Boden gut gemacht

Wolnzach, 29.01.17. Mit einem 81:42-Kantersieg haben die Wolnzacher Basketballer vor 150 Zuschauern gegen den stark unterbesetzten TB Erlangen ihre Siegesserie auf 14 Spiele ausgebaut. Mit nur sechs Spielern in der Aufstellung – waren die Franken gegen den Tabellenführer von Anfang an im Hintertreffen.

David Eichmüller (am Ball; 16 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists gegen Erlangen) war erneut ein wichtiger Motor das Wolnzacher Spiels.

David Eichmüller (am Ball; 16 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists gegen Erlangen) war erneut ein wichtiger Motor das Wolnzacher Spiels.

Schon vor dem Spiel hatte es allerdings eine andere positive Nachricht für die Wolnzacher gegeben. Am Samstag hatte Verfolger Heroldsberg in Nördlingen eine hauchdünne 76:74-Niederlage einstecken müssen und steht nun mit einer Bilanz von 10:4 Siegen hinter den weiterhin ungeschlagenen Wolnzachern. Heroldsberg musste in Nördlingen ohne seinen Topscorer Philipp Baumeister auskommen (14,1 Punkte pro Spiel), der aufgrund eines Auslandssemesters auch wohl den Rest der Saison fehlen wird. Daraus ergibt sich, dass die Hallertauer Korbjäger noch fünf ihrer verbleibenden acht Partien gewinnen müssen, wenn sie ohne direkte Vergleiche oder Schützenhilfe Meister werden wollen. „Zu viel brauchen wir uns auf die ersten drei Spiel der Rückrunde nicht einzubilden“, warnte Coach Mike Urban. „Gegen Schwandorf haben wir nur eine Halbzeit lang wirklich gut gespielt, Dingolfing und Erlangen hatten bedeutsame Ausfälle. Was man gesehen hat, war, dass wir Ausfälle wesentlich besser wegstecken als andere Teams. Aber wir müssen jetzt mit den kommenden Aufgaben schon noch wachsen und an Form zulegen.“

Zwei Wolnzacher Spieler haben die Abwesenheit von Topscorer Johannes Wießnet (15,3 Pkt.) in den letzten beiden Spielen in dieser Hinsicht besonders gut nutzen können. Aufbau Lukas Kappelmeier und Shooting Guard David Eichmüller haben gegen Dingolfing und Erlangen Allround-Werte der Sonderklasse hingelegt. Eichmüller verwandelte 12 von 15 Würfen (14,5 Punkte), holte 7,0 Rebounds und 1,5 Steals, spielte 3,0 Assists und verbuchte nur 1,0 Ballverluste. – Kappelmeier verwandelte sieben von 15 Würfen (8,5 Pkt.), holte 6,5 Rebounds und 3,0 Steals, spielte 4,5 Assists und erlaubte sich dabei nur 1,5 Ballverluste. „Mir ist es heut gelungen, im Angriff mehr Zeichen zu setzen. Durch eine – intensive Verteidigungsarbeit haben wir uns zusätzliche Chancen ermöglicht, davon habe ich profitiert“, so Kapitän Kappelmeier.

Bis die Wolnzacher Basketball-Maschinerie angelaufen war, dauerte es allerdings ein wenig. Zwar erholten sich die Hausherren von einer überraschenden 5:0-Führung des TB schnell, zum Viertelende ließ der Fokus allerdings wieder etwas nach. Aus einer 16:5-Führung (5. Min.) – wurde bis zum Viertelende ein müdes 21:12. Im zweiten Viertel ein ähnliches Bild: den Viertelanfang und das Viertelende verschliefen die Wolnzacher, dieser Abschnitt ging nur mit 13:12 an das Heimteam. Zur Halbzeit (34:24) mussten sich die Wolnzacher mit 12 Ballverlusten und einer Quote von sieben von 20 Zweipunktversuchen zufrieden geben. – Immerhin hatten fünf Dreier gegen die beständige 3-2-Zone der Gäste ihren Weg ins Ziel gefunden.

Halbzeit zwei läutete Kappelmeier mit fünf Zählern in Folge ein, wenig später verwandelten Sven Leichtl und Alexander Hoffmeister zwei Dreier. Oliver Oberndorfer, der nach überstandener Verletzung sein zweites Saisonspiel machte, erhöhte für Wolnzach mit fünf Punkten im dritten Viertel (24:7) auf 58:31 (30. Min.) Eichmüller legte im letzten Abschnitt (23:11) noch einmal zehn Punkte in Folge nach, so dass Halbzeit zwei mit 47:18 deutlich besser verlief als Durchgang eins. „Vielleicht waren wir am Anfang etwas unkonzentriert, nachdem wir gesehen haben, dass Erlangen nur zu sechst und nur mit einem (Jonas Ritzer, 16 Punkte gegen Wolnzach) der besten acht Werfer ins Spiel ging“, überlegte Sven Leichtl, der mit 14 Punkten, zwei Assists und zwei Steals die letzten beiden schwachen Spiele vergessen machte. Coach Mike Urban konnte den Leistungsschwankungen auch etwas Gutes abgewinnen: „Auf Johannes (Wießnet) liegt aufgrund seiner Größe und Punktestatistik oft das Hauptaugenmerk der gegnerischen Verteidigung. Ohne ihn spielen wir ein bisschen anders und verteilen die Spielanteile und Aktionen noch mehr nach Tagesform als es eh schon Usus ist. Das macht uns noch unberechenbarer.“

TSV WOLNZACH: Biersack L (2), Leichtl (14), Fuchs T, Fuchs S (2), Kappelmeier (12), Oberndorfer (5), Jureczek (8), Schinhammer (6), Eichmüller (16), Hoffmeister (5), Ziehe (3), Degner (8).