Wolnzach als Ausbildungsstätte
Wolnzach, 27.09.16. Ãœber zwei Wochenendblocks hinweg verwandelte sich das Hallertau Gymnasium in Wolnzach zur Ausbildungsstätte für Basketballtrainer. Mit dabei natürlich auch einige Wolnzacher.
Als der Bezirk noch einen Austragungsort für einen Basistrainerlehrgang für kurz vor Saisonbeginn suchten, waren die Wolnzacher in Person von Mike Urban zur Stelle. Der Antrag des Sportlichen Leiters der hiesigen Basketballabteilung wurde angenommen, möglich war dies nur mit der freundlichen Kooperation des HGW, das einen Seminarraum und die Halle zur Verfügung stellte. Insgesamt 20 Teilnehmer nahmen an der Ausbildung teil, darunter sechs Wolnzacher: Sven Leichtl (Herren1) und Manuela Sterr- (Damen1) aus dem Erwachsenenbereich sowie die Jugendspieler Iman Etedali (U20), Sebastian Hahn, Johannes Finsterer und Frederik Häsler (alle U18). Obwohl die meisten Teilnehmer aus der näheren Umgebung wie zum Beispiel München, Schrobenhausen oder Ingolstadt kamen, pilgerten auch Wissbegierige aus Weiden, Saaldorf oder Würzburg in die Hallertau.
Die 60 zu absolvierenden Einheiten wurden in sechs Zehnerpaketen auf die Freitage, Samstage und Sonntage zwischen 16. und 25.9. verteilt. Als Referenten dienten Nicolai Fischer, Sascha Dieterich, Theresa Streng, Mihael Zovko und Mike Urban, der aufgrund des nahenden Saisonstarts selbst 31 Einheiten übernahm, da die meisten Referenten selbst Trainer und zu dieser Zeit viel beschäftigt sind. Eine Herausforderung für den Basistrainerlehrgang besteht darin, trotz der oft sehr verschiedenen Kenntnisstände, Vorerfahrungen als Spieler und Trainer sowie Anforderungsprofile ein Fundament zu schaffen. Von ehemaligen Regionalligaspielern über den 40-jährigen Familienvater und Hobbybasketballer bis hin zu 16-jährigen Nachwuchsspielern oder den Autodidakten gilt es alle unter einen Hut zu bringen. „Manche Teilnehmer kennen die grundlegendsten Techniken oder Begriffe nicht, während sie für andere selbstverständlich sind. Weder das eine noch das andere heißt aber, dass man ein schlechter oder guter Trainer ist oder wird, das war eine der wichtigsten Erkenntnisse“, glaubt Urban. Manuela Sterr, die selbst beim Damen-Powerhouse Jahn München eine gute Ausbildung als Spielerin genossen hat, hat der Fokus auf die perfekte Ausführung und Vermittlung der sogenannten „Basics“, der grundlegenden Fertigkeiten, weitergebracht. „Außerdem war der Lehrgang aufgrund der unterschiedlichen, hochklassigen Referenten top! Man konnte jedem individuelle Fragen stellen, um sich zu verbessern“, so Sterr.
Die Themenbreite war enorm: von Mannschaftspsychologie ging es- über Rechtsfragen, Grundfragen des Regelwerks und der Spielordnung, Trainingslehre und -methodik, Pädagogik, Planung von Trainingseinheiten und -blöcken, physiotherapeutischen Themen, Koordinationstraining bis hin zu Techniken und Taktiken für den Angriff und die Verteidigung. Am Ende warteten noch die Prüfungen in Form einer Eigenrealisation, schriftlichen Prüfung, Lehrprobe und mündlichen Prüfung. „Für mich waren die vielen Fachbegriffe aus dem Skript und der Unterschied zwischen Schulung und Einführung von Themen die größte Herausforderung“, fand Jugendspieler Sebastian Hahn. Sven Leichtl, der über viele Jahre Regionalligaerfahrung als Spieler verfügt, war hingegen überrascht vom hohen Niveau und der Menge an Input des gesamten Lehrgangs. „Wir waren von den kompetenten Referenten beeindruckt. Die Herangehensweise eines Trainers ist nicht mit der eines Spielers vergleichbar.“ Die gewonnenen Einsichten sollen die frisch gebackenen Wolnzacher Trainer diese Saison gleich in die Damen2, die U16, U18, U15 und U12 als Co-Trainer einbringen.