VBT 2017: Den nächsten Schritt gemacht
Wolnzach, 9./10.09.17. Zwei Tage voller Testspiele gab es am Wochenende beim elften Wolnzacher Vorbereitungsturnier. Dabei konnten sowohl die Wolnzacher Herren1 als auch Damen1 positive Akzente setzen. Für einen Turniersieg reichte es allerdings nicht, bei den Damen setzte sich die DJK Don Bosco Bamberg 2 (Bayernliga) durch, bei den Herren die Longhorns aus Herzogenaurach (1. Regionalliga).
Ihr erstes Spiel (wie alle Spiele in 4x7min ausgetragen) bestritten die Wolnzacher Damen (Bezirksoberliga) am Samstag gegen München Ost (Bayernliga) noch mit der besten Aufstellung bestehend aus neun Spielern. Die ersten beiden Viertel konnten sogar gewonnen werden (Halbzeit: 21:16), im vierten Viertel (9:23) machten Celine Szagun (11 Pkt.) und Anna Zwiers (13) den Wolnzacherinnen jedoch den Garaus (Endstand: 38:49). Da reichten auch gute Partien von Clara Biersack (10) und Nachwuchsspielerin Bettina Seidl (9) nicht. Im zweiten Gruppenspiel standen dann Julia Braun und Biersack nicht mehr zur Verfügung. Hätte Annika Rotter, die das Team während der Saison Richtung Rosenheim verließ, nicht ausgeholfen, wäre das Team von Ersatz-Coach Stefan Fuchs nur noch mit sechs Spielerinnen unterwegs gewesen. Doch mit viel Kampfgeist und einer starken Christine Preyß (11) kämpften sich die Wolnzacherinnen gegen Heroldsberg (Bayernliga) nach einer schwachen ersten Halbzeit (9:16) wieder zurück und konnten die Partie tatsächlich noch gewinnen (29:25).
Durch die Platzierung als Gruppenzweiter kam es im letzten Spiel für Fuchs und sein Team erneut zu einem Aufeinandertreffen mit einem Bayernligateam, dem BC Hellenen. Schnell lagen die schwächelnden Wolnzacherinnen 0:10 zurück, bis Victoria Weißbach sechs Punkte in Folge erzielte. Viertel zwei (2:18) und drei (3:14) dominierten dann die Gäste aus München dank Hugo (11 Pkt.) und Lubner (12), am Ende hieß es 25:54. Im Spiel um Platz fünf unterlag Heroldsberg Neuötting (Bezirksliga) 28:52. Das Finale gewann Bamberg dank einer starken zweiten Halbzeit (29:14) gegen den ersatzgeschwächten TSV München Ost mit 52:32. Spiegel (11 Pkt.), Hering (10) und Redeker (9) führten die Zweitligareserve der Franken zum Turniersieg. Die Stimmung über die 1:2-Siege-Bilanz war im Wolnzacher Lager sehr positiv. „Wir wollten trotz Unterbesetzung einfach Spaß an den Spielen haben“, sagt Bettina Seidl. „Wir haben eine sehr gute Teamchemie und konnten uns dadurch gegenseitig aufbauen. Dass Annika [Rotter] ausgeholfen hat, hat zusätzlich motiviert. Wir waren durch das Training gut vorbereitet und bereit die Herausforderung anzunehmen.“ Stefan Fuchs, der für Bruder Tobias als Trainer einsprang, attestierte den Damen eine „super Leistung“. Den Kampfgeist, die positive Stimmung und die Aufopferungsbereitschaft empfand er als Trainer, der das Team normalerweise nicht betreut, als wahre Freude. „Wir wollten den nächsten Schritt in der Vorbereitung gehen, uns als Team besser finden und viel lernen. Nach dem Ausfall einiger Leistungsträger sollte sich jeder ein Herz fassen und mit Selbstvertrauen spielen. Das ist gelungen, zudem haben unsere Nachwuchsspielerinnen Victoria Weißbach und Bettina Seidl meiner Meinung nach ein geniales Turnier gespielt!“
TSV WOLNZACH DAMEN (vs. München Ost/Heroldsberg/Hellenen): Biersack (10/-/-), Braun (5/-/-), Troiano (0/0/0), Merkl (2/5/6), Seidl (9/3/0), Preyß (4/11/7), Rotter (3/3/4), Weißbach (5/6/6), Gürle (0/1/2).
Den nächsten Schritt hat definitiv auch die Wolnzacher Herren1 gemacht. Zum ersten Mal in der elfjährigen Geschichte des heimischen Vorbereitungsturniers erreichte das neu formierte Team von Mike Urban mit drei Gruppensiegen gegen Gegner aus der Süd-Division der 2. Regionalliga Südost das Finale. Im ersten Spiel gegen Gröbenzell legten die Wolnzacher dank Ole Alsen (9 Pkt.) und Peter Maischak (21) einen guten Start hin (1.Viertel 17:13), das Team musste sich jedoch nach einem kurzen Rückstand (17:21, 9. Min.) wieder fangen, was unter der Führung von Tobias Fuchs (4) und Maischak gelang. Nach der Halbzeit (31:24) legten David Eichmüller (10) und Valerian Zenk (7) nach, das letzte Viertel dominierten die Wolnzacher dann mit 16:4, was einen starken 63:39-Auftaksieg ergab. Urban konnte bereits im ersten Spiel erkennen, wie gut es der Mannschaft tat, dass endlich ein ausgewogenes Verhältnis auf den verschiedenen Positionen herrschte: „Es standen mindestens zwei Spieler auf jeder Position zur Verfügung, es war stets der Wille zum Zusammenspiel zu erkennen. Mehr als doppelt so viele Vorlagen wie Ballverluste im ersten Spiel sprechen auch für die Qualität dieses Ansatzes. Das hat schon richtig Spaß gemacht. Die Frage war, ob das ein Ausreißer war.“ Das war es nicht.
