Herren1 gewinnt Topspiel
Wolnzach, 14.11.16. Das Spitzenspiel zwischen dem TSV Wolnzach und dem TuSpo Heroldsberg hielt, was es versprach. Die Gäste aus Franken ließen sich nicht abschütteln, die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Die Wolnzacher Herren1-Basketballer sichern sich jedoch am Ende vor fast 150 Zuschauern einen 69:68-Sieg, um den ersten Tabellenplatz in der Bayernliga Mitte zu verteidigen.
Damit hat Mike Urbans Team (6:0 Siege) einen wichtigen Saisonabschnitt erfolgreich hinter sich gebracht. In der ersten Hälfte der Hinrunde wurden schon Schwandorf (5:1), Heroldsberg (4:2), Erlangen (4:2) und Dingolfing (3:3) — also die Teams auf den Plätzen zwei bis fünf — bezwungen. Zudem konnte ein Sieg gegen den Vizemeister der Vorsaison, den noch strauchelnden TV Augsburg (1:4), eingefahren werden. Das alles gelang, obwohl die Wolnzacher bis jetzt einiges wegstecken mussten. Zu Gehirnerschütterungen (Filip Schinhammer, Lukas Kappelmeier, Tobias Fuchs), Knieverletzungen (Oliver Oberndorfer, Johannes Wießnet), einer Achillessehnenzerrung (Stefan Fuchs) sowie zahlreichen Krankheitsfällen gesellte sich am Tag vor dem Spiel gegen Heroldsberg noch eine Daumenverletzung von David Eichmüller, der damit ausfiel. Leo Hurzlmeier (U20) wurde dafür aus der Herren2 als Ersatz rekrutiert und machte sein erstes Saisonspiel. Der zweite Abschnitt der Hinrunde dürfte weiterhin spannend bleiben, da Teams wie Tegernheim sowie die Aufsteiger Ingolstadt-Ringsee und Cham langsam Fahrt aufnehmen und auch Teams wie Nördlingen und Treuchtlingen immer für Ãœberraschungen gut sind.
Am Sonntag konnten die Wolnzacher zwar nicht mit allen Spielern in Topform, aber immerhin zu zwölft antreten. Heroldsberg kam in Bestbesetzung nach Wolnzach, die zehn wohl stärksten Spieler wurden eingesetzt. Der Anfang der Partie legte den Grundstein für die kämpferische, defensiv orientierte Begegnung. Wolnzach konnte zwar früh auf 12:5 (6. Min.) und dank eines „Buzzer-Beater-Dreiers“ von Lukas Kappelmeier auf 20:12 (10. Min.) davonziehen und damit einen wesentlich besseren Start als im letzten Spiel hinlegen, aber das Team von Hubert Selzle ließ sich nicht so einfach abschütteln. Center Micha-Benjamin Hellmann bekam aus der Heroldsberger „Flex-Offense“, die mit zahlreichen Blocks abseits vom Ball arbeitet, zu viele freie Würfe und Ames Kader verwandelte Wolnzacher Ballverluste im Fastbreak und von der Freiwurflinie. Beide erzielten im zweiten Viertel (13:21) je sechs Punkte (ihre einzigen), so dass zur Halbzeit ein 33:33 auf der Anzeigetafel stand.
Im dritten Viertel (22:16) legte Heroldsberg mit einem kleinen 6:0-Lauf vor (39:33, 25. Min.), doch Filip Schinhammer beendete den Lauf mit einem Dreier. Das Shooting-Guard-Duo Schinhammer-Leichtl erzielte in den nächsten fünf Minuten dann weitere 15 Punkte, so dass die Wolnzacher sich wieder eine 55:49-Führung zur letzten Viertelpause erarbeiten konnten. Alexander Hoffmeister erhöhte zum 60:50 (34. Min.), ehe die Gäste über Aufbau Abdul Amani (19 Pkt., 5 Dreier) den nächsten Ansturm starteten. Amani brachte Heroldsberg mit vier Dreiern und 14 Punkten in Folge quasi im Alleingang wieder in Schlagweite (65:64, 37. Min.). Eine Auszeit ergab dann einen Spielzug, den – Schinhammer zum 68:66 (40. Min.) nutzen konnte, jedoch fielen nur zwei von sechs Wolnzacher Freiwürfe in der „Crunch-Time“, so dass Heroldsberg nach Körben von Christoph Schröder (12 Pkt.) und Zugang Marvin Matl (6) beim Stand von 68:69 und mit zwei Sekunden auf der Uhr doch noch eine letzte Chance auf den Sieg bekam. Die Wolnzacher verteidigten allerdings gut, der schwierige Wurf von Schröder ging übers Brett und der Wolnzacher Sieg war gerettet. Filip Schinhammer, der schon beim Warmup einen „guten Touch“ verspürte und diesen auch im Spiel mit sechs Treffern bei acht Würfen umsetzte, forderte in der Defensive noch mehr kollektive Intelligenz und individuelle Qualität. „Vor allem am Ende darf ein Spieler, der gerade heiß läuft, den Ball weder so einfach bekommen noch einigermaßen freie Würfe bekommen.“
TSV WOLNZACH: Biersack L, Leichtl (13), Fuchs T (1), Kappelmeier (5), Hurzlmeier (1), Jureczek (2), Schinhammer (17), Degner (2), Hoffmeister (16), Moosmayr, Ziehe (6), Wießnet (6).