Verfolgerduell in Nördlingen

Nördlingen, 1.12.18. Am Samstag (Tip-off: 19:30 Uhr) bekommen die Wolnzacher Regionalliga-Basketballer (6:2 Siege) eine weitere Chance, ihre derzeitige Form zu zeigen. Dann sind sie beim punktgleichen TSV Nördlingen zu Gast, die auf eine recht unterschiedliche Philosophie bauen.

Aufrücker Marco Hoffmeister kam aus der Herren2 in die Herren1 und hat in seinen ersten drei Spielen einen positiven Eindruck hinterlassen.

Beide Teams kennen sich noch aus der letzten Saison, als sie in der 2. Regionalliga Südost Nord unterwegs waren. Fast identisch beendeten Nördlingen (10:12 Siege, +14 Korbdifferenz) und Wolnzach (10:12, +18) die Saison im Mittelfeld. In der Süd-Division tun sich beide Teams aktuell um einiges leichter und sind ebenso knapp auf. Die Rieser (Korbdifferenz +75) sind im direkten Vergleich nur einen mageren Punkt schlechter als die Wolnzacher (+76). Lukas Kappelmeier schätzt Nördlingen „bestimmt nicht schlechter als letzte Saison“ ein. „Sie verteidigen hart am Ball, um Ballverluste zu provozieren und spielen schnell nach vorne“, erinnert sich Kappelmeier. „Da sind wir im Umschaltspiel gefragt.“

Die ersten Unterschiede sieht man am Kader. Mit den beiden Außenspielern Detavius Cantrell (24,4 Punkte pro Spiel) und Georgi Krastev (18,4) sowie Center Garny Garcia (20,4) kommen drei der Top10-Werfer der Liga aus den Reihen der Nördlinger. Die drei ausländischen Profis haben zudem noch keines der acht Spiel verpasst. Die Wolnzacher hingegen mussten schon einige Male die Ausfälle von Leistungsträgern kompensieren. „Das Nördlinger Spiel ist auf drei Spieler ausgelegt“, analysiert Kappelmeier. „Es ist unsere Aufgabe als Mannschaft zu agieren. Sollten wir die drei halbwegs gut in den Griff bekommen, haben wir eine sehr gute Chance, denke ich. Wir sind gut drauf und wachsen als Team immer mehr zusammen. Wir sind schwer auszurechnen, da man nie weiß, wer heiß läuft. Wir freuen uns auf das Spitzenspiel und sind guter Dinge — auch wenn Nördlingen der vermutlich bisher stärkste Gegner ist.“ Dank ihrer oft überlegenen Einzelspieler verfügen die Schwaben über die beste Offense der Liga (86,6:77,3), – auch wenn die Verteidigungsleistung nur mittelmäßig ist. Die Wolnzacher (73,6:64,1) hingegen verfügen über die zweitbeste Defensive der Liga und spielen eine ganz andere Art von Basketball.

Für Samstag kann Coach Mike Urban auf der Innenposition mit Valerian Zenk, Florian Beerlage, Marco Hoffmeister und Alexander Hoffmeister rechnen, auf der Außenposition mit Leonhard Biersack, Guillaume Lemon, David Eichmüller, Iman Etedali und Lukas Kappelmeier. Hinter Center Torben Degner (Fuß) und Sooting Guard Leo Hurzlmeier (Sehnen) stehen noch Fragezeichen. Guard Tobias Fuchs muss parallel die Wolnzacher Damen coachen und kann nicht mit nach Nördlingen reisen. Peter Maischak, Tobias Ziehe, Sven Leichtl und Stefan Fuchs machen Fortschritte, sind aber noch ohne ein fixes Rückkehrdatum noch in den Reha-Prozessen inbegriffen.

Im Zuge der Ausfälle und sich oft ändernden Personalsituation haben sich vor allem Alexander Hoffmeister und Leonhard Biersack in den letzten vier Spielen warmgespielt. Hoffmeister verbuchte in diesem Zeitraum 15,3 Punkte (58% FG%, 61% FT%) bei 3,5 Rebounds und 1,8 Assists, Biersack 13,5 Punkte (53% FG%, 58% FT%) bei 3,0 Rebounds, 2,3 Assists und 2,9 Steals. Aufrücker Marco Hoffmeister ist nach überstandener Verletzung in seinen ersten drei Spielen mit 9,3 Punkten (46% FG%, 100% FT%) bei 6,0 Rebounds gut angekommen und konnte schon oft für Entlastung sorgen. „Es ist wirklich schön zu sehen, dass sich ein paar Jungs so eingegroovt haben“, freut sich Urban. „Man sieht auch bei einigen anderen Spielern gute Ansätze und echte Fortschritte. Ich bin gespannt, wer bald noch eine gute Phase erwischt.“

Eine gute Teamleistung sowie gute Einzelleistungen werden am Samstag auf jeden Fall von Nöten sein. Garcia (6,6 Freiwurfversuche pro Spiel), Cantrell (7,6) und Krastev (5,1) ziehen über drei Viertel alle Nördlinger Freiwürfe, das heißt sie haben den Ball oft in entscheidenden Momenten in den Händen. Noch dazu ist Krastev mit 2,1 Dreiern pro Spiel der beste Distanzschütze der Mannschaft. Philipp Steinmeyer ist mit 9,5 Punkten pro Spiel ebenfalls ein Spieler, der neben den „großen Drei“ Gefahr ausstrahlt. Die Wolnzacher Defensive muss ihrem Ruf also gerecht werden, wenn sie weiterhin den noch ungeschlagenen FC Bayern 3 jagen wollen.