Herren1 verliert Krimi

Wolnzach, 7.10.17. Erneut gab es Regionalliga-Basketball mit hohem Unterhaltungswert von der Wolnzacher Herren1. Gegen die BG Litzendorf kämpfte sich Mike Urbans Team vor annähernd 200 Zuschauern in die Verlängerung, musste sich dann aber um Haaresbreite mit 69:71 geschlagen geben.

Ole Alsen mit dem Monster-Dunk gegen Litzendorf.

Ole Alsen mit dem Monster-Dunk gegen Litzendorf.

Vom Spielverlauf her ähnelte das Spiel gegen Litzendorf dem ersten Spiel gegen Regnitztal sehr. Jeweils Anfang des zweiten und dritten Viertels gerieten die Hallertauer Korbjäger in Rückstand, konnten sich jedoch immer wieder herankämpfen, um im vierten Viertel richtig loszulegen. Ohne Power Forward Valerian Zenk und Small Forward Tobias Ziehe fehlten dieses Mal allerdings die nötigen Reserven, um dem Spiel einen deutlicheren und glücklichen Ausgang zu verleihen. „Wir haben gekämpft bis zum Umfallen,“ lobte Coach Urban. „Aber wir müssen unsere Energie noch schlauer einsetzen und uns öfters selbst belohnen. Genügend Chancen haben wir uns ja erarbeitet.“ Damit meinte der Wolnzacher Coach sicher auch die 15 vergebenen Freiwürfe (16/31 insgesamt). Die Gäste aus Franken schnitten hier mit 24/36 Freiwurftreffern schon deutlich besser ab, satte 31 Foulpfiffe bekamen die Wolnzacher von den Unparteiischen Fouls aufgebrummt.

Bereits im ersten Viertel (17:19) taten sich die Wolnzacher schwer, konnten den Spielabschnitt aber durch elf Punkte von Center Ole Alsen ausgeglichen gestalten, auch wenn dazu in der achten Minute ein Auszeit nötig war. Ein 9:0-Lauf der BG zu Beginn des zweiten Viertels (18:19) zum 17:28 (13. Min.) forderte die nächste Auszeit, eine Initialzündung gab es aber erst beim 22:35 (16. Min.). Alsen und der angeschlagene Peter Maischak verwandelten hintereinander zwei Dreier, um einen 13:3-Lauf der Wolnzacher zu starten, den Aufbau Tobias Fuchs mit einem Dreier zur Halbzeitsirene beendete (35:38, 20. Min.).

Tobias Fuchs verkürzte mit diesem Dreier zum 35:38-Halbzeitstand.

Tobias Fuchs verkürzte mit diesem Dreier zum 35:38-Halbzeitstand.

Das dritte Viertel (10:18) starteten Litzendorfs Topscorer Alexander Sperke (13 Punkte) und Manuel Rockmann (14) mit zwei „And-Ones“ (Korb trotz Foul), drei Freiwürfen nach Foul beim Dreier und einem erfolgreichen Dreier. Man kann sagen, die Wolnzacher waren von der Konzentration her nicht auf der Höhe und sahen sich erneut einem 13-Punkte-Rückstand gegenüber (25. Min.). Zu Beginn des vierten Viertels (19:8) brachte die Wolnzacher Bank über Freiwürfe von Torben Degner, eine Korb von Marco Hoffmeister und einen Dreier von Leonhard Biersack die Wolnzacher wieder ins Rollen. Nach einem 11:2-Lauf hieß es nur noch 56:58 (35. Min.), das Spiel war nun wieder völlig offen. Litzendorf bewies Moral und enteilte erneut durch Freiwürfe von Maximilian Kolbert (12 Punkte) und einen Dreier von Sebastian Slabu (12) auf 64:58 (38. Min.). Die Hausherren hatten sich jedoch festgebissen: in der Defense wurde nichts mehr zugelassen und vorne nutzte Olsen seine Vorteile, um sechs Punkte in Folge zu erzielen. Verlängerung war angesagt.

Hier starteten die Wolnzacher vermeintlich gut. Lukas Kappelmeier verwarf zwar zwei Freiwürfe, konnte wenig später aber zum 66:64 (42. Min.) erhöhen. Nach einem 6:0-Lauf der Gäste musste allerdings schon ein kleines Wunder her. Dieses hätten die Wolnzacher beinahe auch noch vollbracht, Stefan Fuchs verkürzte per Dreier zum 69:70 und nachdem die Gäste nur einen Freiwurf in der „Stop-the-Clock-Phase“ verwandeln konnten, hatten die Wolnzacher noch 4,5 Sekunden Zeit, um einen Korb zum Ausgleich zu machen. Da aber keine Auszeit mehr zur Verfügung stand, musste sich Tobias Fuchs mit einem schlecht getimeten Notwurf von der Mittellinie begnügen, der das Ziel verfehlte.

Alsen (Double Double mit 27 Punkten und 12 Rebounds) fordert in der Defensive eine bessere Abstimmung, für konstantere Spielverläufe zu sorgen. „Dann gerät auch der Gegner mal in Rückstand und muss viel Kraft aufwenden, um wieder aufzuholen.“ Seine eigene Leistung schreibt der 2.07m-Mann seiner angepassten Erwartungshaltung zu: „Ich versuche einfach nur Basketball zu spielen und die Energie auf dem Feld zu lassen.“ Für sein Team wünscht er sich, dass es weiter daran arbeitet miteinander zu spielen und das Selbstbewusstsein aller Spieler zu stärken. „Offensiv merkte man noch ein leichtes Zögern in der Entscheidungsfindung, in der Defensive waren wir oft einen halben Schritt zu langsam.“

TSV WOLNZACH: Biersack (3), Fuchs T (9), Fuchs S (6), Kappelmeier (3), Jureczek (4), Eichmüller (2), Hoffmeister M (3), Degner (2), Alsen (27), Maischak (10).