Herren3 krönt erste Saison

Oberschleißheim, 11.3.17. Am vorletzten Spieltag setzte die Wolnzacher Herren3 ihrer ersten Saison die Krone auf: der 56:38-Arbeitssieg am Samstag-  in Oberschleißheim bedeutet die Meisterschaft in der Kreisklasse HerrenB.

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Das im August neu gegründete Team, das unter dem Spitznamen die „Expendables“ läuft, setzt seine Erfolgsgeschichte fort. Im Kreispokal setzte sich das Team von C-Trainer Filip Schinhammer am 29.1. und 4.3. gegen den VfR Garching2 (KreisklasseA) mit 78:67 und 62:55 durch und hat damit das Final Four des Pokalwettbewerbes erreicht. Am vergangenen Samstag konnte die Herren3 noch einen draufsetzen und sich mit dem 56:38 beim TSV Schleißheim frühzeitig die Meisterschaft sichern.

Dabei war die Ausgangslage für die Wolnzacher durchaus suboptimal. Mit Small Forward Julian Hecker (12,5 Punkte pro Spiel), Power Forward Ferdinand Els (11,5), Center Joe Thaler (11,5) und Power Forward Matthias Linkenbach (9,0) fehlten vier der besten fünf Werfer. Erfahrene Basketball-Cracks wie Stephan Hable (4,5) und Peter Wolf waren ebenfalls verhindert, Energiebündel Elan Pinar (7,0) war nur als Zuschauer dabei und die U18-Spieler Johannes Finsterer und Frederik Häsler konnten aufgrund ihres bevorstehenden Meisterschaftsspieles nicht aushelfen. Immerhin hatte U20-Spieler Florian Stranske nach ein paar Jahren Pause wieder seinen Weg zum Basketball zurückgefunden und wurde nach zwei erfolgreichen-  Trainingseinheiten gegen Schleißheim als Unterstützung am Brett aufgestellt.

Gemäß den Vorzeichen verlief die erste Halbzeit (27:22) auch sehr zäh für die Wolnzacher. Immer wieder wurden unkonzentrierte Fouls begangen, während im Angriff entweder die sich darbietenden Würfe oft nicht fallen wollten oder die Spielzüge im Sande verliefen. Der TSV Schleißheim tat sich zwar ebenso schwer, war aber insgesamt etwas ausgeglichener, geduldgier und cleverer im Halbfeldangriff, so dass die Hausherren die Hälfte ihrer Punkte in Durchgang eins von der Freiwurflinie – erzielen konnten.

Eine für die Wolnzacher positive Tendenz war allerdings gleich von Anfang an zu erkennen: Aufbauspieler Mike Urban wollte sein Team an diesem Tag trotz aller Widrigkeiten unbedingt zur Meisterschaft führen. Immer wieder fand er gegen die Schleißheimer Zonenverteidigung Räume für Mitteldistanzwürfe und Anspiele, die an diesem Tag meist in Thomas Hansen einen dankbaren Abnehmer fanden. Als dann in Halbzeit zwei die ersten Dreier für Urban fielen und sein Team effektiver verteidigte, konnten die „Expendables“ im dritten (12:4) und vierten Viertel (17:12) die Führung ausbauen und zu guter Letzt doch noch einen deutlichen Sieg einfahren. „Ich finde es zwar nicht so schön, wenn ein Spieler die Hälfte aller Punkte macht, aber ich weiß, dass sich die Jungs auf das Derby zum Saisonende freuen und deswegen ist es gut, dass sie da jetzt ganz entspannt hinfahren können“, zwinkerte Kapitän Urban nach dem Spiel.

Das letzte Saisonspiel am 19.3. (17.15 Uhr) in Pfaffenhofen ist für die Wolnzacher nach dem letzten Sieg aufgrund des gewonnenen direkten Vergleiches gegen Pfaffenhofen nicht mehr entscheidend. Platz eins ist den Expendables nicht mehr zu nehmen.

TSV WOLNZACH: Boxhammer, Fleckenstein (4), Hansen (15), Hoffmann (6), Klam, Schinhammer (2), Schwarzhuber, Stranske, Terlutter, Theis, Urban (28), Zinner (1).

