Defensiv-Duell

Wolnzach, 29.01.17. Am Sonntag um 17:00 empfangen die Wolnzacher Herren-Basketballer den TB Erlangen, damit treffen die beiden besten Defensiven aufeinander. Die Franken stehen derzeit mit 7:6 im oberen Mittelfeld der Tabelle der Bayernliga Mitte.

Comeback in Sicht? Thorben Woldt ist als Aushelfer für die Partie gegen Erlangen auf dem Radar.

Comeback in Sicht? Thorben Woldt ist als Aushelfer für die Partie gegen Erlangen auf dem Radar.

Der TB hat nach einer leicht überdurchschnittlichen Hinrunde gezeigt, dass er in die Bayernliga Mitte ein Wörtchen mitreden kann. In der Rückrunde gelang bis jetzt ein etwas überraschender 71:49-Kantersieg in Cham, am vergangenen Spieltag gab es allerdings eine knappe 68:73-Heimniederlage gegen einen nicht in Bestbesetzung spielenden FC Tegernheim, obwohl Erlangen gegen die Oberpfälzer schon 42:32 zur Halbzeit geführt hatte. Der Einbruch in der zweiten Halbzeit war nicht ganz verwunderlich, fehlten den Franken doch drei ihrer besten vier Werfer. Small Forward Leon Schindler (18,5 Punkte, 6,6 Freiwurfversuche, 0,1 Dreier pro Spiel) erzielte zwar 17 Zähler gegen Tegerheim und bekam auch von drei anderen Spielern zweistellig Unterstützung, aber die Ausfälle von Aufbau Daniel Dorbert (12,1/0,7/1,3), Aufbau Andreas Rothberger (8,5/3,1/1,5) und Center Michael Grünert (7,8/2,0/0,3) waren sicherlich nicht hilfreich. Nur ein Erlanger Spieler, Power Forward Benjamin Kalender (7,3/2,8/0,2)-  war bis jetzt bei allen 13 Partien dabei, ansonsten weist die deutliche Mehrheit der Spieler bis jetzt mindestens drei bis fünf Spielausfälle auf.

Die personelle Fluktuation könnte auch einer der Gründe sein, warum die Offensive der Franken (66,5 Punkte pro Spiel) oft nicht ganz so zuverlässig ist. Die 66,5 Punkte pro Spiel sind ein Wert, der im unteren Tabellendrittel anzusiedeln ist. Nur 4,3 Dreier pro Spiel finden ihren Weg ins Ziel, das ist sogar der schlechteste Wert der Liga. Dafür ist der TB sehr treffsicher von der Freiwurflinie, 64% sind der drittbeste Wert der Liga. Der Siegesgarant ist jedoch eine kämpferische Defensive, die hinter der der Wolnzacher (84,5:59,6) auf Rang zwei in der Liga rangiert. Nur 65,0 Punkte lässt Erlangen pro Spiel zu. Bereits im Hinspiel (69:43 für Wolnzach) gab es eine defensiv orientierte Partie. Nur gut, dass sich die Wolnzacher gegen Dingolfing auch ohne ihren Topscorer Johannes Wießnet warmgespielt und 89 Punkte erzielt haben.

So wie es nämlich aussieht, müssen die Wolnzacher am Wochenende wieder auf einige Spieler verzichten. Der Einsatz der großen Brettspieler um Wießnet, Thomas Moosmayr und Torben Degner ist eher unwahrscheinlich. Power Forward Alexander Jureczek und Aufbau Oliver Oberndorfer werden am Freitag-  ihre Sprunggelenke testen, vielleicht sind beide am Sonntag wieder einsatzbereit.-  Aus der Herren2 hat Coach Mike Urban unter anderem schon Power Forward Thorben Woldt als Aushilfe-  im Auge. Dieser könnte die Power Forwards De Shar Clipper und Tobias Ziehe am Brett entlasten. „Thorben hat ja bereits ein paar Jahre Herren1-Erfahrung, außerdem ist er taktisch sehr begabt und ein guter Allrounder. Insofern wird er auch ohne viele Trainings bei der Herren1 schnell wieder in unser Spiel finden“, so Urban. Die Aufbauspieler Lukas Kappelmeier und Tobias Fuchs dürften bis Sonntag ihre Erkältung überwunden haben, so dass auf den Außenpositionen die nötige Tiefe für eine intensive Spielweise vorhanden sein sollte. Im neuen Jahr haben die Wolnzacher jeweils nur 57 (vs. Schwandorf) und 37 Punkte (vs. Dingolfing) zugelassen, sollte die Defensivarbeit weiter so gut funktionieren, dürfte auch der ein oder andere Ausfall zu verkraften sein.