Playoff-Stimmung beim letzten Heimspiel
Wolnzach, 7.4.18. Die leichte angeschlagenen Wolnzacher Herren1 musste sich am Samstagabend im letzten Regionalliga-Heimspiel der Saison 2017/18 der DJK Neustadt a. d. Waldnaab mit 75:84 (46:41) geschlagen geben. Die Partie war stets umkämpft, Neustadt konnte im Ringen um den Klassenerhalt am Ende ein paar Prozent Leistung mehr mobilisieren.
Während die Wolnzacher noch einmal die Spielzeit auf die 12 angetretenen Spieler verteilten, konzentrierten sich die Gäste aus der Oberpfalz auf eine Neun-Mann-Rotation, um den letzten großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen. Auf Seiten der Wolnzacher waren Tobias Fuchs (Erkältung) und Johannes Wießnet (muskuläre Probleme) in ihrer Spielzeit stark eingeschränkt. Beide Teams traten ohne ihre etatmäßigen Trainer an, Mike Urban und Dominic Terlutter waren auf Trainerfortbildung, während Stefan Merkl für den BBV unterwegs war. Vertretung gab es auf Wolnzacher Seite in Person vom verletzten Aufbauspieler Stefan Fuchs: der 23 Jahre junge C-Trainer übernahm mit der Unterstützung von Basistrainer Sven Leichtl das Ruder. Neustadt konnte Ex-Trainer Stefan Rupprecht als fähigen Ersatz finden.
Fuchs, der zum ersten Mal auf diesem Niveau aktiv war, machte das Coaching „mega Spaß“, vor allem der Umgang mit der Geschwindigkeit und guten Ausbildung der Spieler. Taktisch hatte er gehofft mehr bewirken zu können. „Hier und da mal einen Winkelzug einstreuen zu können, daran müssen wir noch arbeiten. Aber es war auf jeden Fall spannend, das kann man gerne wiederholen.“ Die vorgegebene taktische Marschroute setzte sein Team vor allem in der ersten Halbzeit gut um. Durch sieben Zähler von Valerian Zenk ging Wolnzach mit 10:5 (5. Min.) in Führung. Ein Dreier von Lukas Bieber (8 Pkt.) verhalf den Gästen dann zu mehr Schwung, mit einer 14:8-Phase beendete die DJK das erste Viertel und eroberte am Ende sogar noch die 22:2-Führung durch Freiwürfe von Ondrey Stych (12 Pkt.). Wichtigster Mann im ersten Viertel war aber Power Forward Jonas Meißner gewesen, der sieben seiner 12 Zähler erzielte, als durch Neustadts Topscorern Tobias Merkl (10) und Vladimir Krysl (19) gemeinsam nur zwei Punkte zustande kamen.
Ein unsportliches Fouls an Alexander Hoffmeister in der 13. Minute (23:27) stachelte die Wolnzacher zu einem 14:2-Lauf an, der bis zur Halbzeit eine 46:41-Führung sicherte. Ole Alsen steuerte dazu vier Zähler, David Eichmüller fünf bei. Krysl war allerdings im zweiten Abschnitt (25:19) mit sieben Zählern aufgewacht und bereite den Wolnzachern auch im dritten Viertel (13:23) arge Probleme. Beim Stand von 49:43 (22. Min.) traf er seinen zweiten Dreier, gefolgt von drei Freiwürfen. Johannes Klughardt verwandelte im Anschluss ebenfalls einen Dreier, so dass Neustadt auf einmal wieder in Führung lag (52:51, 24. Min.). Die Wolnzacher mühten sicher weiter, fanden aber nicht mehr den nötigen Rhythmus. Nur fünf von zehn Wolnzacher Freiwürfen fanden im dritten Viertel ihren Weg ins Ziel. „Wir hatten gegen die Zonenverteidigung viel Wurfpech und haben nicht mehr so schnell nach vorne gespielt. Im Gegenzug fehlte uns die nötige Intensität in der Verteidigung, um das auszugleichen“, fand Fuchs. Ein weiterer Krysl-Dreier am Ende des Viertels löste einen kleinen 6:0-Lauf aus, der Neustadt zu einer 64:59-Führung gereichte (30. Min.).
Im letzten Viertel (16:20) bäumten sich die Wolnzacher mit einem Freiwurf durch Zenk, einem Zweier von Peter Maischak und einem Dreier von Leonhard Biersack noch einem auf und verkürzten zum 65:67 (34. Min.). Merkls erster Dreier des Spiels brachte das Momentum jedoch wieder auf die Seite der Gäste, ein 8:0-Lauf war die Folge. Zwei Dreier von Filip Schinhammer und Alsen ließen die Anzeigetafel auf 71:78 (38. Min.) wandern, die „Stop-the-Clock“-Phase sicherte sich Neustadt dann aber mit vier von sechs Freiwurftreffern. Endstand: 75:84. Ausgerechnet zwei Steckenpferde der Wolnzacher kamen in dieser Partie nicht zu Geltung. In der ansonsten überdurchschnittlichen Verteidigung wurden 13 Punkte mehr als sonst zugelassen, während von der Freiwurflinie ganze 12 Prozent schlechter geschossen (17/30 = 57%) wurde als in den 20 Spielen davor (69%).
Schinhammer fand Neustadt spielerisch und körperlich stark. „Andere Schiris hätten in so einer Partie 15 Fouls pro Viertel gepfiffen. Neustadt wollte unbedingt gewinnen, und musste ja auch. Sie wurden natürlich auch von ihren Fans, die pünktlich zum Tip-off mit einem Bus ankamen, entsprechend angetrieben, das war für uns schon ungewöhnlich. Normalerweise haben wir die lauteren Fans“, beschrieb Schinhammer die intensive Atmosphäre auf dem Feld und abseits davon.
TSV WOLNZACH: Biersack (10), Fuchs T, Kappelmeier (1), Jureczek (3), Schinhammer (13), Eichmüller (10), Zenk (13), Hoffmeister (5), Degner, Alsen (11), Maischak (6), Wießnet (3).