Sportliches Highlight in der Hallertau

Wolnzach, 10.3.18. Am Samstag (17:00 Uhr) treffen wohl zwei der heißesten Teams der 2. Regionalliga Südost aufeinander. Aus Unterfranken reist der Tabellenführer TV Goldbach nach Wolnzach, das sich mittlerweile auf den vierten Platz vorgekämpft hat.

Die Wolnzacher können am Samstag mit Vorfreude in das Spiel gegen den Tabellenführer aus Goldbach gehen.

Die Wolnzacher können am Samstag mit Vorfreude in das Spiel gegen den Tabellenführer aus Goldbach gehen.

Der TV hat in der Rückrunde noch eine weiße Weste mit sieben Siegen aus sieben Spielen, während die Wolnzacher (10:8 Siege) sechs ihrer sieben Partien gewonnen haben. Somit steht Goldbach (15:3) knapp vor Würzburg (13:4) und Bayreuth (13:5) an der Tabellenspitze. Das entscheidende Spitzenspiel zwischen Goldbach und Würzburg gibt es am 17.3. Währenddessen kann man in Wolnzach beruhigt in die letzten vier Spiele gehen. Der erneute Aufstieg war nie das große Ziel und der Abstieg sollte aufgrund der gewonnenen direkten Vergleiche und der beiden schwachen Teams aus der Süd-Gruppe (Gröbenzell und Landsberg beide mit 3:15 Siegen) kein Thema mehr sein.

Da kann Coach Mike Urban schon einmal ein paar Gedanken in die Spieler- oder Teamentwicklung investieren. „Es ist zu überlegen, ob man noch einmal ein bisschen was ausprobiert und den jungen Spielern oder solchen, welche die Saison über nur schlecht Rhythmus gefunden haben, mehr Spielzeit oder andere Rollen gibt“, so Urban. Andererseits sei sein Team heiß und hätte es aufgrund des schwierigen Saisonverlaufes verdient, noch den ein oder anderen Sieg anzupeilen.

Egal, wie man sich im Wolnzacher Lager letztlich entscheidet: für Motivation dürfte das Hinspiel sorgen. Mit nur sieben Stammspielern waren die Wolnzacher Ende November nach Franken gefahren und hatten trotz schlechter Trefferquoten bis zur 35. Minute (51:58) mitgehalten. Ein 11:0-Lauf entschied das umkämpfte Spiel dann 57:76 für Goldbach. Den Backcourt aus Luan Pereira und Tadas Jagela (beide 19 Punkte) hatten die Wolnzacher nie so richtig in den Griff bekommen, während Power Forward Lucas Schütz (14) und Center Malony Fernandes (10) ebenfalls zweistellig punkten hatten können. Lediglich Small Forward Mantas Jagela, der die starke erste Fünf vervollständigt, war mit fünf Zählern eher unauffällig gewesen. Für Wolnzach waren damals Peter Maischak (17 Pkt.) und Alexander Hoffmeister (10) zweistellig unterwegs gewesen.

Hoffmeister hätte nicht erwartet, dass Goldbach so konstant erfolgreich sein würde. „Das Team ist sehr auf Einzelspieler fixiert. Aber anscheinend hat jeder seine Rolle gefunden und es funktioniert als Ganzes“, so Hoffmeister. Grund über zu reagieren gebe es nicht. „Wir sollten unsere Vorbereitung auf das Spiel nicht zu sehr vom Gegner abhängig machen“, findet der Wolnzacher Small Forward. „Wenn wir Freitag gut trainieren und am Samstag so als Team agieren wie in Chemnitz, dann haben wir gute Chancen, Goldbachs Siegesserie zu beenden.“

Dass es kein leichtes Spiel wird, sollte allen Beteiligten klar sein. Goldbach stellt mit 67,5 erlaubten Punkten die beste Verteidigung der Liga, Wolnzach mit 70,1 immerhin die zweitbeste. Im Angriff haben die Franken (78,7 erzielte Punkte pro Spiel) die Nase noch einen Tick weiter vorne als die Hallertauer (74,3). Pereira und Tadas Jagela führen die 2. Regionalliga Südost Nord mit je 23,2 Punkten pro Spiel an, eine kuriose Tatsache. Außer den beiden vielseitigen Aufbauspielern punktet sonst kein Goldbacher zweistellig im Schnitt. Lucas Schütz (8,9), Malony Fernandes (8,7) und Mantas Jagela (8,6) stehen klar in zweiter Reihe, während die dritte Reihe mit Kilian Strecker (3,5) beginnt.

Die Aufgaben sind also klar definiert für die Wolnzacher, nun bleibt abzuwarten, ob vielleicht das ganze Team sich mit einer neuen Rolle anfreunden kann. Nämlich mit der des Spielverderbers, der das Meisterschaftsrennen noch einmal so richtig spannend machen kann.