Erste Hürde genommen
Schwandorf, 02.10.16. Ein wichtiger Auswärtssieg gelang den Wolnzacher Herren-Basketballern zum Saisonauftakt in der Bayernliga. 75:69 (44:33) setzte sich Mike Urbans Team bei den heimstarken Schwandorfern durch.
Es war klar, dass die Partie in der Oberpfalz ein ganzes Stück Arbeit für die Hallertauer Korbjäger werden würde. Schwandorf, das die letzten Jahre immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hatte, erwartete die Wolnzacher am Sonntag in Vollbesetzung. Wozu das Team von Spielertrainer Sebastian Fischer fähig ist, zeigten es unter anderem letzte Saison, als es dem späteren Meister Passau eine von nur drei Niederlagen, eine 53:55-Auswärtsniederlage, beibringen konnten. Dementsprechend präsentierten sich die Oberpfälzer auch gegen Wolnzach. „Schwandorf hat durchgehend hart gespielt“, fand Kapitän Lukas Kappelmeier, „selbst bei einem Rückstand haben sie nicht zurückgesteckt, ihr Spiel durchgezogen und ihre Chancen gut genutzt.“
Trotzdem lag es zu großen Teilen an den Wolnzachern selbst, dass das Spiel am Ende noch einmal spannend wurde. Bereits am Anfang zeigte sich, dass die Partie oft eine Defensivschlacht war, nach fünf Minuten hieß es 6:4 für Wolnzach. Zwei Unachtsamkeiten in der Verteidigung nutzte Fischer (11 Pkt., 3 Dreier) für zwei Dreier, die Schwandorf Schwung verliehen. Der so entstandene Rückstand hielt aber nur eine Minute und sollte auch der einzige der gesamten Partie sein. Tobias Fuchs und Sven Leichtl starteten einen 9:0-Lauf für die Gäste, Neuzugang Tobias Ziehe legte zum Viertelende fünf Zähler drauf und schon hatten die Wolnzacher eine 22:15-Führung nach dem ersten Viertel inne.
Im zweiten Viertel (22:18) bewahrten Filip Schinhammer und Tobias Fuchs mit je fünf Zählern Wolnzach die Führung, in der Defensive spielten die Gäste allerdings zu foullastig. Zwar gelang Schwandorf in den letzten fünf Minuten vor der Pause kein Feldkorb mehr, stattdessen verwandelten Alwin Prainer (15 Pkt, 5/7 FW) und Co aber elf von 15 Freiwürfe in dieser Phase. Wolnzach blieb unterdessen nicht untätig. Johannes Wießnet flog einen krachenden Dunking ein und Leichtl legte fünf Zähler drauf, so dass Wolnzach zur Halbzeit 44:33 in Führung lag. Anschließend blieben die Wolnzacher trotz zwei Dreier von Johannes Pflamminger (13 Pkt., 2 Dreier) weiter auf dem Gas, in der 25. Minute schien beim 54:39 ein kleines Polster für die Gäste zu existieren. Die nächsten drei Minuten verloren die Wolnzacher allerdings komplett die Orientierung und den Biss in der Verteidigung, Schwandorf nutzte dies zu einem 14:2-Lauf, zu dem Andreas Schindwolf alle seiner sieben Zähler beisteuerte und der die Partie wieder offen gestaltete (56:53, 28. Min.). Dank einem gedankenwachen Schinhammer, der auch Alexander Jureczek schön in Szene setzte, konnten die Wolnzacher allerdings kontern und auf 65:55 davon ziehen (30. Min.). Center Lars Aßheuer beendete das Viertel jedoch mit einem Korb für Schwandorf, was zu einem viertelübergreifenden 10:0-Lauf der Hausherren und dem 65:65-Ausgleich (33. Min.) führte.
Wolnzach hatte erneut eine Antwort parat, dieses Mal in Person von Johannes Wießnet (19 Pkt., 12 Reb.) und Torben Degner (2 Pkt., 8 Reb.) Beide verwandelten Würfe samt Foul, sicherten vorne und hinten zahlreiche Rebounds und nahmen die gegnerischen Brettspieler komplett aus dem Spiel. Tobias Fuchs brachte das Spiel nach einer Auszeit durch einen Zug zum Korb außer Reichweite (74:69, 40. Min.), so dass die Wolnzacher trotz einer sehr durchwachsenen Leistung einen wichtigen ersten Sieg einfahren konnten. Schlüssel zum Sieg war für Kappelmeier, dass „wir trotz einem Lauf des Gegners ruhig geblieben sind und mit viel Einsatz am Drücker geblieben sind.“
Neuzugang Tobias Ziehe hatte in der ersten Halbzeit einige gute Szenen, muss aber noch in die Wolnzacher Spielweise hineinwachsen. „Herausfordernd waren die neuen Spielzüge, die neuen Mitspieler und die neue Rolle im Team, aber das findet sich im Laufe der Saison schon“, so Ziehe, der auch Schwandorf ein Kompliment machte. „Schwandorf ist gut in der Saison angekommen, sie haben alle gut zusammengespielt.“ Fortschritte zeigte Power Forward Johannes Wießnet, der immer wieder Lösungen gegen die mit mehreren Spielern zugestellten Räume der Schwandorfer fand. „Wir haben die Spielzüge trotz der Gegenmaßnahmen richtig durchgespielt und gute Anspiele zum Korb gefunden. Im Gegenzug haben die Außenspieler das Feld breit gemacht, so dass auch dort immer Anspielstationen zu finden waren“, fand Wießnet.
TSV WOLNZACH: Biersack L (3), Leichtl (10), Kappelmeier, Jureczek (5), Schinhammer (10), Eichmüller (3), Hoffmeister (8), Moosmayr, Ziehe (6), Degner (2), Wießnet (19), Fuchs (10).