Wie in alten Zeiten
Dingolfing, 22.01.17. Im zweiten Spiel der Rückrunde lief es schon besser für die Wolnzacher Korbjäger. In Dingolfing gelang am Sonntag trotz einiger Ausfälle gegen die ebenfalls geschwächten Niederbayern ein 89:37-Kantersieg. Damit führen die Wolnzacher die Bayernliga Mitte mit 13:0 Siegen weiterhin klar an.
Wie ungleich sich Ausfälle auswirken können, war besonders in einer Partie wie dieser zu sehen. Die TV Dingolfing Dukes mussten auf den Liga-Topscorer Eduard Hoffmann (24,6 Punkte pro Spiel), Sebastian Czink (17,9) und weiterhin auf Andrej Rapsch (7,0) verzichten und konnten somit nicht an die starke Offensivleistung aus dem Hinspiel (107:77 für Wolnzach) anknüpfen, zu der Hoffmann 29 und Czink 21 Zähler beigetragen hatten. Die Hallertauer mussten ebenso auf ihren Topscorer Johannes Wießnet (15,3) sowie drei weitere Brettspieler und Aufbau Oliver Oberndorfer, der sich im Freitagstraining am Sprunggelenk verletzte, verzichten. Um die zehn Stammspieler starke Mannschaft auf der Innenspielerposition noch zu verstärken, war Power Forward Marco Hoffmeister aus der Herren2 als Aushilfe rekrutiert worden. Zudem stellte Shooting Guard David Eichmüller seine Vielseitigkeit unter Beweis (13 Pkt., 8 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals) und fungierte gegen die Dukes als Power Forward.
Der Plan der Wolnzacher, gegen die Dingolfinger, die außer dem erfahrenen Neuzugang Michael Giermindl keine wirklichen Innenspieler im Kader haben, mit ihrer Kaderbreite und einer variablen Spielweise über die Power Forwards zu überzeugen, ging voll und ganz auf. Da machte es auch nichts, dass ein paar Außenspieler einen schwarzen Tag hatten. Neben Eichmüller glänzte – Tobias Ziehe mit 17 Punkten, acht Rebounds und vier Assists. Marco Hoffmeister (13 Pkt., 5 Reb.) hatte mit elf Punkten im ersten Viertel eine heiße Phase und als er abkühlte, wachte Power Forward De Shar Clipper (8 Pkt., 8 Reb.) auf. „Es hat sich gelohnt, DeShar und Marco über die letzten ein, zwei Monate hinweg aufzubauen, ihnen wo es ging Spielpraxis – und Vertrauen zu geben“, freute sich Coach Mike Urban, „jetzt sind sie bereit, wenn wir sie brauchen.“ Dem konnte sich auch Marco Hoffmeister nach seinem Bayernligadebut – anschließen: „Ich hatte von Anfang an großes Vertrauen in unser Können. Durch die vergangenen Spiele und Trainings war ich mit allen eingespielt und habe meine Positionen gesucht, gefunden und beendet. Eine solche Leistung gibt mir Kraft, weiter an meinem Körper zu arbeiten. Vielleicht kann ich mit großem Einsatz und harter Arbeit auch in Zukunft öfters erfolgreich bei der Herren1 aushelfen.“
Dass die Harmonie auf dem Feld stimmte, war gleich im ersten Viertel (32:6) zu sehen. Die Wolnzacher zauberten förmlich eine 23:1-Führung (5. Min.) auf das Parkett, anfängliche Versuche eine Zonenpresse der Hausherren fanden bald ein Ende. Im zweiten Viertel (17:10) bauten die Gäste ihre Führung dank zweier Dreier von Alexander Hoffmeister weiter aus, zur Halbzeit stand ein vernichtendes 49:16 auf der Anzeige. Im dritten Viertel bauten die Wolnzacher ihre Führung zuerst auf 35 Punkte aus (61:26, 26. Min.), bevor der Schlendrian endgültig – einzog (15 Ballverluste in der zweiten Halbzeit). Mit einem 9:3-Lauf beendete der TV diesen Abschnitt und konnte ihn sogar 19:15 für sich entscheiden. Im letzten Viertel (25:2) gab es allerdings wieder Einbahnstraßenbasketball Richtung Wolnzach, lediglich ein Feldkorb gelang den Gastgebern. Ein ungefährdetes 89:37 war das Endergebnis. David Eichmüller freute sich nach seiner „rostigen“ Leistung am vergangenen Spieltag über viele Kleinigkeiten, die er auf der Power-Forward-Position einbringen konnte und die ihn schnell ins Spiel finden ließen. „Ein Spiel ohne echte Big Men hatten wir schon lange nicht mehr“, erinnerte sich Eichmüller, „aber da wir schon vor ein paar Jahren viel Small-Ball gespielt haben, sind wir – zuversichtlich in die Partie gegangen.“
TSV WOLNZACH: Biersack L (2), Leichtl (1), Kappelmeier (5), Schinhammer (7), Eichmüller (13), Hoffmeister Al (12), Hoffmeister M (13), Ziehe (17), Fuchs S (7), Fuchs T (4), Clipper (8).