Gut verkauft im Bayernpokal-Aus

Wolnzach, 8.1.17. Die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer spielten ihre Rolle als Underdog zwar gut, mussten aber in der dritten Runde des Bayernpokals eine ansprechende 64:82-Niederlage gegen den Tabellenführer der 2. Regionalliga Südost, den BC Hellenen, hinnehmen. Beide Teams hatten mit Personalsorgen zu kämpfen.

Aufbau Oliver Oberndorfer konnte nach überstandener Verletzung im Pokalspiel trotz Trainingsrückstand einige positve Akzente setzen und sein zweites Spiel diese Saison bestreiten.

Aufbau Oliver Oberndorfer konnte nach überstandener Verletzung im Pokalspiel trotz Trainingsrückstand einige positve Akzente setzen und sein zweites Spiel diese Saison bestreiten.

Die Vorzeichen hatten sich eine Woche vor dem Spiel zusehends verschlechtert für die Hallertauer Korbjäger. Die – Center Thomas Moosmayr (Erkältung) und Torben Degner (Knie) fielen kurzfristig aus, ebenso wie Aufbau Stefan Fuchs (Studium). Schon davor war klar, dass die Power Forwards Johannes Wießnet (Studium) und Alexander Jureczek (Erkältung) sowie die Außenspieler David Eichmüller (Fuß), Sven Leichtl (privat), Tobias Fuchs (Wade) und Lukas Kappelmeier (Knie) pausieren würden. Damit waren neun von 15 Stammspieler aus dem Rennen, weshalb in den letzten ein, zwei Vorbereitungstrainings aus der Herren2 Tobias Speth und Marco Hoffmeister für die Aufgaben am Brett sowie Sascha Steinbach, Iman Etedali und Linus Rapp auf den Aufbaupositionen im Schnelldurchlauf für das Spiel mit den Herren1 eingestellt wurden.

Immerhin hatte Oliver Oberndorfer (9 Punkte, 2 Rebounds) seine Knie-Rehabilitation so weit gut überstanden und konnte am Sonntag gegen die Hellenen die Chance auf Spielpraxis nutzen und sein zweites Spiel diese Saison machen. Auch Neuzugang und Power Forward De Shar Clipper (10 Punkte, 9 Rebounds) konnte Coach Mike Urban verstärkt testen. Die Gäste aus München reisten mit acht Stammspielern an, inklusive Neuzugang Christian Hustert, der über die Winterpause aus der Regionalliga1 vom MTSV Schwabing zu den Griechen gewechselt war. Beide Teams starteten mit viel Energie aber nur mittelmäßiger Präzision ins Match, der Fokus lag auf der Verteidigung. Sechs verschiedene Spieler punkteten für eine frühe Wolnzacher Führung (12:8, 7. Min.), ehe die Gäste um den 2,10-Meter-Riesen Michael Schmidbauer (insgesamt 13 Punkte) und Allrounder Thomas Nibler (15) mit einem 11:3-Lauf aufdrehten. Somit hatten die Wolnzacher die Chance auf ein vorteilhaftes erstes Viertel (15:19) vertan. Wenig später legten die Gäste um Coach Dimitrios Linardou erneut einen 11:2-Lauf hin, der einen 32:41-Halbzeitrückstand für die Hausherren bedeutete.

Das Fehlen der etatmäßigen Wolnzacher Center- und Aufbau-Garde machte sich beim Rebound und Spielaufbau bemerkbar. „Wir haben uns unter Druck setzen lassen und schlechte Entscheidungen getroffen. Auf diesem Niveau wird sehr körperlich gespielt, da muss die Physis stimmen“, konstatierte Iman Etedali. Diese Worte nahmen sich die Wolnzacher zu Beginn des dritten Viertels zu Herzen. Mit einem 12:2-Lauf, zu dem Tobias Ziehe sechs Zähler beisteuerte, lagen die Hausherren in die 26. Minute auf einmal wieder vorne (46:45). Der BC konterte allerdings mit Schmidbauer und Aufbau Ioannis Vasileiadis (23 Punkte), der nicht nur aus der Mitteldistanz und vom Freiwurf (9/10 Freiwürfe) traumwandlerisch sicher war, sondern auch immer wieder den freien Mann fand. Ein 8:0-Lauf war das Resultat, dem die Wolnzacher bis zum 62:74 (37. Min.) hinterherliefen, ohne Boden gut machen zu können. Zu wenige freie und gut herausgespielte Würfe fanden den Weg in den Korb (2/25 Dreier), während die Hellenen in der zweiten Halbzeit immer wieder Wege zum Korb fanden (zweite Halbzeit: 19/27 Freiwürfe). So wuchs das Endergebnis am Ende noch auf 64:82 an.

„Sieht man das große Bild, haben wir uns eigentlich in eine gute Position gebracht und auch der neue Spielzug hat ein paar Mal sehr gut geklappt, da wäre mehr drin gewesen“, ärgerte sich Urban ein wenig nach dem Spiel. „Individuell haben wir ein paar Mal schwach verteidigt und den Gegner beim Rebound viel zu wenig mit dem Körper herausgehalten. Hinzu kam, dass wir manchmal zu leichtfertig oder chaotisch im Angriff gegen den Druck der Hellenen waren. Trotzdem können wir stolz und zufrieden sein, das Team, das so noch nie zusammen gespielt hat, hat eine ansprechende Leistung gegen einen individuell starken Gegner gezeigt.“

TSV WOLNZACH: Biersack L (6), Rapp, Steinbach, Oberndorfer (9), Schinhammer (9), Hoffmeister Al (11), Hoffmeister M (4), Ziehe (12), Speth (2), Clipper (10), Etedali (1).