Zu spät aufgewacht
Wolnzach, 10.04.16. Gefahr erkannt, Gefahr jedoch nicht gebannt. Die Wolnzacher Damen1 erlaubte sich – gegen Dachau im zweiten Viertel (8:26) einen heftigen Aussetzer, die Partie ging 44:66 verloren. Da- half es auch nichts mehr half, dass die Mannschaft von Tobias Fuchs die zweite Halbzeit mit 22:20 knapp für sich entscheiden konnte.
Bereits im ersten Viertel (14:20) deutete es sich an, dass die Wolnzacherinnern nicht im Spiel angekommen waren. Stephanie Wester erzielte neun ihrer 24 Zähler in Abschnitt Nummer eins, in dem Dachau nach einer ausgeglichenen Anfangsphase auf 13:6 (5. Min.) wegzog. Zwei Dreier von Bettina Strujan ließen kurzzeitig wieder Hoffnung aufkommen (13:12, 6. Min.), dann zog Dachau jedoch wieder auf 20:14 (10. Min.) davon. Im katastrophalen zweiten Viertel (8:26) schien bis zum 20:27 (15. Min.) eigentlich noch alles im Rahmen des Möglichen, doch ein brutaler 19:2-Lauf der Gäste, zu dem sechs der sieben angereisten Spielerinnen Punkte beitrugen, hatte einen 22:46-Rückstand zur Halbzeit zur Folge.
Wolnzachs Franziska Merkl erinnerte sich an das vor dem Spiel ausgegebene Ziel ihrer Mannschaft, hart zu verteidigen und jeden Korb schwer zu machen. „Das haben wir in der ersten Halbzeit aufgrund mangelnder Kommunikation und Koordination nicht geschafft“, so Merkl. „Am Ende waren wir wieder konzentrierter, haben gut verteidigt und auch in der Offense einige schöne Angriff hingekriegt.“ Nach der Halbzeit wurde es nämlich ein Spiel, wie es den Wolnzachern deutlich besser gelegen hätte: eine umkämpfte Defensivschlacht, in der durch druckvolle Verteidigung kein Team so recht in einen Angriffsrhythmus kommen wollte. Das dritte Viertel ging nur mehr 9:7 an die favorisierten Gäste aus Dachau, das vierte Viertel ging dann sogar 15:11 an die Wolnzacher. Ein sehenswerter 9:0-Lauf zu Beginn des letzten Viertels bedeutete einen Spielstand von 38:57 (33. Min.), der Wolnzacher Schwung wurde aber durch einen Korb trotz Fouls von Annamaria Pamer (10 Pkt.) gestoppt, bevor er noch weiter wachsen konnte. Immerhin war jetzt Leben ins Wolnzach Spiel gekommen, auch wenn Leona Angermeier (12 Pkt.), welche als dritte Dachauer Spielerin zweistellige Punkte erzielen konnte, zum Ende der Partie zwei Freiwürfe zum 44:66 versenkte.
Um Dachau noch gefährlicher werden zu können, hätten die Wolnzacher deutlich besser aus dem Feld (25% Zweipunktwürfe) treffen und weniger Ballverluste (32) verbuchen müssen. In Sachen Freiwürfe war man (10/17 Treffer) den Dachauern (8/16) sogar ein wenig voraus. Dachau war zwar ohne Noemi Nedelcev (15,0 Pkt.) angereist und nur mit sieben Spielerinnen angetreten, hatte aber genügend Stammkräfte mit dabei, um die Wolnzacher in Schach zu halten. Am Wochenende verlor Mammendorf (5:12 Siege) gegen Jahn München 3 (47:59), was den Wolnzachern (5:12) eine Chance gegeben hätte, mit einem Sieg ihren Abstiegsplatz zu verlassen. Zudem gab es eine überraschende Niederlage von Neuötting (6:11), das nach Verlängerung 54:59 (52:52) beim Schlusslicht in Freising verlor, was die denkbar knappe Hinrundenniederlage der Wolnzacher gegen Neuötting doppelt bitter macht.
TSV WOLNZACH: Beck (3), Biersack (5), Braun (2), Doleschel (5), Gürle (2), Huber (6), Hurzlmeier, Merkl (2), Preyß (3), Strujan (14), Tröstler.