Mit Trainingslager zum Saisonauftakt

Wolnzach, 08.10.16. Die Wolnzacher Damen1 hat mit einem Trainingslager eine Woche vor Saisonbeginn an Schwung gewonnen. In einem Testspiel gegen den Bayernligisten Etting-Ingolstadt (64:46) konnte sich Tobias Fuchs Team noch einmal beweisen, bevor es am Sonntag um 13:15 Uhr zuhause (geänderter Spielbeginn!) gegen Aufsteiger Olching in die Bezirksliga 2016/17 geht.
Neuzugang Manuela Sterr (re.) im Sparring mit U18-Spielerin Tabea Troiano.

Neuzugang Manuela Sterr (re.) im Sparring mit U18-Spielerin Tabea Troiano.

Die Wolnzacher gehen als Bezirksoberligaabsteiger in die Bezirksliga West, während der TSV Olching als Aufsteiger aus der Bezirksklasse Mitte Nord, also aus der Liga, in der letzte Saison noch die zweite Wolnzacher Damen2 aktiv gewesen war, den Weg in die Liga gefunden hat. Olching schafften den Aufstieg mit einem relativ kleinen Kader, neun Spielerinnen punkteten in relativ ausgeglichener Art und Weise. Die gefährlichsten Werfer für Olching waren letzte Saison Sandra Märcz (18,8 Pkt, 1,9 Freiwurfversuche, 0,6 Dreier), Barbara Kranz (12,8 Pkt., 5,0 FW, 0,2 Dreier), Petra Piochacz (10,5 Pkt., 3,1 FW) und Nicole Hofmann (9,7 Pkt., 1,7 FW, 0,3 Dreier).

Die Hallertauer Korbjägerinnen sind nach Beendigung der Vorbereitung auf jeden Fall bereit. Das Trainingslager der Wolnzacher begann am Montagabend (3.10.), ging Mittwoch- und Freitagabend weiter und endete am Samstag mit ein paar Einheiten am Vormittag und einem Testspiel gegen Etting-Ingolstadt am frühen Abend. Zwei große Ziele wollte Fuchs dabei ansteuern: erstens sollten offensive wie defensive Taktiken einstudiert werden und zweitens galt es, als Team zusammenzuwachsen und bestimmte Spielerkonstellationen einzuspielen, die so vorher noch nie zusammen trainiert hatten. Von der Kaderentwicklung her kann Fuchs mit Verena Brunner und Julia Eichmülller wieder mit zwei großen Spielerinnen arbeiten. Bettina Strujan scheint nach verschiedenen Verletzungen wieder fit zu werden, während Neuzugang Manuela Sterr sich immer besser zurechtfindet und laut Fuchs „offensiv wie defensiv schon sehr viel übernimmt.“ Nur die Point-Guard-Position ist noch ein kleines – Fragezeichen, da Luisa Beck aufgrund eines Auslandsaufenthaltes erst einmal ausfällt.

Gegen den Bayernligisten aus Ingolstadt, der letztes Jahr auf dem letzten Platz landete, kamen die Wolnzacher sehr gut ins Spiel. Mit einer aggressiven Spielweise legten sie einen 13:0-Start hin, der im zweiten Viertel mit veränderterer Defensivstrategie zum 30:16-Halbzeitstand verteidigt werden konnte. Nach der Halbzeit verließen Julia Braun und Natalie Wiesenberger das Testspiel, wodurch Fuchs nur noch acht Spielerinnen zur Verfügung standen. „Das hat uns das Leben schon schwerer gemacht, da gab es weniger Pausen“, kommentierte Fuchs. Die mit 12 Spielern aktiven Hausherren dominierten daraufhin das dritte Viertel mit 18:11 und schafften in der 33. Minute sogar den 41:41-Ausgleich. Hauptgründe dafür waren laut Fuchs die zahlreichen aufgegebenen Offensivrebounds und schlechte Hilfeleistungen in der Verteidigung. Den Wendepunkt gab es, nachdem Fuchs Center Verena Brunner auf das Rebounding einschwören konnte, woraus die Wolnzacher dann einige Schnellangriffe fahren konnten. Die letzten sieben Spielminuten fingen die Wolnzacher so noch einmal richtig Feuer und erzielten 22:5 Punkte, was einen 64:46-Sieg ergab.

