Reise in die Vergangenheit

Dingolfing, 4.11.18. Am Sonntag (neuer Spielbeginn 18:00 Uhr) gibt es für die Wolnzacher eine Abwechslung zum Regionalligaalltag — der Bayernpokal ist angesagt. Die Oberbayern reisen nach Dingolfing zum TV, der bis jetzt noch sieglos (0:4 Siege) in der Bayernliga Mitte dasteht.

Am Sonntag greifen die Wolnzacher in der Zeit zurück und begegnen einem Team aus der Bayernliga Mitte – die Liga, in der sie selbst bis zum April 2017 noch gespielt haben.

Viele gute Bekannte der Wolnzacher verweilen aktuell in der Bayernliga, in der die Hallertauer selbst von 2013/14 bis 2016/17 vier Saisons lang immer wieder um den Aufstieg gekämpft haben. Gegen die Niederbayern aus Dingolfing gab es nicht so viele Begegnungen, insofern gibt es am Sonntag Neuland zu entdecken.

Dies gilt allerdings auch teamintern, denn im Moment stehen Trainer Mike Urban nur sechs Stammspieler fest zur Verfügung. Dazu gehören Torben Degner, Florian Beerlage und Alexander Hoffmeister auf der Innenposition, Guillaume Lemon, Iman Etedali und Lukas Kappelmeier auf der Außenposition. Leonhard Biersack (privat), Leo Hurzlmeier (Uni) und Marco Hoffmeister (Fuß) sind noch mit einem Fragezeichen versehen.

Aus der Herren2 konnte Julian Hecker als Aushelfer gewonnen werden, ansonsten sieht es auch dort wegen Ausfällen und einer Serie an weiten Auswärtsspielen schlecht aus. Aufgrund der Aushilfsregularien ist auch die Aushilfe der meisten U18 (da Herren3 gemeldet) und aller Herren3-Spielern nicht möglich, weshalb die Wolnzacher Richtung „Jugend forscht“ denken. Aus der U16 haben Noah Riedel und Louis Liebrand Bereitschaft erklärt, „ganz oben“ im Erwachsenenbereich einmal hinein zu schnuppern. „Die Jungs haben dann natürlich volle Rückendeckung vom ganzen Team, es werden Fehler passieren“, bettet Urban die Idee ein. „Aber es wird interessant zu sehen sein, ob sie beißen und wie weit sie denn niveautechnisch weg sind. Die beiden sind ja Basketballwahnsinnige und spielen schon länger. Vielleicht überraschen sie uns ein bisschen.“ Zuerst müssen aber die Anträge für die Ãœberspringeranträge der Jungspunde vom Verband – bearbeitet werden, sonst gibt es keine Spielerlaubnis.

Die Dingolfinger verfügen mit Daniel Raisch (41,3 Punkte pro Spiel) den besten Werfer der Liga, unglaubliche 7,7 Dreipunktewürfe trifft er im Schnitt. Sollte er am Sonntag auflaufen, dürfte das ein paar interessante Fragen für die Verteidigung aufwerfen. Hinter Raisch sind Egor Eisner (9,8), Anton Borsow (8,0) und Roland Veith (8,0) die erfolgreichsten Punktelieferanten. Insgesamt hat der TV bis jetzt nur neun Spieler eingesetzt, also auch die Niederbayern könnten am Ende der Herbstferien auf Aushelfer angewiesen sein.

Nach einem konzentrierten und sehr guten Saisonstart der neu formierten – Wolnzacher (4:1 Siege in der 2. Regionalliga Südost) will Urban die Chance nutzen und Spielern, die bis jetzt noch nicht so zum Zuge gekommen sind, verstärkt Raum zur Entfaltung geben. „Die Jungs haben bis jetzt echt Moral und Teamgeist bewiesen. Sofern es die Fitness und die Gesundheit zulassen und nichts Unvorhergesehenes passiert, wollen wir am Sonntag die Spielzeit gut verteilen“, plant Urban. Ein kleiner Entwicklungsschub in die Breite könnte der Mannschaft im Hinblick auf die nächsten Spiele zum Vorteil gereichen. Denn nach dem kleinen Pokal-Intermezzo geht es mit zwei knackigen Auswärtspartien gegen München Basket (10.11, 19:45 Uhr) und den TV Passau (17.11., 19:00 Uhr) weiter.