Playoff-Atmosphäre am 3. Spieltag

Wolnzach, 3.10.18. Am Samstag mussten die Wolnzacher Regionalliga-Basketballer eine hart umkämpfte 54:59-Niederlage gegen die Dachau Spurs hinnehmen.

Die Heimmannschaft ging mit einigen angeschlagenen Akteuren, beziehungsweise mit Trainingsrückständen an den Start. Tobias Fuchs und Guillaume Lemon hatten in den vergangenen Wochen mit Zerrungen zu kämpfen, Valerian Zenk am Spieltag mit dem Magen. Torben Degner hatte urlaubsbedingt die letzten beiden Wochen im Training gefehlt. Vielleicht streute das in der ersten Halbzeit etwas Sand ins Getriebe, als Dachau mit hoher Intensität dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. „Anfang und Ende waren frustrierend“, so Interims-Coach Stefan Fuchs. „In der ersten Halbzeit waren wir kollektiv nicht auf der Höhe: verschlafen, wenig Physis, die Offense auf Abwegen.“

Dies erlaubte Dachau einen 19:6-Start ins Spiel (8. Min.), ehe die Wolnzacher mit einem 9:1-Lauf über Lemon, Fuchs und Zenk das Viertelende (15:20) freundlicher gestalten. Im zweiten Abschnitt (10:17) schafften die Wolnzacher es nicht, offensiv Akzente zu setzen, so dass es zur Halbzeit 25:37 hieß. Die Schiedsrichter hatten die großen Wolnzacher Spieler für ihre Versuche, sich Richtung Korb durchzusetzen, nicht belohnt. Nur zwei Freiwurfversuche in den ersten 20 Spielminuten wurden der Heimmannschaft zugesprochen.

Stefan Fuchs lobte allerdings den Einsatz und die Teamchemie seines Teams, welches diese Stärken im dritten Viertel (21:11) nahezu perfekt umsetzte. „Da waren wir wie ausgewechselt“, so Fuchs. Die Defensive gewann an Präsenz, die Angriffe liefen deutlich flüssiger. Ein 10:-Lauf über Peter Maischak, Leonhard Biersack (3 Pkt., 6 Reb., 2 Stl.) und Alexander Hoffmeister (4 Pkt., 6 Reb., 2 Ast.) brachte Wolnzach wieder zurück ins Spiel (35:37, 24. Min.). Zum Viertelende glich Biersack sogar mit Freiwürfen zum 46:46 aus.

Derart inspiriert warfen David Eichmüller (10 Pkt., 4 Reb.) und Leo Hurzlmeier (10 Pkt., 3 Reb.) sogar eine 51:48-Führung (32. Min.) für Wolnzach heraus. Allerdings wurden drei gute Chancen in Folge vergeben, so dass Dachau mit einem 10:0-Lauf antworten konnte, zu dem Steffen Haberland (19 Pkt.) zwei Dreier besteuerte. Die Wolnzacher kämpften sich noch einmal mit guter Verteidigung auf 54:58 (38. Min.) heran, produzierten im Angriff aber einen Ballverlust (24 insgesamt) nach dem anderen. So gelang trotz eines Kraftaktes im dritten Viertel die entscheidende Wende doch nicht mehr und Dachau ging mit 59:54 als knapper Sieger hervor.

Defensiv können die Wolnzacher dank einer starken zweiten Halbzeit (29:22) sehr zufrieden sein. Topscorer Cornelius Glück konnte auf nur elf Punkten gehalten werden (davor 22,0 Pkt./Sp.), Johannes Schwarz auf fünf (davor 9,5). Offensiv muss sich jedoch – etwas tun. Mit einer Feldwurfquote von 30% und 24 Ballverlusten wird man gegen die stärkeren Gegner unter Druck geraten. Aufbauspieler Lukas Kappelmeier fordert von sich und seinen Außenspielerkollegen, dass sie noch besser in den Angriffsmodus finden, wenn in der Zone gedoppelt wird. „Da müssen wir besser bereit sein und auch mal einen Fehlwurf in Kauf nehmen“, findet Kappelmeier. Ein Wehrmutstropfen aus der Partie ist, dass es aktuell einen Verletzten mehr gibt: Peter Maischak (12 Pkt., 5 Reb., 2 Blk.) trug aus einem Zusammenstoß ein geschwollenes Bein davon, das untersucht werden muss. Die Wolnzacher erleben also wieder eine schwierige, von Ausfällen geprägte Saison, wo sie über Erfindungsreichtum und das Teamgefüge zu guten Leistungen und Siegen finden müssen. Der Saisonstart macht aber Mut, dass dieses Rezept nicht seine Gültigkeit verloren hat.

TSV WOLNZACH: Beerlage, Biersack (3), Degner, Eichmüller (10), Etedali, Fuchs (2), Hoffmeister (4), Hurzlmeier (10), Kappelmeier, Lemon (2), Maischak (12), Zenk (11).