffer). Cantrell (33 Pkt., 10/13 FW, 3 Dreier), Krastev (30 Pkt., 11/15 FW, 5 Dreier) und Garcia Nivar (25 Pkt., 1/1 FW) erzielten 88 der 101 Nördlinger Punkte. Die anderen acht Nördlinger Spieler verblieben in Statistenrollen. „Wir haben den Go-to-Guys die Möglichkeit gegeben Selbstbewusstsein aufzubauen. Da waren wir nicht clever und intensiv genug in der Defense“, sagt Wolnzachs Aufbau Iman Etedali. „Insgesamt haben wir nicht abgerufen, was wir eigentlich können. Unsere Würfe sind nicht gefallen und dadurch ist der Gegner ins Laufen gekommen.“ „Es war einfach kein guter Tag“, war Florian Beerlages Fazit zu diesem Auswärtsspiel.

TSV WOLNZACH: Biersack (1), Kappelmeier, Hurzlmeier (7), Eichmüller (11), Zenk (21), Hoffmeister Al (17), Hoffmeister M (9), Beerlage, Etedali, Degner (4), Lemon.