Besser spät als nie
Wolnzach, 6.3.16. Die Wolnzacher Herren-Basketballer haben sich zwar lange bitten lassen, aber letzten Endes konnten sie ein weiteres Etappenziel von der Liste streichen. Dank eines starken letzten Viertels (30:12) gelang der Revanchesieg (71:62) gegen den unterbesetzten, aber kampfstarken und effektiv aufspielenden VfL Treuchtlingen 2.
Da Treuchtlingen 1 (4. Platz) am Sonntag im Spitzenspiel in der Regionalliga gegen Vilsbiburg (3.) antreten musste, konnten U19-Spieler Jonas Rauch (11,3 Pkt., Flügel) und U20-Spieler Jonathan Schwarz (14,2, Center) in Wolnzach nicht mit dabei sein. Außerdem fehlte U18-Center Alexandros Mavropoulos (10,9), wodurch insgesamt die besten drei Werfer gegen Wolnzach ausfielen. Die Aufsteiger aus dem Frankenland hatten ihr Saisonziel, den sicheren Klassenerhalt, aber schon längst mit 12:7 Siegen souverän erreicht und konnten somit trotz Unterbesetzung befreit aufspielen. So ließ sich das sieben Mann starke Team von VfL-Coach Marius Lang auch nicht von einem frühen Rückstand schocken. Die Wolnzacher legten nämlich nach einem kurzen Stottern (0:5, 1. Min.) dank sieben Zählern von Lukas Kappelmeier los wie die Feuerwehr und waren bald 12:7 (6. Min.) in Führung. Dann schwang das Pendel erneut zurück und die Gäste nutzten immer wieder die zu weiche und ungenaue Wolnzacher Verteidigung zu leichten Punkten. Vor allem U18-Aufbau Nico Jahnel (6 Punkte im ersten Viertel) und Power Forward Oliver Linss (9 Punkte im ersten Viertel, insgesamt: 18) machten den Wolnzacher immer wieder zu schaffen, so dass die Hausherren zum Viertelende durch einen 11:2-Lauf der Gäste plötzlich wieder 15:19 hinten lagen.
Im zweiten Viertel (15:12) zeigte sich die Wolnzacher Verteidigung verbessert, während im Angriff Johannes Wießnet mit acht Zählern ins Spiel fand. Mehr als ein 30:31 zur Halbzeit war aber für die Wolnzacher nicht drin. Im dritten Viertel (11:19) blieb das Spiel bis zum 34:35 (25. Min.) ausgeglichen, dann drehte Jahnel (20 Pkt.), der wohl sein bestes Saisonspiel ablieferte, aber wieder auf. Zehn Punkte streute der dynamische, 1,88m große Aufbauspieler ein, die Wolnzacher verschliefen es ein ums andere Mal, die extra für das Spiel einstudierte Pick-&-Roll-Defense richtig umzusetzen. Ein 10:3-Lauf katapultierte die Gäste bis zum Viertelende zu einem 50:41.
Bis zum 43:54 (32. Min.) sah es auch nicht nach einer Besserung im Wolnzacher Spiel aus. „Wir haben uns mal wieder sehr schwer gegen die Zonenverteidigung der Gegner getan“, fand Wießnet, „durch viele unnötige Fehler und schlechte Chancenverwertung konnte Treuchtlingen drei Viertel lang mehr als nur im Spiel bleiben.“ Ein Dreier von Sven Leichtl ließ den Knoten dann aber platzen und startete einen 15:4-Lauf der Hausherren, der zwei Minuten vor Schluss der Partie den Ausgleich herstellte (58:58, 38. Min.). Zwar ließen sich die Wolnzacher weiterhin ein paar gute Chancen entgehen und fielen durch Freiwürfe noch einmal 58:60 (39. Min.) zurück, doch Leichtl (11 Punkte im letzten Viertel) war erneut zur Stelle. Dieses Mal mit einem unglaublichen Buzzer-Beater-Dreier im Wegspringen, der gegen einen Verteidiger seinen Weg „all-net“ in den Korb fand. Zudem stabilisierte sich die Verteidigung um den gut aufspielenden Tobias Fuchs (10 Punkte in der zweiten Halbzeit), was zu einem Fastbreakkorb von Wießnet (9 Punkte im letzten Viertel) führte, bei dem ein Treuchtlinger noch ein unsportliches Foul bekam. Die Folge waren ein technisches und ein disqualifizierendes technisches Foul gegen die Gäste. Durch einige Freiwurftreffer sicherten sich die Wolnzacher somit die Stop-the-Clock-Phase und konnten einen emotionalen Sieg einfahren. Wießnet sah die cleverere und aggressivere Defense und die verbesserte Chancenverwertung als Gründe dafür, machte aber Treuchtlingen ein großes Kompliment: „Den Gästen ist es gelungen trotz Unterbesetzung lange mitzukämpfen, sie haben das Beste aus ihren Möglichkeiten herausgeholt.“
Einen Wermutstropfen für die Wolnzacher gibt es allerdings. Alexander Hoffmeister landete bei seinem Korb zum 39:45 auf einem Fuß das Gegners und musste mit einer Fußgelenksverletzung aus dem Spiel genommen werden. Power Forward Wießnet hofft, dass sein Flügelspieler am kommenden Sonntag aber beim schwierigen Auswärtsspiel in Heroldsberg vielleicht schon wieder auf dem Parkett stehen kann. Außerdem will der 2,05-Meter große Neuzugang „die Fehlerquote weiterhin reduzieren, natürlich die restlichen Spiele gewinnen und somit eine super Saison abschließen.“
TSV WOLNZACH: Biersack L (4), Leichtl (11), Biersack J, Kappelmeier (9), Jureczek, Schinhammer, Hoffmeister (8), Moosmayr (4), Degner (4), Wießnet (19), Gräber (2), Fuchs (10).