Kampfgeist nicht belohnt

Wolnzach, 14.10.17. Drei Viertel lang hielten sich die angeschlagenen Wolnzacher Regionalliga-Basketballer am Samstagabend mit einer beherzten Leistung trotz einer schlechten Wurfquote und einiger Ausfälle im Spiel. Letzten Endes reichte es aber nicht, man musste sich der TG Tropics Würzburg mit 52:64 (24:31) geschlagen geben.

Filip Schinhammer war eine spontane Inspirsation für sein Team (13 Pkt., 3 Reb., 2 Ast.), im letzten Viertel gab es aber einen Einbruch für die Herren1.

Filip Schinhammer war eine spontane Inspirsation für sein Team (13 Pkt., 3 Reb., 2 Ast.), im letzten Viertel gab es aber einen Einbruch für die Herren1.

Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Das Wurfglück war den Wolnzachern gegen die konzentriert und diszipliniert aufspielenden Würzburger einfach nicht hold (27% Feldwurfquote), zudem mussten die Wolnzacher im ersten Viertel den Verlust von Stefan Fuchs (Knieverletzung) und im dritten Viertel den Verlust von Filip Schinhammer (muskuläre Probleme) hinnehmen. Schinhammer konnte ein Zeitfenster für einen spontanen Kurzausflug während seines Auslandssemesters in Tschechien nutzen und sein Team, das mit diversen Ausfällen zu kämpfen hat, in diesem Spiel unterstützen. Wie gut das Team einen „natürlichen“ Shooting Guard gebrauchen kann, war deutlich zu sehen. Mit fünf von neun Feldwürfen und drei von vier Freiwürfen avancierte Schinhammer, der zurzeit bei einem tschechischen Erstligisten mittrainieren darf, zum Topscorer seiner Mannschaft, obwohl er lediglich das Freitagstraining zur Vorbereitung hatte.

„Der spontane Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es war toll, die Leute zu sehen und mit dem Team zu fighten“, freute sich Schinhammer über die Tatsache, dass er schnell wieder voll und ganz Anschluss finden konnte, auch wenn er in Wolnzach mehr mit dem Ball machen muss als in Tschechien. Natürlich hätte er gern den Sieg geholt, aber er findet, das Team habe sich gut entwickelt und wird zeigen, was es kann, wenn wieder mehr Kräfte zur Verfügung stehen. „Und natürlich kann ich es kaum erwarten, ab Januar wieder voll dabei zu sein, ich werde weiterhin die Chance im Ausland nutzen und hart an mir arbeiten.“

Acht Stammspieler standen den Wolnzacher gegen Würzburg am Samstag zur Verfügung, dazu halfen Schinhammer und Anthony Gräber (Herren2) aus. Gleich im ersten Viertel (14:13) zeigten die Wolnzacher, dass sie auch in der aktuellen Besetzung konkurrenzfähig sind. Stefan Fuchs gelang ein Korb mit Foul zum 7:5 (7. Min.), wenig später jedoch verwandelte ein unglücklicher Zusammenprall mit einem Gegner den quirligen Wolnzacher Aufbauspieler allerdings in ein schmerzverkrümmtes Häufchen Elend. Vorläufiger Verdacht auf Bänderverletzungen/-riss im Knie hieß es später aus dem Krankenhaus. Die Wolnzacher versuchten, die Moral trotzdem wieder herzustellen, mussten aber erst einmal einen 9:0-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels schlucken (14:22, 15. Min.). Mit viel Herz und fünf Schinhammer-Punkten kämpften sich die Wolnzacher wieder bis zum 24:29 heran, ehe ein unnötiger Ballverlust von Schinhammer den Würzburgern zum 31:24-Halbzeitstand durch Jonas Gröning (11 Punkte) gereichte.

Im dritten Viertel zeigten die Wolnzacher wieder ihr Kämpferherz. Zwar schafften sie es nicht, die taktischen Anweisungen eins zu eins umzusetzen, aber Ole Alsen konnte fünf Punkte in Folge und Schinhammer acht Punkte in Folge erzielen, so dass die Partie zum Ende des dritten Viertels (39:45, 30. Min.) immer noch offen war. Nachdem Schinhammer allerdings mit Krämpfen aus dem Spiel war, schien auch die Luft aus der Wolnzacher Offense heraus zu sein. Würzburg zündete über zwei Dreier von Bankspieler Fabian Hockgeiger (10 Punkte) einen 12:0-Lauf zum 57:41 (37. Min.), dem die Wolnzacher dann trotz zweier Auszeiten nichts mehr entgegen zusetzen hatten. Eine Umstellung in der Offense belebte die letzten drei Minuten noch einmal, mit 11:7 Punkten verabschiedeten sich die Hausherren aus einer schwierigen Partie. Endstand: 52:64.

„Lars Buss (Coach Würzburg) meinte, wir hätten ihnen das Leben richtig schwer gemacht. Führt man sich unsere Wurfquote, die Ausfälle vor und während des Spieles zu Gemüte, empfinde ich das als ein doppelt großes Kompliment“, so Wolnzachs Trainer Mike Urban. Flügel David Eichmüller fand, dass die Wurfverteilung trotz der schlechten Ausbeute wieder einen Schritt in die richtige Richtung genommen habe. Er fügt hinzu: „Es wird sicher weiterhin nicht leicht sein. Man muss das Beste aus den letzten und den kommenden Spielen ziehen. An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an Stefan Fuchs!“

TSV WOLNZACH: Alsen (10), Biersack L (2), Degner, Eichmüller (6), Fuchs S (3), Fuchs T (6), Gräber (2), Jureczek (6), Kappelmeier (4), Schinhammer (13).