STIMMEN ZUR MEISTERSCHAFT

Trainer Filip Schinhammer

„Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn man eine Mannschaft übernimmt, die in diesem Fall sogar erst seit diesem Jahr besteht, und sofort erfolgreich ist. Die größte Motivation war immer das Team selbst. Jeder war stets heiß auf Basketball und wollte trainieren, an sich arbeiten und spielen. Selbst wenn ich einmal nicht das Training halten konnte, haben sich 10-15 Leute in der Halle getroffen. So eine Passion für den Sport selbst, macht es für einen Coach leichter, auch motiviert zu sein, wenn es mal nicht läuft. Heute war es schön zu sehen, wie jeder motiviert und fokussiert war und nur den Sieg im Kopf hatte. Wir sind als Einheit aufgetreten und haben trotz einiger Fehler in der ersten Halbzeit weiter eine positive Einstellung gehabt und uns angepasst. So haben wir den Sieg geholt.

Vor der Saison wusste allerdings gar nicht, womit ich zu rechnen hatte. Wegen Pendeln u.ä. war für mich nur klar, dass ein Training pro Woche und acht Saisonspiele eigentlich perfekt passen, um im Verein trotzdem als Coach aktiv zu sein. Womit ich jedoch – nicht gerechnet hatte, war, dass wirklich jeden Donnerstagabend 15-20 Basketballverrückte in der Halle stehen und total Bock auf mein Training haben würden. So wurde aus eine lockeren Geschichte bald ein wenig mehr Ernst, da jeder immer besser werden und weiter an seinem Game feilen wollte.-  Dass wir Meister werden, hätte ich von Vornherein jetzt zwar nicht unbedingt erwartet. Da wir aber mittlerweile drei ehemalige Regionalligaspieler und ein paar solide ausgebildete Jugendspieler in unseren Reihen haben, die zusammen mit den restlichen Spielern eine super Mischung ergeben, muss ich zugeben dass ich uns von Vornherein jetzt keine schlechten Chance ausgerechnet habe.“ – 😉

U19-Spieler Georg Schwarzhuber

„Ich habe ein unglaublich gutes Gefühl, zumal ich das erste Mal überhaupt Meister wurde. Die größte Motivation kam von den Teamkameraden und vom Trainer, die mich immer wieder angefeuert und aufgebaut haben, wenn es mal nicht so gut lief. Der schönste Moment war, als mir klar wurde, dass wir Meister werden, also noch während des Spieles, während den letzten Minuten.

Vor der Saison wusste ich erst einmal gar nicht, was auf mich zukommen wird. Ich würde das erste Mal im Erwachsenenbereich spielen. Mit unserem guten Abschneiden habe ich überhaupt nicht gerechnet. Die Hauptsache war, Spaß und Freude für das ganze Team zu finden und genau so war es auch die ganze Saison über.“

Urgestein Andreas Fleckenstein

„Mir sind nach dem Spiel gegen Schleißheim ein paar Namen meiner Teamkollegen der ersten Wolnzacher Herrenmannschaft durch den Kopf gegangen… – Gunnar Kühn, Klaus Hoffmeister, Stefan Kiatkowski, Christoph Breitsameter, Benjamin Dost, Thomas Aigner, Klaus Schachtner, Tom Hansen Senior, Robert Huber, Florian Schweiger, Daniel Behner… – und natürlich Mike Urban und Dominic Terlutter. Das muss 1999 bis 2004 gewesen sein… – Wir hatten damals sogar kurzzeitig ein eigenes Cheerleader Team, das ist mir noch bestens in Erinnerung geblieben. Der sportliche Vergleich zu heute ist echt schwierig, wir waren damals einfach verhältnismäßig planlos.

Die Meisterschaft heute bedeutet mir schon sehr viel, wobei Basketball für mich schon immer mehr als ein Spiel ist und war! Erfolg in einer Gruppe ist einfach tausendmal geiler als als – Einzelsportler! Und wenn dann so Leute wie Dominic und Mike dabei sind, aus der Zeit, wo ich selber noch jung war, dann ist das einfach unglaublich! Ich habe vor der Saison nicht mit Platz eins gerechnet, aber als die Hinrunde vorbei war und man alle Gegner einmal gesehen hatte, war für mich klar, dass es keinen anderen Aufsteiger als uns geben konnte.“