Da war es nur noch einer

Ingolstadt-Ringsee, 12.03.17. Eine Mannschaftsleistung beim Tabellenletzten ESV Ingolstadt-Ringsee erbrachte den Tabellenführern aus Wolnzach am Sonntag einen 100:50-Kantersieg. Eine kleine Ãœberraschung im Frankenderby zwischen Heroldsberg und Erlangen (90:76 für Erlangen) sorgte dafür, dass die Wolnzacher Basketballer doppelt jubeln durften. Denn jetzt können die Wolnzacher am Samstag (18.3., 18.30 Uhr) zuhause mit einem Sieg gegen den TSV Nördlingen alles klar machen.

Tobias Fuchs erzielte gegen Ingolstadt den 100. Punkt per Mitteldistanzwurf.

Tobias Fuchs erzielte gegen Ingolstadt den 100. Punkt per Mitteldistanzwurf.

Eine Saison mit 22 Spielen ist nicht zu unterschätzen, wie der Aufsteiger aus Ingolstadt zu spüren bekam. Mit nur acht Spielern musste der ESV gegen die favorisierten Wolnzacher ran, drei davon foulten im Verlauf der Partie aus. Die Abwesenheit von Dmitrji Simanovic (13,2 Punkte pro Spiel/hat das Team verlassen) und Konstantin Walter (13,8 Pkt./Sperre) ließ die Chancen auf den Klassenerhalt der Schanzer zusätzlich sinken. Im ersten Viertel bäumte sich Ingolstadt nach einem frühen 2:7-Rückstand (3. Min.) durch elf Punkte in Folge von Peter Maischak (17 Punkte) noch einmal auf (13:15, 7. Min.). Aber ein 8:0-Lauf durch Torben Degner, David Eichmüller, Sven Leichtl und DeShar Clipper rückte zum Viertelende (23:14) die Verhältnisse wieder gerade. „Wir hatten zuerst den Rest von Ingolstadt ganz gut im Griff, haben aber mittendrin ein bisschen gebraucht, bis auch der letzte Spieler auf dem richtigen Dampfer war, wie wir Peter (Maischak) zu verteidigen haben. Ansonsten lief es eigentlich von Beginn an ziemlich gut“, fand Tobias Ziehe.

Im zweiten Viertel (32:13) zündeten die Wolnzach richtig durch: ein 16:1-Lauf, bei dem Eichmüller, Filip Schinhammer und Alexander Hoffmeister Dreier verwandelten und Anthony Gräber zwei Mal am Brett punktete, stellte schnell die Weichen auf einen deutlichen Sieg (39:17, 14. Min.). Maischak foulte kurz nach der Halbzeit (55:27) aus, die Schanzer spielten allerdings tapfer zu Ende. Die zweite Halbzeit (45:23) gingen die Wolnzacher zwar nicht mehr mit vollster Konzentration zu Werke, konnten aber dank einer guten Freiwurfquote (73%) und eines langsam aufwachenden Tobias Fuchs am Ende die 100 Punkte noch vollmachen. Alle 12 Wolnzacher Spieler beendeten die Partie mit vier oder mehr Punkten.

Andernorts war auch Verfolger Heroldsberg (14:5 Siege) nicht vor den Strapazen einer langen Saison gefeit. Dies bekam das Team von Hubert Selzle am Sonntag gegen den TB Erlangen (10:9) zu spüren. Den Ausfall von zwei, drei Leistungsträgern machten auch 16-  Punkte von Abdul Amani und 28 Punkte von Christoph Schröder nicht wett. Erlangen schaffte den Auswärtssieg trotz einer schlechteren Ausgangslage in der Tabelle dank eines starken dritten Viertels (22:12) sowie 24 Punkten von Daniel Dorberth und 37 Punkten von Leon Schnitzler.

Deutlich besser machte es TV Augsburg (14:5-Bilanz), der im Schwabenderby am Samstag mit einem 92:66-Sieg ein weiteres Ausrufezeichen setzte und Heroldsberg nun sogar aufgrund des gewonnenen direkten Vergleiches – überholt hat. Bleibt der TVA seiner sehr guten Rückrundenform treu, wird wohl auch das direkte Duell der beiden Verfolger am 25.03. in Heroldsberg an den TVA gehen.

Die frische Niederlage von Heroldsberg bedeutet für die Wolnzacher (16:2-Bilanz), dass sie nun drei Siege Vorsprung haben und – ihnen ein Sieg aus drei Spielen reicht, um die Meisterschaft zu sichern. „Wir freuen uns enorm über den Saisonverlauf, vor allem über unseren exzellenten Start mit 15:0 Siegen, an dem unsere Ausgeglichenheit und die Aufopferungsbereitschaft der Spieler – großen Anteil hatten“, ordnet Urban den Kontext ein. „Sich jetzt am Saisonende wirklich noch mit einem TV Augsburg in Topform anlegen zu müssen, wäre ein Spiel mit dem Feuer gewesen.“ Kapitän Lukas Kappelmeier freute sich über einen fokussierten Start gegen Ingolstadt, schätzt das bevorstehende Spiel am Samstag allerdings ganz anders ein: „Wir haben es am Sonntag gut hingekriegt, gegen einen vermeintlich schlechteren Gegner mit einem guten Level einzusteigen und das Tempo hochzuhalten. Aber diese Woche müssen wir jetzt noch mal richtig gut – arbeiten, um gegen Nördlingen erfolgreich zu sein.“

TSV WOLNZACH: Leichtl (5), Kappelmeier (4), Oberndorfer (4), Jureczek (4), Schinhammer (15), Eichmüller (10), Hoffmeister Al (13), Ziehe (10), Degner (10), Gräber (8), Fuchs T (9), Clipper (8).