Angetan war Fuchs von den Leistungen von Franziska Merkl und Tabea Troiano, Bombenspiele hatten Verena Brunner (13 Pkt., 13 Reb., 2 Stl.), Bettina Strujan (16 Pkt., 3 Reb., 6 Stl.) und Manuela Sterr (20 Pkt., 3 Reb., 2 Stl.). Zu verbessern gilt es die Freiwurfquote (16/32), die nur aufgrund der Treffsicherheit von Strujan und Brunner (gemeinsam: 12/14 FW) anständig aussieht. „Außerdem müssen wir noch sicherer in den Systemen werden und dort einige Details beachten“, so Fuchs, „wenn wir dann hinten noch besser rebounden, können wir das verstärkt mit Schnellangriffen kombinieren.“

TSV WOLNZACH: Brunner (13), Sterr (20), Wiesenberger (3), Biersack (3), Braun (5), Troiano, Merkl, Strujan (16), Doleschel (2), Gürle (2).

STIMMEN ZUM TRAININGSLAGER

Verena Brunner:

„Ich bin zufrieden nach einigermaßen überstandener Fußproblematik, schließlich war das Testspiel meine erste Wettkampfsituation nach einem Dreivierteljahr. Dennoch ist sehr viel Luft nach oben. Ich wünsche mir noch, besser Entscheidungen zu treffen. Das Team hilft gut zusammen, was mein Zurechtfinden unterstützt hat. Die sportliche Belastung hat aber schmerztechnisch schon Spuren an meinen Füßen hinterlassen. Ich sehe aus dem Trainingslager eine positive Entwicklung, die Spieler haben viel trainiert. Der Sieg beim Testpiel zeigt, dass schon Einiges richtig lief. Jedoch brauchen wir weiterhin Zeit, um als Team noch mehr auf dem Spielfeld-  zusammenzuwachsen und die guten Ansätze auszubauen. Ich bin äußert zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.“

Manu Sterr:

„Der neue Abschnitt in Wolnzach hat schon mal toll begonnen… Ich habe mich in den Verein und das Team gut eingelebt. Es gibt echt super Training, das Spass macht und einen individuell fördert, aber auch die Mannschaft weiterbringt. Ich würde sagen, ich bin jetzt also auch als Spieler in Wolnzach angekommen und habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich mich aufgrund einer guten Trainerleistung von Tobias (Fuchs) stark verbessert habe. Es passt einfach alles zusammen: vom Training über die gute Mannschaftsdynamik bis hin zur mannschaftsübergreifenden Dynamik im Verein. Es macht Spaß hier. Das größte Erfolgserlebnis aus dem Trainingslager war der Sieg im Testspiel gegen die zwei Ligen höher spielenden Ingolstädterinnen. Natürlich war es oft noch holprig, allerdings war es super, wenn die Dinge funktionierten, die wir trainiert haben.“

Bettina Strujan:

„Wir haben im Trainingslager vor allem viel Wert auf unser Passspiel gelegt und dementsprechend auch intensiv unsere Systeme vertieft. Wichtig dabei war uns die Genauigkeit und Schnelligkeit in der Ballbewegung. Im Spiel selber hat man besonders in der ersten Halbzeit gemerkt, dass uns die intensiven Einheiten zusammengeschweißt haben und wir in der Offense und Defense größtenteils gut harmoniert und kommuniziert haben. Wie die letzten zwei Begegnungen war es für mich persönlich schon emotional, gegen meinen alten Verein zu spielen, weil ich dort fast jeden aus meiner Vergangenheit persönlich kenne. Ich hab mich gefreut, sie alle wieder zu sehen. Insgesamt finde ich, dass unsere Mannschaftsleistung gegen Ingolstadt sehr gut war, die Motivation und der Teamspirit haben gestimmt. Was ich besonders stark fand, war, dass wir uns aus dem Tief im 3. Viertel herauskämpfen konnten und verdient gewonnen haben. Jetzt müssen wir an unsere gute Leistung anknüpfen und uns gut auf unser erstes Saisonspiel vorbereiten. Ich bin glücklich darüber, bei Wolnzach geblieben zu sein, weil ich mich hier einfach wohl fühle.“