Im zweiten Spiel legten die Wolnzacher im ersten Viertel (27:6) noch einmal eine Schippe drauf und feuerten ein wahres Basketballfeuerwerk ab. Die Verteidigung arbeitete auf Hochtouren, der Ball lief und es wurde hochprozentig verwandelt. Selbst als es einmal aufgrund eines unsportlichen Fouls der Münchener – auf der Wolnzacher Bank hoch herging, ließen die Hallertauer Korbjäger nicht locker. Den herausgespielten Vorsprung konnten die Wolnzacher bis zum 62:42 (27. Min.) halten und sich eine freiere Rotation leisten. Endstand: 62:50. Gegen Leitershofen, letzte Saison immerhin Tabellenvierter der 2. RLSO, wurde die Latte wieder ein wenig höher gelegt. Tobias Ziehe stand nicht mehr zur Verfügung und die Wolnzacher wollten nun zum ersten Mal beim eigenen Turnier ins Finale einziehen. – Leitershofen zeigte sich allerdings bissig, übernahm kurzzeitig die Führung und ließ sich auch bis zur Halbzeit (20:18) nicht abschütteln. Aufbau Nymphius (13 Punkte) stellte die Wolnzacher immer wieder vor Probleme. Im dritten Viertel gab es wiederum zwei Führungswechsel, bis zwei Minuten vor Spielende blieb die Partie ausgeglichen (38:38). Dann übernahm Maischak per Dreier, Hook Shot und Freiwürfe, während die Bollwerke in der Verteidigung dicht hielten. Ein umkämpfter 46:38 bedeutete den dritten Sieg im dritten Gruppenspiel.
In Gruppe Zwei marschierte das mit ein paar Profis komplementierte Farm-Team aus Herzogenaurach noch deutlicher als die Wolnzacher zum Gruppensieg. Gegen Heroldsberg (Bayernliga) gab es ein 54:31, gegen Schwaben Augsburg (Bayernliga) ein 74:34 und gegen Bayreuth (2. RSLO Nord) ein 62:35. Da konnten es sich die Franken, die mit 14 Mann angereist waren, erlauben, ihre Stammkräfte zu schonen und einigermaßen ausgeruht ins Finale zu gehen. Die Intensität und Präzision im Spiel der Franken war auch gleich im ersten Viertel (6:14) zu spüren. Doch mit viel Kampfgeist und neun Maischak-Punkten konnten die Wolnzacher das Spiel bis zur Halbzeit fast wieder ausgeglichen gestalten (20:24). Ein 16:2-Lauf der Gäste im dritten Viertel (5:16) stellten dann klare Verhältnisse her. Das Programm „Aufgeben“ schien es jedoch nicht in der Wolnzacher DNS zu geben, beim Stand von 32:55 (26. Min.) beendeten die erschöpften Korbjäger das Spiel mit einem 8:0-Lauf und verabschiedeten sich mit 40:55 und erhobenen Hauptes aus ihrem ersten Vorbereitungsturnier-Finale.
Maischak fand, dass die Wolnzacher sich immer mehr zu einer Einheit entwickeln, aber noch Zeit für den Findungsprozess brauchen. „Wir legen allerdings immer einen hohen Standard an uns an und sind somit ständig gefordert. Deshalb haben wir auch in Sachen Intensität und Konzentration Fortschritte gemacht“, sagte das Zwei-Meter-Kraftpaket. Den Gesamteindruck von seinem neuen Team beschreibt er bis jetzt als „sehr solide“, obwohl die Mannschaft noch für Ãœberraschungen in beide Richtungen gut sei. Das Team habe in den vergangenen Jahren wenig verloren und sei eine Liga höher erst einmal der Underdog. Wenn der Einsatz und der Fokus auf das Wesentliche stimmen, dann glaubt Maischak, dass das Team auch die suboptimale Personalsituation (Verletzungen, Auslandsaufenthalte) überwinden und sich in der 2. Regionalliga etablieren kann.
TSV WOLNZACH HERREN (vs. Gröbenzell/DJK München/Leitershofen2/Herzogenaurach): Biersack J (0/0/0/0), Kappelmeier (4/5/0/0), Schinhammer (0/4/9/4), Zenk (7/10/12/9), Ziehe (6/8/-/-), Eichmüller (10/4/2/5), Alsen (9/2/13/5), Maischak (21/13/7/13), Fuchs S (0/2/2/0), Gräber (2/8/0/0), Fuchs T (4/2/1/4), Hoffmeister M (-/4/0/0).