Absteiger zu Gast
Wolnzach, 16.12.17. Das letzte Hinrunden-Spiel der Wolnzacher Regionalliga-Basketballer (16.12., 19.30 Uhr, HGW) ist das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn aus Nördlingen (beide 3:7 Siege). Dort wollen die Hallertauer Korbjäger ihren Fans auf jeden Fall noch einmal eine ansprechende Leistung bieten — dieses Mal hoffentlich mit einem guten Ende. Knappe Spiele gab es ja bis jetzt in Hülle und Fülle.
Die Gäste aus dem Ries waren letzte Saison noch in der Zweiten Bundesliga (ProB) aktiv, meldeten nach dem Abstieg aber nicht in der 1. Regionalliga, sondern noch eine Liga tiefer, in der 2. Regionalliga. Und sind somit diese Saison überraschenderweise wieder Gegner der Wolnzacher. Einige Spieler, die 2017/18 für Nördlingen 1 spielen, sind den Wolnzachern noch aus den letzten Jahren aus der Bayernliga Mitte bekannt. Der Neustart der Schwaben schien anfangs auch zu gelingen mit zwei Heimsiegen gegen Würzburg (71:63) und Dresden (73:69), darauf folgten aber sieben Niederlagen in Folge. Erst am vergangenen Spieltag schaffte Nördlingen mit einem knappen 68:65-Heimerfolg die Rückkehr auf die Siegerstraße im direkten Kellerduell gegen den Tabellenletzten Regnitztal (2:8 Siege).
Wie bei den Wolnzachern (71,5:73,4 Punkte pro Spiel) fielen bei den Schwaben (64,6:71,1) einige Spiele eng aus. Mit Shooting Guard John Cratit haben die Schwaben einen US-Profi auf der Außenposition, der flexibel einsetzbar ist und das Team mit 22,0 Punkten pro Spiel anführt. Mit 7,8 Freiwurfversuchen (bei 67% Trefferquote) und 1,4 Dreiern pro Spiel ist Cratit sowohl beim Zug zum Korb als auch aus der Distanz gefährlich. Doch es gibt drei weitere Akteure, mit deren Hilfe die Nördlinger eine durchaus ansehnliche erste Fünf aufs Feld schicken können. Power Forward Robin Seeberger (13,6 Pkt.), Point Guard Philipp Steinmeyer (10,8) und Center Goran Tomic (10,0) punkten alle zweistellig und besetzen mit der Aufbau- und Center-Position wichtige Rollen, die oft nur schwer zu bekleiden oder ersetzen sind. Danach ist Aufbau Florian Sefranek mit 4,6 Punkten pro Spiel der erfolgreichste Werfer. Mit bis jetzt 13 eingesetzten Spielern verfügen die Gäste vom Samstag über einen eher kleinen Kader, aus dem auch schon mal der ein oder andere Spieler eine Partie verpasst hat.
Die Wolnzacher rechnen aber mit einem Nördlingen in voller Stärke. Die 69:70-Niederlage in Neustadt vom letzten Wochenende ist noch im Gedächtnis. „Das war eine bittere Niederlage, die nicht sein hätte müssen“, sagt Forward Tobias Ziehe. Die Reaktion darauf sei ein hartes, intensives Montagstraining gewesen, „in dem sich nichts geschenkt wurde.“ Für die anstehende Begegnung will Ziehe die „schwachen Phasen“ seiner Mannschaft minimieren. „Dass die mal kommen werden, ist klar. Man muss sich nur möglichst schnell wieder fangen und weitermachen.“
Dabei hilfreich sollte sein, dass mit Leonhard Biersack und Tobias Fuchs wieder zwei zusätzliche Aufbauspieler zur Verfügung stehen, nachdem beide das letzte Spiel nicht dabei sein konnten. Gemeinsam mit Lukas Kappelmeier und David Eichmüller steht somit eine solide Vier-Mann-Rotation im Aufbau. Auf dem Flügel wird Alexander Hoffmeister (privat) fehlen, dafür ist mit Alexander Jureczek und Tobias Ziehe zu rechnen. Am Brett sollten Torben Degner und Ole Alsen sowie Peter Maischak und Valerian Zenk einsatzbereit sein. Wie und ob Coach Mike Urban die letzten beiden Positionen noch besetzt, ist noch offen. Vier Siege in der Hinrunde waren für den Wolnzacher Trainer ein geschätztes Minimalziel: „Dafür werden wir am Samstag noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Wir wollen Abstand zu den letzten beiden Tabellenplätzen bekommen und mit dem richtigen Gefühl in die Winterpause gehen.“