Ein Spiel für die Geschichtsbücher

Wolnzach, 26.11.16. Am Samstag durfte die Wolnzachern Herren1 – in der Begegnung gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee wieder einen neuen Gegner kennenlernen. Der unterbesetzte Aufsteiger konnte den Hallertauer Bayernliga-Basketballern allerdings nur wenig entgegensetzen. Mit 135:66 (78:26) gelang den Wolnzachern der bisher höchste Sieg in bisher 3,5 Jahren Bayernliga.

Johannes Wießnet (beim Dunking) bewies seine Vielseitigkeit (Double Double mit 14 Punkten und 10 Rebounds) und setzte Akzente sowohl im Fastbreak Akzente als auch als Aufbauspieler.

Johannes Wießnet (beim Dunking) bewies seine Vielseitigkeit (Double Double mit 14 Punkten und 10 Rebounds) und setzte Akzente sowohl im Fastbreak Akzente als auch als Aufbauspieler.

Dem ESV fehlten mit Power Forward Peter Maischak (15,0 Punkte pro Spiel) und Shooting Guard Konstantin Walter (14,8) nicht nur zwei der besten sechs Werfer, sondern auch der ein oder andere Wechselspieler, um das hohe Tempo der Partie mitgehen zu können. So legten die Wolnzacher los wie die Feuerwehr und sprinteten zuerst zum 11:2 (4. Min.), wenig später zum 21:6 (8. Min.) und schließlich zum 37:9 zum Viertelende. Zehn der ersten 28 Zähler gingen dabei auf das Konto von Filip Schinhammer, der oft die uneigennützigen Wolnzacher Passstafetten in Zählbares umwandelte. Im zweiten Viertel (41:17) erhöhten die Hausherren noch einmal das Tempo, allerdings auch zu Lasten der Defensive. Der ESV erzielte fast doppelt so viele Punkte wie im ersten Viertel, Ringsees Topscorer Dmitrji Simanovic (24 Pkt.) taute langsam auf und erzielte sieben Punkte in diesem Abschnitt. Zur Halbzeit musste man sich jedoch die Augen reiben, 78:26 hieß es da für die Wolnzacher, ein Ergebnis das zu diesem Zeitpunkt eher unmöglich scheint.

Nach einer fast perfekten ersten Halbzeit (1 Ballverlust, 10 Dreier) wurde das Spiel aber ausgeglichener. Simanovic drehte im dritten Viertel (29:21) mit 14 Punkten noch einmal auf, während die Wolnzacher Defensive schlampte und vermehrt leichte Fouls beging. 19 Freiwürfe durften die Gäste in diesem Abschnitt werfen, hinzu kamen freie Halbdistanzwürfe, die Ingolstadt-Ringsee weiterhin – traumwandlerisch sicher verwandelte. Zwar begingen die Wolnzacher auch im vierten Viertel (29:19) einige unnötige Fouls, aber es lief wieder einen Ticken besser. Dreier Nummer fünf und sechs von Sven Leichtl eröffneten den letzten Spielabschnitt, dazwischen gab es einen Dunking von U20-Spieler – Leonhard Biersack. Guard Christian Bernhard (18 Pkt.) erzielte noch einmal sechs Punkte für Ringsee, das trotz der drohenden „Watsch’n“ stets Moral bewies und nie aufsteckte. Für den krönenden Abschluss sorgte ein „Alley-Oop-Dunking“ von Johannes Wießnet, der aus vollem Lauf einen Pass von Leichtl im Sprung annahm und mit der Schlusssirene durch den Ring stopfte.

„Wir hatten uns vor zwei Wochen – vorgenommen, konzentrierteren und – effektiveren Basketball zu spielen und haben uns heute weder von der – sicher nicht optimalen Aufstellung des Gegners noch einem vermeintlich leichten Spielverlauf abbringen lassen“, fand Sven Leichtl, „wir sind mit vollem Engagement zu Werke gegangen und haben uns in einen Rausch gespielt. Ohne den Sieg über zu bewerten, wollen wir diesen Fokus mit in andere Spiele nehmen.“ Dies ist auch angebracht, denn in den verbleibenden drei Partien der Hinrunde geht es mit Nördlingen (4:4 Siege), Cham (2:6) und Tegernheim (4:4) gegen unberechenbare Teams. Der FC Tegernheim, der zuvor vier Spiele in Folge gewonnen hatte, musste sich am Sonntag daheim gegen Nördlingen 69:73 – geschlagen geben. Aufsteiger Cham schlug überraschend Schwandorf (5:3) im Oberpfalz-Derby mit 100:83, während der Tabellenzweite Heroldsberg (6:2) beim Franken-Derby in Erlangen nichts anbrennen ließ (66:48). Somit verbleibt Heroldsberg nach dem achten Spieltag der Bayernliga Mitte als hartnäckigster Verfolger der Wolnzacher, die weiterhin mit 8:0 Siegen ungeschlagen sind.

TSV WOLNZACH: Biersack (7), Leichtl (18), Kappelmeier (12), Fuchs (4), Jureczek (9), Schinhammer (20), Degner (10), Eichmüller (15), Hoffmeister (7), Moosmayr (4), Ziehe (15), Wießnet (14).