Krimi mit Play-off-Stimmung

Wolnzach, 2.12.17. An die 300 Zuschauer verfolgten am Samstagabend die nervenzerreibend spannende Partie zwischen den Wolnzacher Regionalliga-Basketballern und dem BBC Bayreuth2. Am Ende hatte die Bundesligareserve aus Franken die Nase einen Millimeter weiter vorne und die Wolnzacher mussten sich mit 78:81 (40:32) geschlagen geben.

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Eine allerletzte Chance hatte David Eichmüller (am Ball) in den letzten vier Sekunden noch „auf der Pfanne“, doch sein Zug zum Korb ergab keine Möglichkeit mehr.

Wolnzachs Kapitän Lukas Kappelmeier attestierte den Gästen einen „sehr ausgeglichenen Kader“, bei dem es kaum einen Qualitätsunterschied oder Bruch im Spiel gab, wenn die zweiten Fünf aufs Feld kam. „Sie haben uns extrem gut unter Druck gesetzt, da war es schwierig, eine Ordnung zu finden und in die Plays zu kommen. Das hat uns viel Zeit gekostet“, fand Kappelmeier. Gleich zu Beginn zeigten die Gäste, dass ihre Platzierung als Tabellenzweiter auf – keiner Verkettung von Zufällen, sondern auf solidem Handwerk beruht. Im Angriff fanden sie immer wieder gute Lösungen, von denen meist Flügel Philipp Johannes (17 Punkte, 5/5 Freiwürfe) und Power Forward Matthew Husek (24 Pkt., 8/8 FW) profitierten. Je sieben und 12 Punkte gingen im ersten Viertel (26:18) auf das Konto der beiden treffsicheren Spieler. – Die Wolnzacher starteten mit vier Punkten durch Peter Maischak, von der Bank kamen dann wichtige Imulse über Alexander Jureczek, Valerian Zenk und Torben Degner, so dass man wenigstens im Angriff noch einigermaßen Paroli bieten konnte.

Im zweiten Viertel (22:6) fanden die Hausherren über eine Veränderung in der Defense dann auch auf diesem Gebiet Zugriff. Die leichten Punkte für Bayreuth wurden minimiert, vorne hatte Center Ole Alsen hier mit 13 Punkten seine stärkste Phase und war eigentlich nur noch mit Fouls zu stoppen. Zur Halbzeit hatte sich das Blatt gewendet und Wolnzach lag auf einmal mit 40:32 vorne. Nach der Pause verfielen die Hallertauer Korbjäger allerdings nach drei Minuten (44:34, 23. Min.) in Lethargie und kassierten einen 14:2-Lauf zum 46:48 (26. Min.). Flügel Nikolas Genz (15 Pkt.) begann in diesem Abschnitt für die Gäste aufzutauen, fünf Zähler streute er im dritten, sieben dann im vierten Viertel ein, nachdem ihm in der ersten Halbzeit lediglich ein erfolgreicher Dreier gelungen war. Zenk stoppte den Lauf der Gäste mit zwei Freiwürfen, wenig später fand David Eichmüller gute Wege zum Korb, so dass die Partie wieder Richtung der Wolnzacher kippte. Zenk legte einen Dreier und Zweier drauf, mit einer 59:54-Führung ging es in das entscheidende Viertel.

Hier schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter, die Stimmung in der Halle war schon lange auf „Play-off-Niveau“. Beim 62:62 (34. Min.) setzten die Wolnzacher zu einem 10:2-Lauf an, zu dem Alsen und Alexander Hoffmeister je fünf Punkte beisteuerten. Genz konterte mit einem wichtigen Dreier für die Gäste, die nun ihrerseits einen 8:0-Lauf hinlegten. Als Alexander Hoffmeister seinen zweiten Dreier zum 75:72 (39. Min.) traf, verwandelte sich die Tribüne in ein Tollhaus und die Wolnzacher waren wieder im Vorteil. In der nächsten Defensive schickte ein unglücklicher Foul-Pfiff beim Kampf um den Rebound Bayreuths 16-jährigen Aufbau Nico Wenzel (10 Pkt.) an die Freiwurflinie. Die zwei folgenden Treffer gaben dem Jugendspieler so viel Selbstvertrauen, dass er im nächsten Angriff beim Stand von 75:74 für Wolnzach einen Dreier aus circa acht Metern Entfernung seinem Verteidiger ins Gesicht warf. Die Wolnzacher hatten zwar noch ein paar gute Ansätze und erspielten sich durch einen schwierigen Dreier von Zenk eine letzte Chance, konnten aber in den letzten Sekunden kein Kapital mehr daraus schlagen. Zu sicher war Bayreuth von der Linie in der „Stop-the-Clock“-Phase und auch das ganze Spiel über. Sagenhafte 23 ihrer 25 Freiwürfe (92%) verwandelten die Franken in den 40 gespielten Minuten. Mit 78:81 ging somit die an Spannung nicht zu überbietende Partie an den derzeit Tabellenzweiten aus Bayreuth.

Das Fazit von Kappelmeier: „Am Schluss haben wir zögerlich agiert und konnten unsere Mismatches nicht wirklich effektiv ausnutzen. Bayreuth war einfach abgezockter als wir.“

TSV WOLNZACH: Biersack L (3), Fuchs T (5), Kappelmeier (1), Jureczek (8), Eichmüller (4), Zenk (15), Hoffmeister (8), Ziehe, Degner (2), Alsen (24), Maischak (8).